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Karlsruhe: Baustelle sorgt für Diskussionen nach tödlichem Radunfall

Karlsruhe

Baustelle sorgt für Diskussionen nach tödlichem Radunfall

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    Baustelle sorgt für Diskussionen nach tödlichem Radunfall
    Baustelle sorgt für Diskussionen nach tödlichem Radunfall Foto: ka-Reporter

    Peter Jacobi, ein Anwohner der Kapellenstraße in Karlsruhe staunte gegenüber ka-news.de über die verwirrende Verkehrsführung. Die Baustelle sperre sowohl den gesamten Gehwegbereich, als auch den Fahrradweg ab.

    "Weder gibt es ein Hinweisschild für Fußgänger noch eine korrekte Fußgängerumleitung. Fahrradweg und Fahrbahn laufen irgendwo einfach zusammen". so Jacobi. Auch die Bewohner des betroffenen Hauses seien mit ihrem Hauseingang durch die Baustelle "eingesperrt".  Jacobi ist sich sicher: "Der Unfall war nur eine Frage der Zeit."

    Kritisierte Baustelle Kapellenstraße zum Zeitpunkt des Unfalls
    Kritisierte Baustelle Kapellenstraße zum Zeitpunkt des Unfalls Foto: Peter Jacobi

    Was sagt die Polizei zu den Ereignissen?

    Der schwere Fahrradunfall in der Kapellenstraße habe sich auf Höhe der Hausnummer 30 ereignet. Die Baustellenabsperrung befinde sich jedoch auf Höhe der Hausnummer 24. Das teilte die Polizei auf Anfrage gegenüber ka-news.de mit. Demnach stürzte die Radfahrerin also erst nach der Absperrung. Einen Zusammenhang mit der Baustelle sehen sie nicht. Die 56-Jährige verlor laut Polizei die Kontrolle über ihr Fahrrad und stürzte. 

    Baustelle Kapellenstraße
    Baustelle Kapellenstraße Foto: Sina Pischem

    "Keine Hinweise auf eine fehlerhafte oder falsche Absicherung der Baustelle"

    Darf eine Baustelle soviel Raum einnehmen? Denn die Baustelle nehme laut Polizei die gesamte Breite des Radweges ein. Deshalb sei aber zu Beginn der Baustelle mittels Warnbalken und gelben Fahrbahnmarkierungen Rad- und Autoverkehr links um die Baustelle herum geleitet worden.

    "Der Radverkehr verläuft somit auf der eigentlichen Kfz-Fahrbahn während der Pkw-Verkehr weiter links in Richtung der Straßenbahngleise verläuft."

    Baustelle Kapellenstraße
    Baustelle Kapellenstraße Foto: Sina Pischem

    Und weiter erklärte die Polizei gegenüber ka-news.de, dass es für die Fußgänger direkt hinter der Baustellenabsperrung eine Ampel gebe, die auf die gegenüberliegende Straßenseite führt. Somit lautet das Fazit der Polizei: "Derzeit liegen keine Hinweise auf eine fehlerhafte oder falsche Absicherung der Baustelle vor."

    Stadt Karlsruhe: "Baumaßnahmen sind zulässig"

    Die von den Anwohnern kritisierte Baustelle sei laut der Stadt Karlsruhe vom 12. Juni bis 27. Juli 2024 genehmigt worden. Das teilte ein Sprecher der Redaktion auf Anfrage mit. Alle Baumaßnahmen seien den Richtlinien entsprechend und verkehrsrechtlich korrekt gesichert. Somit wurde alles eingehalten.

    Generell gilt: Bevor eine Baustelle errichtet werde, müsse der Unternehmer 14 Tage vorher einen Sondernutzungsantrag bei der Stadt stellen. Dieser werde dann geprüft. Ebenso werde im Zusammenhang auch die sogenannten "straßenverkehrsrechtlichen Absicherungsmaßnahmen" geprüft.

    Ebenso sei die Stadtverwaltung bestrebt, die Verkehrssicherheit, gerade im Bereich von Baustellen, bestmöglich durch regelmäßige Kontrollen zu gewährleisten. Doch mit der Vielzahl an Baustellen könne dies nicht immer gewährleistet werden. Und auch die Bauunternehmer selbst seien dazu verpflichtet, die Baustellen täglich auf die entsprechenden Maßnahmen zu kontrollieren.

    Bauunternehmer bedauert Unfall, aber habe sich an Vorgaben gehalten

    Der Bauherr der Baustelle selbst erklärt ebenfalls auf Anfrage von ka-news.de, dass alle Richtlinien und Maßnahmen beachtet wurden. Weiter teilt er mit, dass es ihm gegenüber seit Einrichtung der Baustelle keine Beschwerden gegeben habe. Es lege eine Sondernutzungserlaubnis der Stadt Karlsruhe vor.

    Aktualisierung, 5. Juli: Baustelle sorgt weiter für Diskussion - Gleise zu nah an Absperrung? 

    Trotz Einhaltungen aller Richtlinien gibt es Bedenken bei einigen Lesern von ka-news.de. Sie sind der Meinung, dass die Baustelle zu nah an den Gleisen liege und dies zum Sturz der Radfahrerin geführt hätte. Die Polizei erklärt auf weitere Anfragen von ka-news.de: “Es liegen derzeit keine Hinweise auf ein Fremdverschulden vor.” 

    Änderung der Baustellenführung: Neuer Gehweg  

    Ein wiederholter Blick eines Anwohners auf die Stelle zeigt: Die Baustellenführung habe sich geändert. Der Gehweg führe nun durch einen Tunnel unter der Baustelle hindurch. Der Radweg hingegen wird weiterhin über die Straße umgeleitet. 

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