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Karlsruhe: Betreten verboten: Hubschrauber kalken Hardtwald

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Betreten verboten: Hubschrauber kalken Hardtwald

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    Erste Bürgermeisterin und Forstdezernentin Margret Mergen im Gespräch mit dem Piloten des Hubschraubers, Gustav Baumm.
    Erste Bürgermeisterin und Forstdezernentin Margret Mergen im Gespräch mit dem Piloten des Hubschraubers, Gustav Baumm. Foto: (ka-news)

    Die Bodenschutzkalkungen in Karlsruhe sollten eigentlich schon längst abgeschlossen sein. Doch die Kältewelle Anfang Februar machte eine Kalkung des Bodens im nördlichen Hardtwald unmöglich. Die Hubschrauber blieben vorerst auf dem Boden. Doch mit dem milderen Wetter können die Hubschrauber nun ihre Bahnen über zwei Hardtwaldgebiete ziehen.

    Mit der Kalkung wolle man durch alte Säureeinträge belastete tiefere Bodenschichten mittelfristig verbessern. In zehn bis 15 Jahre folge dann wohl die nächste Kalkung, sagte Forstdirektor Kienzler.

    Weit über 200 Starts pro Tag im nördlichen Bekalkungsgebiet

    Zwischen sieben und acht Stunden seien die Hubschrauber täglich in der Luft, berichtet Kienzler. Er hoffe auf das Verständnis der Bürger, die mit Sperrungen im Hardtwald und mit erhöhtem Lärm auskommen müssten. "Aber für den Wald muss etwas getan werden", so Kienzler. Am Wochenende gebe es aber keinerlei Behinderungen und keinen Lärm, da am Samstag und Sonntag die Hubschrauber am Boden blieben.

    "Bisher verlaufen die Arbeiten sehr zufriedenstellend", sind sich Kienzler und Tilman Frohmaier, Geschäftsführer der durchführenden Firma Helix, einig. Ein Orientierungsproblem, wo gekalkt werden müsse und wo nicht, bestehe nach Aussage Frohmaiers nicht. Der Hardtwald biete eine "herzogliche, fast preußische Aufteilung", die es einfach mache sich zu orientieren. Chef über dem nördlichen Teil des Kalkungsgebietes ist Gustav Baumm, Pilot des "Oachkatzl". Mit seinem 800 PS starken Hubschrauber verteilt er pro Hektar Waldboden etwa 3,2 Tonnen Dolomitkalk mit hohem Magnesiumgehalt aus Freudenstadt.

    Am Tag schaffe er um die 70 Hektar, so Baumm. Das entspreche 220-280 Ladungen am Tag. Der angehängte Streubehälter fasse zirka eine Tonne die bei einem ein- bis zweiminütigem Flug verstreut werde, so der Pilot. Jede Stunde müsse Baumm um die 200 Liter Kerosin tanken um sicher über den Hardtwald fliegen zu können. In kleineren Dimensionen gesprochen: Pro Quadratmeter Boden werden 300 Gramm feinster Kalk verteilt, die in den Erdboden einziehen.

    Bodenschutzkalkung: Kosten liegen bei 270.000 Euro

    Das nördliche Gebiet, das von Baumm befolgen wird, umfasse etwa 560 Hektar. Zirka 60 Prozent seien bisher gepudert und man rechne damit, dass die Arbeiten Mitte nächster Woche abgeschlossen werden. Ein bisschen länger werde es sich wohl beim südlichen Teil hinziehen, so Kienzler weiter. Hier sei wegen Krankheit eines anderen Piloten bisher weniger Boden gekalkt worden. Zirka 30 Prozent der 650 Hektar seien abgearbeitet. Kienzler und Frohmaier rechnen mit einem Ende der Arbeiten bis Ende nächster Woche beziehungsweise Anfang übernächster Woche.

    Insgesamt belaufen sich die Kosten für die Bodenschutzkalkungen auf zirka 270.000 Euro, die zu 90 Prozent mischgefördert werden, so Kienzler weiter. Obwohl die Kalkung mit dem Hubschrauber teurer als eine Kalkung vom Boden aus sei, habe man sich für die Luftvariante entschieden. Diese biete eine zufriedenstellende Kalkverteilung und sei effizienter.

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