Das geht aus einer gemeinsamen Pressemitteilung der Karlsruher Polizei und Staatsanwaltschaft vom 3. Juni hervor. Am 1. April erhielt ein 57-jähriger Mann einen Anruf, in dem sich eine vermeintliche Tochter unter Tränen meldete. Sie gab vor, einen schweren Verkehrsunfall verursacht zu haben. Im weiteren Verlauf übernahm eine angebliche Polizeibeamtin das Gespräch und forderte zur Abwendung einer angeblichen Haftstrafe eine Kaution – nicht in bar, sondern in Form von Wertgegenständen.
Verunsichert begab sich der Mann zu seiner 81-jährigen Mutter und legte dort hochwertigen Schmuck zur Übergabe bereit. Noch während des Gesprächs erkannte er jedoch den Betrugsversuch und alarmierte die echte Polizei.
Festnahme in Tatortnähe
Eine Streife traf kurz darauf am Wohnhaus der Mutter ein und bemerkte in der Nähe eine Frau, die das Gebäude auffällig beobachtete. Die 22-Jährige wurde daraufhin vorläufig festgenommen.
Verbindung zu weiterem Betrugsfall möglich
Im Zuge der Ermittlungen geriet die Festgenommene auch im Zusammenhang mit einem ähnlichen Fall in Kürnbach vom 27. März ins Visier. Dort soll ein über 80-jähriger Mann um 50.000 Euro betrogen worden sein. Die Polizei prüft derzeit, ob die junge Frau auch an dieser Tat beteiligt war.
Zur ursprünglichen Meldung
Haftbefehl erlassen – Ermittlungen dauern an
Am 2. April wurde die Beschuldigte dem Haftrichter am Amtsgericht Bruchsal vorgeführt. Dieser setzte den von der Staatsanwaltschaft beantragten Haftbefehl in Vollzug. Die Ermittlungen des Karlsruher Betrugsdezernats dauern an.