Die Messe für Klassische Moderne und Gegenwartskunst ist datumstechnisch wieder da, wo sie angestammt ist, nämlich Ende Februar. Viel Neues gibt es zu sehen, aber auch gut Bewährtes wurde beibehalten - insgesamt 26 neue Galerien sind im (mittlerweile) großen Kunststandort vertreten.
Zudem sind die spannenden Skulpturenplätze weiter mit dabei, insgesamt 21 solche auf dem gesamten Areal! Bis Sonntag, 25. Februar, können Besucher die Kunstwerke noch bestaunen.
"Kunst ist nicht Luxus, Kunst ist Lebensexlixir", bilanziert Team Leader (und Co-Spitze) Olga Blaß - wie wahr! Auch Beiratsvorsitzender (und Co-Spitze) Kristian Jarmuschek bläst ins gleiche Horn: "Vieles hat der vorige Kurator Ewald Karl Schrade initiiert", der Mann ist ein Genie, ohne Abstriche, hat vieles erdacht, hat die art geprägt wie kein Zweiter.

Zudem gibt es ein vielfältiges Rahmenprogramm, man trägt die art in die Stadt hinein. so Messe-Chefin Britta Wirtz voller (Vor-)Freude. Begeben wir uns die Hallen der Kunstmesse, es wird gleich richtig spannend!
Viele "Newcomer"
Was schön ist: Es sind viele junge Galerien in Rheinstetten mit dabei, die so genannten "Newcomer", beispielsweise AOA;87 aus der Hauptstadt Berlin, die zum ersten Mal auf der Karlsruher Messe vertreten sind. Die Galeristin selbst kommt zu Wort: "Es ist wirklich schön, neue persönliche Kontakte knüpfen zu können, die art ist eine tolle und höchst interessante Messe." Auch die EXOgallery aus der Schwabenmetropole Stuttgart ist neu am Start.

Ein besonderes Schmankerl für Kunstliebhaber ist die LBBW Sonderschau Sammlung in Halle 3 unter dem Motto "Nature - Beauty And Destruction", konfrontiert Kunst und Natur. Hier sind unter anderem schöne Fotoserien zu sehen. Was überdies interessant ist: Jährlich wird die Sammlung um weitere zehn Kunstwerke erweitert, es gibt also immer frisches Blut.

Ein weiterer aufsehenerregender Artist ist der Leipziger Mathias Perlet, und natürlich denkt man da sofort an den genialen Neo Rauch, Perlet gehört künstlerisch quasi der gleichen Generation an. Perlet spielt mit extremem Realismus bis hin zu flächigen abstrakten Formulierungen, er setzt Farbflächen gegeneinander und findet sensibel Zwischentöne. Spannende Kunst.

Wen man unbedingt im Auge behalten muss, ist Maximilian Siegenbruk, der Mann hat bereits stattliche 700 (Kunst-)Werke geschaffen. Der gebürtige Leipziger ist ein ganz heißer Tipp und ist schon lange kein Newcomer mehr. Die künstlerische Praxis von Siegenbruk umfasst Malerei und Skulptur. Der Künstler lebt und arbeitet in Düsseldorf.

Künstlerischer "Nachwuchs" breit auf der art Karlsruhe vertreten
Natürlich dürfen auf einer Karlsruher Messe nicht die Kunst-Institutionen der Fächerstadt fehlen, Studenten der Staatlichen Hochschule für Gestaltung (HfG) Karlsruhe und der Kunstakademie können hier ihre innovativen Werke ausstellen, und das in dieser tollen, kunstgeschwängerten Atmosphäre der art.

Der Nachwuchs an den Kunsthochschulen hat großes Potenzial, die Sektion "Academy Square" bringt dieses Potenzial auf die Messe. Auch Einrichtungen wie das ZKM, die Literarische Gesellschaft und die HfG (um nur einige zu nennen) sind wie jedes Jahr vor Ort vertreten und präsent, machen die art interessanter. Vielschichtiger.

Also, wieder einmal beweist die art Karlsruhe ihre Sonderstellung neben der Art Cologne und der Art Basel, man agiert definitiv (mindestens) auf Augenhöhe. Ein Besuch dieser renommierten Kunstmesse lohnt sich ungemein, auch und explitzit für disziplinäre Neueinsteiger.
