Wo andere Bands dieser Stil-Richtung im Midtempo versinken, gehen Yakuzi aggressiv zur Sache, drosseln nur hin und wieder die Geschwindigkeit; und so macht das Album vor allen Dingen Lust darauf, sich mit Freunden wie gänzlich Unbekannten beim Konzertgang mal wieder ein paar blaue Flecken einzufangen. Es lebe der Sport! Eine gute Prise Bass und Stromgitarren bilden die Basis für die geschmacksverstärkenden Gesänge. Und wie so oft sind es gerade die Bläser, vertreten durch Matthias Hefner und Thomas Gärtner an Posaune und Trompete, welche den schnelleren Nummern die gewisse Fröhlichkeit und gleichzeitig eine gesunde Portion Tanzwut verpassen.
Der CD-Tipp von Philipp Weber
Da wäre zum Beispiel eine Nummer wie "My Heroes Turned To Zeroes". Hier geigen die Yakuzis all jenen, derer man sich eigentlich gar nicht mehr erinnern will, gerade heraus die Meinung, und mit Einsetzen der Bläser wird auch daraus ein einziger großer Spaß! Der Sound erinnert dabei bisweilen an Monster, der früheren Band von Moneybrother Anders Wendin (ka-news berichtete). Zwar singt Oli Dieterle nicht ganz so geschmeidig wie der Schwede, aber darum geht es ja auch nicht. Schon eher wie Toy Dolls Frontmann Olga; und an jene erinnern dann auch die schrägen Lyrics wie etwa "The Sun Is Shining Out Of My Ass" oder "Don't Pogo With Your Espandrillos". Stichwort Songtexte: An dieser Stelle soll auch auf das liebevoll und aufwendig gestaltete "Büchle" hingewiesen werden. Keine Selbstverständlichkeit für eine junge Band, die ihren Erstling "Blow-Jobs" noch in Eigenregie vertrieben hat.
Doch genug der Vergleiche, die hinken, sobald sie aufgestellt sind. Yakuzi, die sich - wenn überhaupt - mit den Mad Caddies verglichen wissen wollen, versehen ihre Songs stets mit einer gehörigen Portion Humor, trotz aller Härte in ernsteren Stücke wie "Their Voice" oder "Vicious Rumours". Dabei nehmen sie sich auch die Zeit, eine Geschichte von Anfang an zu erzählen. Und sei es im spanischen Intro "The Legend" zum "Tango Muerte". Wenn zwischendrin die Puste ausgeht, bleiben während dem gemütlich swingenden "Midsummer" ein paar Atemzüge Zeit zum Entspannen. Swingend geht es denn auch zu Beginn der bestens zum Mitsingen geeigneten Männerhymne "Stand Up While Piddle" zu.
Allah gut, tringa ma oin! Denn spätestens beim - mit fast fünf Minuten am längsten währenden - Song und Titeltrack "One To All" machen wir das Bierchen auf und heben einen auf das neue Album einer feinen Band; einen nächsten auf deren vielversprechende Zukunft; und noch einen weiteren darauf, dass solche Gruppen durchaus auch mal aus der Region kommen können. Cheers Yakuzi! And One To All!
Am morgigen Samstag, 23. September, feiern Yakuzi im Substage ab 20 Uhr zusammen mit der Supportband Ezzo die CD-Release-Party ihres zweiten Albums "One To All". Tickets gibt's telefonisch unter der Rufnummer 0721/377274, per E-Mail an reservierung@substage.de, über die Website des Substage oder an der Abendkasse.