Was etwa für die Karlsruher Technologiefabrik gilt, die bereits seit einiger Zeit als 3D-Modell bereitsteht (ka-news berichtete), gilt nun auch für die Universität Karlsruhe.
Die Mensa begutachten, oder den nächsten Kopierer suchen
Mit Dr. Joachim Wiesel, Leiter der Abteilung Geoinformationssysteme am Institut für Photogrammetrie und Fernerkundung, haben die vier Studenten nahezu alle Gebäude der Fridericiana in 3D modelliert. Nutzer können die Ansicht drehen und neigen und so den Campus per Rundflug erkunden. "Der Vorteil gegenüber der normalen Google-Earth-Darstellung ist nun, dass wir einzelne Gebäude mit zusätzlichen Informationen verknüpfen können", so Wiesel. "Beispielsweise für Studierende und Studieninteressierte: Sie können sich vom heimischen Computer aus einen ersten Überblick verschaffen, sich über den Speiseplan der Mensa informieren oder den nächsten Kopierer suchen."
Das Hauptgebäudes der Uni war eines der ersten Gebäude, die von den jungen Wissenschaftlern in 3D modelliert wurden (Foto: pr) |
Der virtuelle Spatenstich für das Erschließen des Universitätsgeländes fiel in der Lehrveranstaltung "Interaktive Rechnergrafik" im Wintersemester 2006/07: Anhand des aktuellen und greifbaren Fallbeispiels Google Earth sollten sich die Studierenden praktisch mit der Methode der Geoinformatik, beispielsweise der Bildverarbeitung, auseinander setzen. Dazu käme außerdem die Erfahrung, in einem internationalen Team zu arbeiten.
Besondere Motivation für die Studenten
Die Bildung des Hauptgebäudes, der Mensa sowie das Gebäude des eigenen Instituts in der Englerstraße war die erste Aufgabe der jungen Wissenschaftler. Ausgangspunkt war der Grundriss der Universität. "Darin waren aber Aufbauten oder gar Dachformen der Gebäude nicht erkennbar", erklärte Jürgen Schweitzer, Student der Universität Karlsruhe. "Die Dächer haben wir deshalb mit Hilfe von Luftbildern von Hand nachmodelliert.
Der gesamte Campus wurde erschlossen. Dabei wurden auch Details, etwa die Pallas Athene auf dem Ehrenhof, berücksichtigt (Foto: pr) |
Selbst die Fassaden vieler Gebäude haben die Tüftler umgesetzt: Dazu wurden digitale Fotos am Computer montiert und damit die Modelle verkleidet. Auf diese Weise hat die Gruppe Studenten den gesamten Campus erschlossen - inklusive Details wie der Pallas Athena auf dem Ehrenhof. Für die Studierenden war das Projekt weit mehr als eine praktische Übung: "Es ist eine besondere Motivation, etwas zu machen, das wir anschließend auch wirklich vorzeigen können", so Schweitzer.