"Derzeit läuft ein Bebauungsplanverfahren, um die Sportplätze zu erweitern und eine zentrale Sportstätte für die fusionierten Sportvereine zu errichten. Nach einem Verkehrsgutachten sind geringe Zunahmen des Kfz Verkehrs nach der Errichtung der Sportplätze zu erwarten. Es wird davon ausgegangen, dass zukünftig mehr Personen zu Fuß oder mit Fahrrädern die Schienen queren werden", heißt es in der Informationsvorlage der Stadtverwaltung.

Doch genau da liegt das Problem. Durch längere Schließzeiten könnte es am Bahnübergang Brunnenstückweg zu einem riskantem Verhalten von Fußgängern und Radfahrern kommen. Besonders problematisch bei Kindern, die die Gleise trotz geschlossener Schranken überqueren könnten. Auch Autofahrer müssten infolge der langen Schließzeiten mit Rückstau rechnen.

Bahnübergang soll durch Brücke ersetzt werden
Die Lösung: Der Bahnübergangs soll durch eine Brücke oder Unterführung ersetzt werden.
Die Idee einer Brücke ist nicht neu. Bereits 2010 wurden dem Planungsausschuss erste Pläne vorgestellt, die nach 10 Jahren etwas in "in die Jahre" gekommen waren und überarbeitet werden mussten. Daraus entwickelten sich vier Varianten, wovon die Variante B02 von der Stadt Karlsruhe als Vorzugsvariante besonders hervorgehoben wird.

Brückenbau: Vorzugsvariante B02 im Überblick:
- Eine etwa 320 Meter lange Brücke nördlich des bestehenden Übergangs.
- Könnte sowohl von Autofahrern, Radfahrern als auch von Fußgängern genutzt werden.
- Am westlichen Anschlussbereich wird die Krümmung der Rampe aufgegriffen, verlängert und an den Wirtschaftsweg in Richtung Aussiedlerhöfe in Form einer T-Kreuzung angeschlossen
- Vergleichsweise niedrige Auswirkungen auf Schutzgüter.
- Kosten werden auf 15 bis 18 Millionen Euro geschätzt (im Vergleich: Die Unterführung würde etwa 30 bis 35 Millionen Euro kosten).
Viele Fraktion wollen eine "kleinere" Alternative oder Modernisierung
Linke, Freie Wähler, Für Karlsruhe sowie die Karlsruher Liste / die Partei sehen das Projekt kritisch. Die Stadtverwaltung soll statt des großen Bauprojektes eine "kleinere Lösung" für die Brunnenstückstraße finden. Die CDU plädiert für eine Modernisierung des Bahnübergangs.

Das sind die Argumente:
- Schwerer Eingriff in die Landschaft
- Hohe Baukosten
- Eine modernisierte Schrankenregelung oder eine kleinere Lösung für Fußgänger und Radfahrer könnte ebenfalls die Sicherheit gewährleisten.
- Erwarteter Anstieg des Fußgänger- und Fahrradverkehrs, jedoch nicht des Autoverkehrs.
- Landwirte und die dort ansässigen Sportvereine halten eine Autobrücke für unnötig und wären mit längeren Sperrzeiten einverstanden.
Stadt bleibt bei Brückenlösung
Die Stadt sieht das anders. Eine kleinere Alternative zur Brücke oder Unterführung sei aus finanziellen und rechtlichen Gründen nicht empfehlenswert. So müsste die Stadt zum Beispiel für eine "kleinere Unterführung oder Brücke" die Kosten komplett selbst tragen - ohne Beteiligung der Deutschen Bahn.
Eine bloße Modernisierung des bestehenden Bahnübergangs wird von der Stadt ebenfalls als nicht praktikabel angesehen.
Wann das Projekt schlussendlich baulich umgesetzt wird, steht noch nicht fest. Zunächst soll am 2. Oktober ein Informationsabend zu der geplanten Variante stattfinden.