Anja, du bist heute Inhaberin einer Social-Media-Agentur in Karlsruhe. Wie kam es zu diesem Schritt?
Ich bin bereits während meines Studiums im Marketing in einem Industrieunternehmen eingestiegen, das ist nun knapp 20 Jahre her. Seitdem arbeitete ich stets im Marketing, Personalmarketing und Recruiting entweder auf Agentur- oder Unternehmensseite. Nach und nach wurde das Marketing immer digitaler und für mich persönlich nutzte ich Social Media bereits ab 2012.
Mein Partner und heutiger Agentur-Partner Alex ist noch viel länger auf den Vorformen diverser Social-Media-Plattformen und Foren unterwegs und so kam es 2017 zum ersten Mal dazu, dass Unternehmen uns nach einem professionellen Auftritt auf Social Media fragten. Schnell war uns klar, dass das nur der Anfang war und so gründeten wir unsere heutige Agentur, die Social Media King GmbH.
Was findest ist das Schönste an deinem Job? Bzw. gibt es auch etwas, das dich stört?
Am besten gefällt mir die Abwechslung. Unsere Kunden kommen aus ganz unterschiedlichen Branchen, haben ganz unterschiedliche Ziele, die sie mit Social Media erreichen wollen. Wir versetzen uns stets so in den Kunden und seine Kanäle hinein, als wären es unsere eigenen. Da ist viel Leidenschaft und Empathie gefragt und das begeistert mich jeden Tag aufs Neue.
Wir kommen viel rum, lernen viele Unternehmen und Produkte kennen und bekommen immer wieder begeistertes Feedback von den Kunden, das motiviert und spornt an immer weiter Vollgas zu geben. Nein, es gibt nichts, was mich stört, denn dann würde ich es ändern, deshalb bin ich unternehmerisch tätig, um selbst die Zügel in der Hand zu haben und meine Projekte so zu steuern, wie ich es mir vorstelle.
Worin siehst du bei Social-Media die größten Chancen und Risiken?
Nach wie vor gibt es bei Social Media die Chance auf organische Reichweite (speziell bei TikTok oder LinkedIn). Somit kann man mit Kreativität, Mehrwert und Kontinuität nach wie vor sehr viel auf Social Media erreichen und ich spreche nicht von der Anzahl der Follower – sondern von der Erreichung von Unternehmenszielen.

Das größte Risiko ist in meinen Augen Ungeduld. Social Media ist ein Marathon und kein Sprint. Auch schlechter Content und fehlender Mehrwert sind ein Risiko, viel Geld und Zeit zu "verpulvern". Wir sagen immer, das Verhältnis von Produktion und Konsum müssen auf Social Media stimmen, wer nur konsumiert, wird keine Social-Media-Ziele erreichen.
Eine der Hauptfragen von Social Media ist sicherlich, wie viel man dort aus seinem Privatleben präsentieren möchte. Wie handhabst du das für dich?
Ich teile recht viel Privates auf Social Media, aber deutlich weniger als noch vor einigen Jahren. Nicht, weil ich etwas bewusst verstecken möchte, sondern weil meine beruflichen Themen einfach auch den größten Teil meines Tages/meiner Woche einnehmen. Wenn wir aber zum Beispiel im Urlaub sind, dann zeige ich auch viel privates, nehme meine Community mit auf Ausflüge und lasse sie an den schönen Dingen teilhaben.
Apropos Vergangenheit: Viele kennen dich ja noch aus deiner Zeit beim Bachelor. Wie blickst du heute auf deine Teilnahme an der Dating-Show zurück?
Nach wie vor extrem positiv. Ich bin generell kein Mensch, der etwas bereut, denn zu dieser Zeit (Anmerkung der Redaktion: 2011 Dreh und 2012 Ausstrahlung) war das genau das Richtige und hat perfekt in mein Leben gepasst.
Ich bin sehr dankbar für die Zeit, die Erfahrung und Erlebnisse. Wer kann schon von sich sagen, dass er knapp 7 Wochen Luxusurlaub in Südafrika erleben durfte, auf sehr schöne Events, Red Carpets und Veranstaltungen eingeladen wurde (Echo, Lambertz, Radio Regenbogen-Award, viele Kino-Premieren usw.).

Und das Allerbeste – ohne diese Sendung hätte ich das moderieren nicht begonnen und somit meinen heutigen Partner Alex (in diesem Jahr sind wir 9 Jahre zusammen) nie kennengelernt (denn wir haben uns bei einem Moderationsjob kennengelernt) – es war also die beste Entscheidung meines Lebens.
Du hast deine Zeit bei "Der Bachelor" also nie bereut?
NEIN!
Und wie sieht es mit deinen Playboy-Fotos aus?
Auch diese Erfahrung habe ich nie bereut, vor allem nicht die intensive, sportliche Vorbereitung. Auch diese Erfahrung dürfen nicht viele Menschen machen und auch sie ist ein wichtiger Teil meines Lebens. Alle Steps und Erfahrungen haben mich zu dem Menschen gemacht, der ich heute bin.
Könntest du dir denn vorstellen, noch mal an einer TV-Show teilzunehmen. Wenn ja, welche würde am ehesten für dich in Frage kommen?
Let´s Dance fand ich immer wahnsinnig toll. Leider finde ich die aktuellen Formate nicht wirklich ansprechend. Vor der Kamera stehe ich aber sehr gerne. Ich halte super gerne Vorträge, gebe mein Wissen und Erfahrungen weiter. Ob nun vor einer Social-Media-Kamera (dem Handy) oder einer großen Kamera, beides macht mir Freude.
Die Karlsruher würden sich sicherlich freuen, dich dort wiederzusehen. Apropos Karlsruhe: Wie ist dein Bezug zu deiner Geburtsstadt?
Meine Heimat liegt mir sehr am Herzen. Dort sind meine Wurzeln, ich hatte dort eine sehr schöne Kindheit und Jugend, habe viel erlebt, verbinde mit vielen Orten tolle Erinnerungen und fühle mich dort einfach zu Hause.
Und was schätzt du an Karlsruhe am meisten?
Ich liebe das Wetter, die Stadt ist weder zu groß, noch zu klein, man kommt überall mit dem Rad oder der Bahn hin. Ich liebe den Ludwigsplatz, die Herrenstraße und die südliche Waldstraße, aber vor allem die Südstadt, denn dort bin ich aufgewachsen und es war schon immer bunt und vielfältig dort. Karlsruhe hat sowohl kulturell, wie auch als Wirtschaftsstandort viel zu bieten.