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Karlsruhe: 1,66 Millionen Gäste in den Karlsruher Bädern: Der lange und heiße Sommer sorgt in Freibädern für Ansturm - in Hallenbädern für Rückgang

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1,66 Millionen Gäste in den Karlsruher Bädern: Der lange und heiße Sommer sorgt in Freibädern für Ansturm - in Hallenbädern für Rückgang

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    Ein Junge springt mit einem Kopfsprung in das Wasser des Freibad Bornekamp.
    Ein Junge springt mit einem Kopfsprung in das Wasser des Freibad Bornekamp. Foto: Bernd Thissen/Symbolbild

    Oliver Sternagel, der Chef der Karlsruher Bäder, und Martin Lenz, der für die Bäder verantwortliche Bürgermeister, schauen mit Zufriedenheit auf das vergangene Jahr zurück - das spürt man den beiden Herren bei der Pressekonferenz für die Jahresbilanz an. Grund zur Freude gibt es beispielsweise über die Zahl der Besucher: Immerhin 1,66 Millionen Gäste waren im vergangenen Jahr in den Karlsruher Bädern. Im Vorjahr waren es noch 1,5 Millionen Menschen.

    Maßgeblich daran beteiligt war der lange und warme Sommer. Deutlich mehr Besucher als im Vorjahr sind daher in die Freibäder geströmt: Während es 2017 noch 454.170 waren, stieg die Zahl 2018 auf 609.858 an. "Alle Bäder, die ein Dach haben, haben unter dem Wetter gelitten", führt Sternagel weiter aus. Auch das lässt sich aus den Zahlen ablesen: In die Hallenbäder gingen 2018 weniger Menschen: 721.590. Im Vorjahr wurden 749.000 gezählt.

    Oliver Sternagel (l.) und Martin Lenz freuen sich über die guten Zahlen.
    Oliver Sternagel (l.) und Martin Lenz freuen sich über die guten Zahlen. Foto: Tim Carmele

    Weniger Besucher im Europabad

    Eine ähnliche Entwicklung hat das Europabad, das Aushängeschild der Karlsruher Bäderlandschaft, erlebt: Auch hier kamen im vergangenen Jahr rund 20.000 Besucher weniger. (2017: 473.826; 2018: 453.048). Das schlägt sich daher im finanziellen Ergebnis aus: Das Erlebnisbad sackte "erstmals seit vielen Jahren", wie Sternagel betont, ins Minus (-313.000 Euro). Neben der Besucherzahl sei auch eine Sauna für das Ergebnis ursächlich: Dort sind so große Schäden entdeckt worden, dass ein Neubau an gleicher Stelle her musste. Da dies als Bau-Unterhaltung gewertet wird, würde das operative Ergebnis ins Minus gedrückt.

    Im deutlichen Minus liegt auch das Fächerbad, zumindest was das operative Geschäft angeht. Das sank im vergangen Jahr um weitere 300.000 Euro auf eine Minussumme von 1,7 Millionen Euro. Lenz und Sternagel machen das vor allem daran fest, dass Mehraufwendungen durch den Betrieb während der Bauzeit nötig waren. Langfristig ist das Ziel, so Martin Lenz gegenüber ka-news, diese Summer wieder deutlich unter die 1-Million-Euro-Grenze zu bringen.

    Fächerbad auf Wachstumskurs

    Und dass das gelingt, da ist er zuversichtlich. Durch die aufwendige Sanierung habe sich die Attraktivität deutlich gesteigert. Das honorieren auch die Besucher: Trotz zeitweiser Schließung für die Bauarbeiten kamen im vergangenen Jahr 6.000 Besucher mehr als im Vorjahr. "Aktuell liegt die Zahl der Besucher bei rund 150 bis 200 pro Tag mehr als früher", so Sternagel. Erstmals musste am Sonntag, 13. Januar, das Bad gar kurzzeitig geschlossen werden, weil die Kapazitätsgrenze an Besuchern einfach erreicht war.

    Eine Situation, die Sternagel auch dem 10-Jahres-Bäderkonzept zuschreibt. Das aktuelle Konzept, das Investitionen von 50 Millionen Euro in dem Zeitraum vorsah, läuft nun aus. Verwendet wurden 35 Millionen Euro, man blieb also deutlich unter dem Plan. Die Ausrichtung für die künftigen zehn Jahre sollen bis zum Herbst in einem neuen Bäder-Konzept festgeschrieben werden.

    Im Europabad sollen Gäste bald im Eis baden können

    Doch bis dahin soll weiter in die Bäder investiert werden. So freut sich Oliver Sternagel, dass sich in Neureut etwas tut. Angepackt werden soll nun das bestehende Dach des Fächerbades, dass eine Sanierung nötig hat, die aber im laufenden Betrieb stattfinden soll. Weitere Bauprojekte sind beim Restaurant im Bad Rappenwört und im Vierordtbad vorgesehen. Im Europabad soll eine "Ice-Lounge" entstehen, wo sich die Gäste bei zehn Grad Raumtemperatur mit Eis einreiben können.

    Alles mit dem Ziel, die Karlsruher Bäderlandschaft noch attraktiver zu machen. So würde man nicht mal an die Schließung einzelner Bäder denken. "Vor dem Ertrag steht die Investition", betont Bürgermeister Lenz. Und der Ertrag sei grundsätzlich akzeptabel: In Karlsruhe würden fünfmal so viele Eintritte in einem Bad verzeichnet, wie in einer vergleichbaren Großstadt.

    Bürgermeister Martin Lenz
    Bürgermeister Martin Lenz Foto: Tim Carmele

    Bäder kosten die Stadt über sechs Millionen Euro

    Auch der Kostendeckungsbeitrag von 70 Prozent sei gut - auch wenn 2018 erstmals seit Jahren aufgrund der hohen Kosten über sechs Millionen Euro zugeschossen werden mussten. Diese 6-Millionen-Euro-Grenze hatte der Gemeinderat vor Jahren gezogen. Eine Grenze, die nach Lenz' Einschätzung auch künftig wieder eingehalten werden kann. Immerhin lag man im vergangenen Jahr nur drei Prozent darüber.

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