Es ist eine Lokomotive, die 1852 von der Maschinenfabrik Emil Kessler in Karlsruhe gebaut wurde. Doch die für sie geplante Strecke zwischen Düsseldorf und Elberfeld konnte die Lok niemals zurücklegen. Sie rutschte bei einem Sturm vom Deck des Schiffes, das sie über den Rhein nach Köln überführen sollte. Wo genau das Unglück geschah, ist heute nicht genau klar.

Der pensionierte Lokführer Horst Müller, Geophysiker Bernhard Forkmann sowie Volker Jenderny und Uwe Breitmeier vom Verein Bahnwelt Darmstadt-Kranichstein schienen sich aber sicher zu sein, dass die Lok vor Germersheim am Grund des Rheins liegt, bedeckt von Schlamm und Kies.
Am 21. Oktober sollte die Lok allerdings nun endlich aus ihrem nassen Grab befreit werden - sogar mit einer Live-Übertragung im Fernsehen. Doch daraus wird nun nichts.
Während der Bergungsarbeiten stellen sich die Spuren als falsch heraus
Die Firma ist schon seit Tagen mit den Vorbereitungen für die Bergung beschäftigt gewesen. Dort waren Stützwände in den Rhein gerammt wurden, in deren Inneren schon die ersten Ladungen Schlamm und Kies entfernt wurden. Das Flussbauunternehmen hat in den vergangenen Tagen eine Fläche von über 450 Quadratmetern bis zu einer Tiefe von neun Metern ausgebaggert
"Heute ist unser Lebenstraum geplatzt!"
Doch wie kam es zu dem Fehler? Offenbar habe der wissenschaftliche Leiter der Suche, der Geophysiker Bernhard Forkmann, Anomalien unter dem Flussbett falsch interpretiert. "Ich bin bestürzt und ratlos. Ich kann mir nicht erklären, welche Anomalie wir bei unseren jahrelangen, wiederholten Messarbeiten an der Buhne 527 bei Germersheim ausgemacht haben", sagte Forkmann in einer Meldung der "Jäger der versunkenen Lok".
"Heute ist unser Lebenstraum geplatzt. Wir haben teilweise 30, teilweise 25 Jahre nach der Lok im Rhein gesucht und waren uns so sicher, sie gefunden zu haben. Dieses Gefühl, dass die Schatzsuche gescheitert ist, lässt sich noch nicht in Worte fassen. Wir müssen diese Information erst noch verarbeiten", sagten die Schatzsucher in einer eigenen Meldung auf deren Facebook-Seite.
Für alle Projektbeteiligten geht die Arbeit nun ohne die Lok weiter: Das Bergungsunternehmen OHF wird in den kommenden Tagen mit dem Rückbau der Baustelle beginnen und die abgetragene Buhne fachmännisch wiedererrichten. Forkmann wird vor Ort versuchen herauszufinden, was die Anomalie bei seinen Messungen ausgelöst hatte.
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