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Karlsruhe: 400 Neumitglieder bei der Karlsruher CDU - Wellenreuther in der Kritik

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400 Neumitglieder bei der Karlsruher CDU - Wellenreuther in der Kritik

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    Ingo Wellenreuther möchte für die Karlsruher CDU als Oberbürgermeister kandidieren.
    Ingo Wellenreuther möchte für die Karlsruher CDU als Oberbürgermeister kandidieren. Foto: ps/Helge Prang

    In einem Punkt sind sich Ingo Wellenreuther und Margret Mergen einig: Die Mitgliederentwicklung in der CDU sei "sehr erfreulich" und "ein klares Signal" im Hinblick auf die anstehende Kandidatenkür. Die Menschen wollten mitentscheiden - und das sei grundsätzlich erst einmal positiv zu bewerten.

    Prominente Neumitglieder aus dem KSC?

    Unterschiedlicher fällt dagegen die Meinung darüber aus, wie es zu dieser in der jüngeren Parteigeschichte beispiellosen Beitrittswelle gekommen ist. "Man fragt sich schon: Was ist da passiert? Hat die CDU in den letzten Monaten auf einmal Berge versetzt?", so Mergen gegenüber ka-news. Sie könne nur hoffen, dass die Neumitglieder auch wirklich daran interessiert wären, sich in die Partei einzubringen - sonst könne das auch schnell nach hinten losgehen.

    Für Ingo Wellenreuther dagegen ist die Sache klar: "Der allgemeine Aufruf verschiedener OB-Bewerber - auch solche anderer Parteien -, Parteimitglied zu werden, hat sich jedenfalls bei der CDU realisiert." Nicht ersichtlich sei dagegen, ob die Neumitglieder überhaupt einem Bewerber zuzuordnen seien und, wenn ja, welchem.

    Glaubt man dem, was in der Partei derzeit hinter vorgehaltener Hand berichtet wird, sind unter den Neumitgliedern allerdings auch einige namenhafte Persönlichkeiten vom Karlsruher SC. Aus Parteikreisen wurden in diesem Zusammenhang der sportliche Leiter des KSC, Oliver Kreuzer, der Leiter des KSC-Nachwuchszentrums Edmund Becker und KSC-Vizepräsident Günter Pilarsky genannt. Auch aus den Kreisen der KSC-Sponsoren habe es Beitritte gegeben. Gegenüber ka-news wies Ingo Wellenreuther diese Gerüchte zurück. "Ede Becker ist definitiv nicht Mitglied in der CDU geworden und Günter Pilarsky ist bereits seit fünf Jahren in der CDU." Die neue CDU-Mitgliedschaft von Oliver Kreuzer und Rainer Schüttler wurde dagegen am Abend in einem Schreiben an die Parteimitglieder, das ka-news vorliegt, bekannt gegeben.

    Wellenreuther: "Diese Behauptung ist ehrabschneidend"

    Vorwürfe, er habe sein Amt als KSC-Präsident ausgenutzt, um Mitglieder zu werben, die bei der Nominierungsveranstaltung für ihn abstimmen würden, widersprach Wellenreuther. "Diese Behauptung ist ehrabschneidend." Beim derzeitigen Blick auf die Tabelle könne man sich selbst ausrechnen, ob einem das Präsidentenamt nutzen würde. "Hätte ich das im Sinn gehabt, wäre es sicher besser gewesen, sich angesichts der schwierigen Umstände beim KSC aus allem herauszuhalten. Aber das ist nicht meine Art. Ich habe vielmehr in schwerster Zeit Verantwortung für den KSC übernommen."

    Auch an dem Gerücht, bei dem Heimspiel gegen Cottbus am 17. Februar seien Mitglieder der Jungen Union im Wildpark auf Mitgliederfang gewesen, sei nichts dran. "Richtig ist: David Ruf ist seit über zehn Jahren ehrenamtlicher Mitarbeiter des KSC und dort zuständig für die Website und den Live-Ticker. Er hat mich um fünf Arbeitskarten für die Partie am 17.2. gebeten, weil er gemeinsam mit einigen Freunden das KSC-Heimspiel gegen Cottbus ansehen wollte." Dass vier dieser Karten an Mitglieder der Jungen Union und der Schülerunion gegangen seien, sei korrekt. "Allerdings ist es unzutreffend, dass man bei dieser Gelegenheit Mitglieder für die CDU geworben hat. Dies hätte ich auch nicht akzeptiert und sofort unterbunden."

    Frist für Neumitglieder lief bis 29. Februar

    Fakt ist: Bei der Nominierungsveranstaltung am 15. März werden auch zahlreiche Neumitglieder über den OB-Kandidaten der CDU entscheiden. Rund 400 Beitritte zählte die Partei von Dezember vergangenen Jahres bis Ende Februar diesen Jahres. Damit habe die Partei aktuell über 1.900 Mitglieder, so der Kreisvorstand gegenüber ka-news - ein Plus von rund 25 Prozent. Stimmberechtigt sind alle Mitglieder, die ihren Mitgliedsantrag noch vor dem 29. Februar, 12 Uhr, gestellt haben.

    Ein Novum, heißt es unter vorgehaltener Hand aus dem Kreisvorstand. Bisher habe hier immer eine Frist von sechs Wochen gegolten. Wellenreuther bestreitet dies - eine solche Regelung gebe es schon seit elf Jahren nicht mehr. Gemäß Beschluss des Kreisvorstandes seien bei der Nominierungsveranstaltung alle Mitglieder stimmberechtigt, die bis zur letzten Sitzung des Kreisvorstandes vor der Nominierungsveranstaltung ihren Mitgliedsantrag gestellt haben - und die sei nun mal am 29. Februar gewesen.

    Der Artikel wurde um 17.15 Uhr und um 19 Uhr aktualisiert. Unter anderem wurde eine Stellungnahme von Ingo Wellenreuther zu den Beitrittsgerüchten aus dem KSC-Umfeld und um Informationen aus dem Schreiben an die Parteimitglieder ergänzt. Außerdem wurde der letzte Absatz der Übersichtlichkeit wegen in zwei Absätze unterteilt und die Gesamtmitgliederzahl hier noch mal aufgeführt.

    Informationen rund um die Oberbürgermeisterwahl in Karlsruhe und Interviews mit den (möglichen) Kandidaten haben wir hier in unserem Dossier zur Wahl für Sie zusammengestellt.

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