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Karlsruhe: Atlas der Straftaten: Wo liegen die Brennpunkt-Stadtteile in Karlsruhe?

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Atlas der Straftaten: Wo liegen die Brennpunkt-Stadtteile in Karlsruhe?

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    (Symbolbild)
    (Symbolbild) Foto: Bernd Settnik/Archiv

    Wie entwickelt sich die Kriminalität in der Fächerstadt? Dieser Frage geht das Karlsruher Polizeipräsidium nach: Ende März stellten die Karlsruher Beamten die Zahlen für das Jahr 2015 vor.  Das Ergebnis der aktuellen Kriminalitätsstatistik: Im Stadtkreis Karlsruhe stieg die Kriminalität um acht Prozent.

    Wie entwickelt sich die Kriminalität in den einzelnen Stadtteilen?

    Die Karlsruher Polizei zeigte sich mit der Bilanz insgesamt zufrieden - eine stark angestiegene Kriminalitätsrate wie es in den sozialen Netzwerken vermittelt werde, entspreche nicht der Realität. Eine für Bürger wichtige Information fehle in der polizeilichen Kriminalitätsstatistik, kritisieren die Stadträte Stefan Schmitt und Jürgen Wenzel: die Zahlen aus den einzelnen Karlsruher Stadtteilen.

    "Um die Brennpunkte der in der Stadt begangenen Straftaten zu ermitteln, müssen die in der Kriminalitätsstatistik des Polizeipräsidiums dokumentieren Delikte pro Stadtteil ermittelt werden", fordern die Stadträte in einer Anfrage an den Karlsruher Gemeinderat.

    Die beiden Stadträte verweisen auf die Landeshauptstadt. "In Stuttgart werden Jahr für Jahr die Delikte pro Stadtteil im sogenannten 'Atlas der Straftaten' veröffentlicht", erklären Wenzel und Schmitt. Wird es einen solchen Atlas auch bald in Karlsruhe geben?

    Stadt plant Veröffentlichung erster Zahlen

    Bislang gab es einen solchen Straftaten-Atlas in Karlsruhe noch nicht, bestätigt die Stadtverwaltung in ihrer Stellungnahme. Grundsätzlich hält es die Stadt für möglich, dass das Amt für Stadtentwicklung die vom Polizeipräsidium Karlsruhe ermittelten Daten auch auf die Stadtteilebenen herunter bricht.

    "Bei den Daten handelt es sich um Angaben zur Zahl der bekannt gewordenen Straftaten, differenziert nach Delikten sowie Tatverdächtigen und deren Altersstruktur", schildert die Stadt in ihrer Stellungnahme, "diese Daten können vom Polizeipräsidium Karlsruhe nunmehr auch kleinräumig auf Stadtteilebene zur Verfügung gestellt werden."

    Ganz unproblematisch gestalte sich ein solcher Straftaten-Atlas aber nicht. "Das Polizeipräsidium Karlsruhe weist ausdrücklich darauf hin, dass die räumliche Situation von Stuttgart und Karlsruhe nicht miteinander vergleichbar sind", so die Stadt. Gerade bei den Stadtteilen in der Kernstadt befürchten Stadt und Polizei eine "Verzerrsituation" - die entsprechenden Häufigkeitszahlen bedürfen daher immer einer Interpretation.

    Der Vorschlag der Stadtverwaltung: Im Rahmen einer Präsentation mit Erläuterung könnten die stadtteilbezogenen Zahlen vorgestellt werden. Und bis wann könnten der erste Stadtteil-Atlas mit den Zahlen von 2015 erscheinen? Die Stadt erklärt hierzu: "Die Veröffentlichung wird in einer Sitzung des Hauptausschusses im 2. Halbjahr  2016 erfolgen."

    Die Kriminalitätsstatistik in der Kurzübersicht:

    - Rückgang der Kriminalität in allen Landkreisen und in Pforzheim - Enzkreis und Landkreis Calw jetzt sicherste Landkreise - Pforzheim zweitsicherste kreisfreie Großstadt nach Heilbronn - Rückgang beim schweren Diebstahl, beim Wohnungseinbruch um 16,2 Prozent - Rückgang der Sexualstraftaten - Rückgang bei Vermögens- und Fälschungsdelikten - Rückgang der Einbruchskriminalität in Büro- und Geschäftsräume/Gaststätten - Anstieg der Straftaten mit 1,8 Prozent  geringer als der Landestrend mit 3,8 Prozent - Kriminalität in Karlsruhe um 8 Prozent gestiegen - Anstieg der Rohheits- und Aggressionsdelikte; in KA einfache Eigentumskriminalität - Betrugsfälle "Enkeltrick" von 29 auf 221 gestiegen, davon 208 Versuche - Anstieg der Pkw-Aufbrüche um 9,9 Prozent - Rauschgiftkriminalität mit 3.464 Fällen nahe am Zehnjahreshoch als Folge intensiver Ermittlungs-, Kontroll- und Fahndungsmaßnahmen - Anteil der nichtdeutschen Tatverdächtigen von 37,6 auf 44,3 Prozent gestiegen

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