Auf die gute Idee sei man gekommen, nachdem die Lebenshilfe Bruchsal-Bretten ihre Werkstätten in Bruchsal, Bretten und Graben-Neudorf wegen der Corona-Epidemie vor rund zwei Wochen geschlossen werden musste, heißt es von Seiten des Vereins gegenüber ka-news.de.
"Täglich werden bis zu 250 Masken angefertigt - Tendenz steigend"
"Als wir beobachteten, dass sich die Beschaffung der Schutzmasken schwierig gestaltete, wollten wir uns dieser neuen Situation anpassen." Unabhängig von der aktuellen Debatte über die Wirksamkeit der begehrten Mund-Nasen-Schutzmasken habe es Anfragen zur Möglichkeit der Produktion gegeben, auf diese die Lebenshilfe nun reagiert hat.
"Zwischenzeitlich werden täglich bis zu 250 Masken angefertigt, die zunächst den Eigenbedarf in unseren Wohnheimen decken werden, Tendenz steigend", sagt Norbert Sebold, technischer Leiter der Lebenshilfe Bruchsal-Bretten.

Lebenshilfe spendet die Masken an Bruchsaler Krankenhaus
"Es ist uns wichtig, mit unseren vorhandenen Möglichkeiten einen kleinen Beitrag zur Verringerung der bekannten Lieferengpässen zu leisten, indem wir beispielsweise dem benachbarten Bruchsaler Krankenhaus diese Masken unentgeltlich zur Verfügung stellen."

Nach Rücksprache mit dem Zentraleinkauf der RKH Kliniken, zu denen das Krankenhaus Bruchsal gehört, würden aufgrund der derzeitigen Engpässe auch diese Masken händeringend benötigt, heißt es. Ein zertifiziertes Medizinprodukt sollen die genähten Tücher aber nicht ersetzen.

"Unsere Behelfs-Schutzmasken sollen eine psychologisch-moralische Unterstützung sein"
"Unsere Behelfs-Schutzmasken sollen für unsere Kollegen in der Pflege eine psychologisch-moralische Unterstützung sein", meint Gretl Kanzler. In normalen Zeiten Gruppenleiterin und stellvertretende Betriebsstättenleiterin in Bretten, habe sie sich als ausgebildete Schneiderin nach den ersten Anfragen sofort an die Nähmaschine gesetzt, um aus ihrem privaten Fundus an bunten Stoffen Mund-Nasen-Schutzmasken herzustellen.

Eine weitere Idee zum Schutz der Mitarbeitenden, die nach wie vor in der Betreuung von Menschen mit Beeinträchtigung tätig sind, seien auch eigens produzierte Schutzkittel. Hierfür wurden ehemals in der Textilabteilung hergestellte Patientenhemden mit relativ überschaubarem Aufwand umgestaltet. Diese Schutzkittel kommen beispielsweise bei der Pflege von Wohnstättenbewohnern in der Einrichtung zum Einsatz.

Appell: "Nähen Sie Masken für die Region!"
"Auch dieses Produkt werden wir dann dem Krankenhaus Bruchsal zur Verfügung stellen", sagt Norbert Sebold. Dennoch: Um den enormen Bedarf allein zu decken, sieht sich die Lebenshilfe nicht gewachsen. Daher appelliert sie an die Bevölkerung, sie beim Nähen der Schutzmasken zu unterstützen.

"Helfen Sie zu Hause an der Nähmaschine mit und nähen Sie Masken für die Region. Wer keine eigene Nähmaschine besitzt, darf gerne an den Maschinen der Betriebsstätten Bruchsal oder Graben-Neudorf arbeiten. Das Material und eine genaue Nähanleitung wird gestellt", heißt es von Seiten des Vereins. Wer mitmachen möchte, kann sich an Norbert Sebold wenden unter Telefon 07251/715114 oder E-Mail norbert.sebold@lebenshilfe-bruchsal.de.
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