Der Karlsruher Verkehrsverbund (KVV) ist ein Verbund, der den ÖPNV in Karlsruhe und der Umgebung organisiert. Er ist damit sowohl in Baden-Württemberg als auch in Rheinland-Pfalz tätig. Der KVV umfasst nach eigener Aussage insgesamt 20 Verkehrsunternehmen mit über 250 Linien.

Die Verkehrsbetriebe Karlsruhe (VBK) sind eines dieser Unternehmen - sie betreiben in der Fächerstadt das Netz der Straßenbahnen, der Omnibusse und eine Stadtbahnlinie. Die VBK sind damit also unter anderem für die Linien 1, 2, 3, 4, 5, 6 und 8 zuständig.

Geschichte zur Nummerierung der Bahnlinien

Das heutige Netz dieser Straßenbahnlinien geht auf die 1877 eröffnete Pferdebahn zwischen dem Gottesauer Platz und Mühlburg zurück. Es dauerte nicht lange, bis die Verbindung ausgebaut wurde: Um die damalige Stadt Durlach anzuschließen, wurde 1881 eine weitere Linie vom Durlacher Tor nach Durlach als Dampfstraßenbahn hinzugefügt. Die erste Linie - heutige Linie 1 - war geboren.

Das Streckennetz wurde in den darauffolgenden Jahren nach und nach weiter entwickelt. Gleichzeitig erfolgte die Benennung der Linien - und zwar in der Reihenfolge ihrer Entstehung. Das erklärt Michael Krauth, Sprecher des KVV und der VBK gegenüber ka-news. Eines sei dabei aber zu beachten: "Insgesamt wurde in der Vergangenheit und wird heute versucht, den Kunden so wenige Änderungen wie möglich zu bieten." Also: Gibt es eine Anpassung, wird die Linie nicht gleich umbenannt, nur wegen ihrer Entstehungsdaten. Das sei in der Vergangenheit bereits häufig der Fall gewesen.

Bild: Paul Needhem

Ähnliche Vorgehensweise bei Stadtbahnlinien

Nicht viel anders ist das bei den Stadtbahnlinien, die von der Albtal-Verkehrs-Gesellschaft (AVG) betrieben werden: Sie sind im Großen und Ganzen ebenfalls nach ihrer Entstehung benannt. Die S1 und die S11 nach Bad Herrenalb beziehungsweise Ittersbach sind historischen Stammlinien. Sie sind im Zuge der Linienreform im Jahr 1994 aus der ehemaligen "Linie A" entstanden. Eine anschließende Systematik gibt es aber auch hier nicht, so Krauth weiter.

Liniennetzplan der Zukunft noch nicht sicher

Doch was passiert mit den Bezeichnungen der Bahnlinien in Zukunft? In Hinblick auf die Fertigstellung der Kombilösung sollen die meisten Bahnen im Tunnel unter der Karlsruher Fußgängerzone fahren. Einen konkreten Netzplan hierfür gibt es allerdings noch nicht. Der bislang einzige veröffentlichte Liniennetzplan stammt aus dem Jahr 2004 und ist damit schon über zehn Jahre alt.

Nach diesem Entwurf sollen insgesamt sieben Linien im Tunnel fahren. Zwei Linien wiederum sollen Karlsruhe oberirdisch in der Kriegsstraße durchkreuzen. Eine weitere Linie war 2004 entlang der Baumeisterstraße zum Konzerthaus vorgesehen und eine Verbindung sollte über den Hauptbahnhof die Stadt von Ost nach West und umgekehrt durchfahren.

Dass sich daran aber bestimmt noch etwas ändern wird, bestätigt VBK-Sprecher Nicolas Lutterbach im Gespräch mit ka-news. Bislang stünde noch nicht endgültig fest, wie das Netz sich in Karlsruhe tatsächlich an den Tunnel anpassen werde. Eine Umbenennung der Linien ist in den kommenden Jahren also durchaus möglich.

Dateiname : Kombilösung Karlsruhe - Geplantes Netz
Dateigröße : 44553
Datum : 29.05.2017
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