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Karlsruhe: Arschgeweih auf Brusthöhe: Warum Spruch-Shirts heikel wie Tattoos sind

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Arschgeweih auf Brusthöhe: Warum Spruch-Shirts heikel wie Tattoos sind

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    Hauptsache frech, hauptsache auf Englisch: Es wird getextet was das Zeug hält - Spruchshirts sind zwar in, aber heikel wie Tattoos.
    Hauptsache frech, hauptsache auf Englisch: Es wird getextet was das Zeug hält - Spruchshirts sind zwar in, aber heikel wie Tattoos. Foto: (trs)

    Früher waren es Zahlen, die auf der Brust des Modebewussten prangten: Da stand eine "89" für das Uni-Abschlussjahr, eine "1" für den vermeintlich Beliebtesten im Viertel oder eine "1966", weil in diesem Jahr das Lieblingsmodelable "established" wurde.

    Spruchshirts: Entweder cool - oder peinlich wie Ed Hardy

    Heute ist man schlauer: Man würde sich schließlich auch keine Nummer auf den Oberarm tattowieren lassen - ein Sprichwort aber schon. Lebensweisheiten als Tattoovorlage sind in und erzählen von Denkmustern, Erfahrungen und philosophischen Einfällen, die im wahrsten Sinne des Wortes unter die Haut gehen. Solche, die das nicht schaffen, weil sie eben nur aussagen, dass man Katzen mag, bekommen einen Platz in Reihe B - auf dem T-Shirt. Trotzdem: Wie Tattoos auch, wollen Spruchshirts etwas über ihren Träger aussagen - im besten Falle etwas, das Aufmerksamkeit und Interesse bewirkt.

    Aber mit (Shirt-)Motiven ist es so eine Sache. Entweder sie sind originell, politisch oder anderweitig cool - oder sie sind, nun ja, so wie Ed Hardy Shirts: kitschig, ausgelutscht und peinlich. Man kann die Wirkung von Pulli-Sprüchen mit der von Witzen vergleichen: Beim ersten Mal lacht man über "Keep calm and Expecto Patronum" - liest man den Satz ein zweites Mal, schafft man höchstens ein müdes Lächeln und dann rollen auch schon die Augen. Die Sprücheklopfer gucken hingegen nicht blöd aus der Wäsche. Sie finden das Statement auf ihrer Brust super, individuell und humorvoll - lang lebe "I drink you're cute" und Co.

    "Lang" - bedeutet in diesem Fall etwa ein halbes Jahr. Dann ist der Trend ein anderer, und wenn man nicht ohnehin schon aus dem Shirt rausgewachsen ist, landet es in den Tiefen des Kleiderschranks. So ist es eben mit der Mode. Aber um den Sommertrend "Spruchshirts" so gut und hip wie möglich zu überwintern, bleiben da noch Printtops. Die können auch lustig und vielsagend sein - ganz ohne unsinnige Parolen. Lieber ein paar Blümchen, statt "Flower power" in fetten Lettern oder ein Frida-Kahlo-Gemälde statt "I love Art". Bilder sagen sowieso mehr als tausend Worte - und ein schlichtes Dekolleté dürfte für sich sprechen.

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