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Karlsruhe: Nichts zum Anziehen? Hip Teens wear Muttis Jeans!

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Nichts zum Anziehen? Hip Teens wear Muttis Jeans!

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    Die Taschenuhr von Uromi: unbezahlbar.
    Die Taschenuhr von Uromi: unbezahlbar. Foto: (trs)

    Schön ist das Gefühl, die brandneue, figurschmeichelnde Lieblingsjeans in der Hand zu halten - am besten noch mit Etikett. Shoppen ist was Feines.

    Muttis 80's-Shorts statt Massenware vom Modediscounter

    Aber noch schöner ist es, wenn Kleider eine Geschichte erzählen und das tun sie, wenn sie gerade nicht aus dem Saisonsortiment stammen - sondern von Muttis Dachboden. Marie Wehrhahn gräbt drei verborgene Schätze für den Karlsruher Spätsommer aus, die zeitlos schön sind und trotzdem voll im Trend liegen. Vintage kauft man nicht, weil hippe Labels den Retro-Look neu entdeckt haben. Vintage ist das, was längst da ist und darauf wartet, nach langer Zeit im Karton, wieder voller Stolz "ausgeführt" zu werden. Töchter, kramt in Mutterns Kleiderkisten! Es gibt nichts schöneres, als eine Tradition am Körper zu tragen.

    Zum einen wäre da die High-Waist-Shorts, die Frau Mutter als Teenager in den 80ern trug - super eng und super hoch geschnitten. In weiß und mit Fransen an den Beinen ein echter Eyecatcher im Sommer. Das Etikett ist schon komplett ausgewaschen - wen interessiert auch das Label? Marke: Familienfundus. Damals im Wohnmobilurlaub an der Nordsee trug sie diese Hose - warm war es nicht, aber man wollte Bein zeigen zu der Zeit - dazu eine azurblaue Bluse. Der robuste Jeansstoff machte seitdem vieles mit: Erdbeereisflecken, Picknik im Gras und Staub im Umzugskarton. Heute ist die 80s-Hose modern und wird rockig mit ausgeleierten Tanktops in dezenten Farben kombiniert - Hüte machen den Sommerlook perfekt. Aktuell suchen junge Mädchen verzweifelt nach den trendigen High-Waist-Shorts in den Massenkaufhäusern - nach drei Monaten verschwinden sie dann wieder ganz hinten in den Tiefen des Schranks. Aber wer weiß? Vielleicht war das bei Muttern früher nicht anders - und jetzt ist das Erbstück emotionales Gold wert!

    Zeitlos schön

    Never mind the bollocks: Die Zeitreise geht weiter, wir bleiben in den frühen 80ern. Damals war Punk der letzte Schrei und suchte die Vorstädte heim. Nieten, Leder, Netzstrümpfe, Metall im Gesicht und bunte Haare - den Eltern fiel es schwer, sich mit der neuen Egal-Attitüde der Tochter anzufreunden. Einen Inbegriff der Jugend-Revolte gegen System und Spießertum trug man an den Füßen: Schwarze klobige Lacktreter aus dem Hause "Dr. Martens". Etwas kratzig, etwas abgenutzt - trotzdem: Auch heute noch ein Hingucker, wenn einem die Gesellschaftstauglichkeit mal egal sein sollte. Hinzu kommt: Bequemere Schuhe gibt es kaum. Besonders gut geeignet für Festivals, Konzerte oder einfach zum Großstadt-Shoppen. Hübsch dazu ist eine schwarze Strumpfhose oder enge, ausgewaschene Jeans sowie ein Oversize-Shirt.

    Ebenfalls unvergänglich und ein waschechtes Erbstück: Eine antike Taschenuhr mit einer Halskette. Bunte Blümchen zieren das elfenbeinfarbene Ziffernblatt, welches von einer bronze-schimmernden Halterung umrahmt ist. Auch hier: Detailverliebte Verzierungen sowie ein Emblem auf der Rückseite. Dieses Schmuckstück birgt besonders viele Erinnerungen: An das deftige Essen in Uromas Küche, das bis punkt 12 Uhr auf dem Tisch zu stehen hatte sowie an das grüne Samtsofa, das neben der hauseigenen Juwelentruhe stand. Zwar hat sie ihr Ticken verloren, doch genau deswegen ist diese Uhr im wahrsten Sinne des Wortes zeitlos schön und aus der Lieblingsstücke-Sammlung nicht mehr wegzudenken.

    Verbergen sich in ihrem Kleiderschrank auch Klamotten, die mehr sind als ein Teil des großen Wäschehaufens und Erinnerungen hervorrufen? Erzählen Sie uns von Ihrem Lieblingsstück in einem Kommentar unter diesem Artikel.

    In den nächsten Wochen steht die Kolumne "Lauf-Masche" für Modenews, Stylingtipps und Artikel rund um das Thema Fashion und Kleidung. Immer Mittwochs plaudert Marie Wehrhahn aus dem Nähkästchen.

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