Seit 2012 gibt es die Wohnraumkampagne von Stadtmarketing und Studierendenwerk, die jungen Studenten die nach Karlsruhe kommen, bei der Suche nach Wohnung, WG oder Wohnheimplatz zu unterstützen. Die Wohnungsmarktsituation sei ein "entscheidendes Thema für Karlsruhe". Der Zuzug junger Menschen sei wichtig für die Stadt um die Altersstabilität zu erhalten, erklärt der Geschäftsführer des Karlsruher Stadtmarketings Martin Wacker bei einem Pressetermin.
In diesem Jahr steht die Kampagne unter dem Motto: "Karlsruhe für Anfänger" und wurde am Dienstag vorgestellt. Die Erfahrung der letzten Jahre hätten gezeigt, dass man mit möglichst kreativen Aktionen auf den Wohnraummangel aufmerksam kann, so Wacker.
Nach dem Zeltplatz vor dem Schloss die Web-Serie
So nannte er das Studentencamp am Schlossplatz im vergangenen Jahr als glänzendes Beispiel. Über 30 Studenten zelteten damals mehrere Tage um auf den Wohnraummangel aufmerksam zu machen. Sie alle seien inzwischen in Wohnungen und WG`s unter gekommen, teilten das Studierendenwerk auf dem Pressetermin mit.
Ebenfalls beim Pressetermin dabei waren die angehenden Studenten Gleb aus Odessa (Ukraine), Ellen aus Reutlingen und Konstantin aus Haßloch. Alle drei studieren mit Beginn des Wintersemesters zum 1.Oktober in Karlsruhe, alle drei sind noch auf Wohnungssuche.
Sie sind die ersten drei Studenten die in einem von sechs Video-Clips im Rahmen der Wohnraumkampagne vorgestellt werden. Gemeinsam mit Rolf Apell vom Bürgerverein Innenstadt machen sich die drei dort auf Entdeckungstour durch die Innenstadt. Anschließend begleitet die Kamera die angehenden Studenten zu einem WG-Casting.
Mit verschiedenen Persönlichkeiten aus den sechs unterschiedlichen Stadteilen sollen die Studenten die Fächerstadt erkunden. Das Ziel: Mit Kreativität auf das Problem des Wohnungsmangels in Karlsruhe aufmerksam machen und Studierende bei der Suche nach einer Unterkunft zu unterstützen.
Die sechs Episoden der Webserie werden im Zwei-Tages Rhytmus ausgestrahlt. Abrufbar sind die Kurzfilme seit Dienstag auf dem YouTube-Kanal des Karlsruher Stadtmarketings (externer Link). Zuvor wurde bereits eine Folge mit Gabriele Luczak-Schwarz gedreht, in der sich die Finanzbürgermeisterin im WG-Casting versucht.
Aktuell stehen beim Studierendenwerk etwa 1.700 Personen auf der Warteliste, die sich auf der Suche nach einer Wohnung, WG oder Wohnheim in Karlsruhe sind. "Der Bedarf kann derzeit einfach nicht gedeckt werden", erklärt Sara Willmann vom Studierendenwerk Karlsruhe.
Wie viele Studenten derzeit eine Wohnung brauchen, lasse sich schwer sagen. Denn immer wieder würden die Interessenten, die beim Studierendenwerk auf der Warteliste stehen, selbst einen Wohnplatz finden. Zudem stehen auch nicht alle Studenten auf der Warteliste, da man sich hierfür gesondert anmelden muss.
Man würde gerne mehr Wohnraum, auch in Form von Wohnheimen zur Verfügung stellen, betont Willmann. Aber es mangle derzeit einfach an freien Flächen, die hierfür genutzt werden könnten.