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Die Eine oder keine!: Die Firma berappt "Krieg und Frieden"

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Die Eine oder keine!: Die Firma berappt "Krieg und Frieden"

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    Wie beim Erstling "Spiel des Lebens/Spiel des Todes" veröffentlicht man 2005 wieder auf dem hauseigenen Label La Cosa Mia. Und sonst? Alles wie gehabt im Grunde genommen. Und das ist ganz platt gesprochen vielleicht das größte Kompliment, welches man dem "Trio-mphirat" dieser Tage machen kann: In bester Firma-Tradition reihen DJ und Produzent Fader Gladiator und die beiden Emcees "Sound Bwoy Killah" Def Benski und Tatwaffe aka Daniel Sluga, Ben Hartung und Alexander Tarboven mühelos Gesellschaftskritik ("Ehrlich") an Verschwörungstheorie ("Der Plan Teil 1"), Partytrack ("So läuft das") an Lovesong ("Die Eine 2005").

    Der CD-Tipp von Patrick Wurster

    Wo wir schon beim Stichwort Kontinuität sind: Neun treue Jahre sind für Alexander Tarboven allemal Grund genug, seine Holde mit einer dezent geremixten Neulauflage von "Die Eine" zum zwoten in den siebten Liebeshimmel zu heben. Und das tut er zumindest im unverändert gebliebenen Refrain mit einer der besten, weil unkitschigsten und treffendsten Liebeslyrics, welche hierzulande je getextet wurden. Die Strophen schwächeln zwar im Vergleich zum Original etwas, dennoch battlet dieser neuerdings klingeltonvergewaltigte Ohrwurm mit "Spiel des Lebens", "Zeitgeist", "Das macht uns krank" und allen voran "Die Firma II" um den Titel "Track des Albums".

    Köllefornia ist damit endgültig Firma - und der abseits der Szene ebenso viel zu wenig beachteten Microphone Mafia (ka-news berichtete) - sei dank eine, wenn nicht gar die heimliche HipHop-Hochburg der Republik. Denn auch fernab schmalen Herzschmerzgrades findet man hier genau die richtigen Worte; respektive trifft just den richtigen Ton. Und während in Good Old Aggro Berlin - die nebenbei bemerkt mit "Geliebter Feind" und Unterstützung von Moses Pelham galant ihr Fett wegbekommen - ebenso unbedarft wie erfolgreich mit dem Schlauchboot über die rauen Rapgewässer geschippert wird (ka-news berichtete), hat der Firma-Kahn neben einem melodisch bouncenden Beat-Antrieb wie gewohnt ordentlich Tiefgang zu bieten.

    So viel, dass selbst die Reimer-Riege um Hausnummern wie Curse, Samy Deluxe, Creutzfeldt Jakob, Afrob oder Kool Savas - die sich nicht so ohne Weiteres von der Kölner Bugwelle verdrängen lassen - ranhalten müssen, um nicht das weiße Schlusslicht aus den Augen zu verlieren. "Der Firma-Sound bleibt top, der Rest nur Lückenfüller!" Okay Leude, die Eine oder keine! So schaut's.

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