(tfr/ps)

Mit dem Projekt "Seasons Of Media Arts" präsentiert das ZKM gemeinsam mit dem Kulturamt der Stadt Karlsruhe und verschiedenen Karlsruher Initiativen ab dem 8. August Medienkunstinstallationen, die sich über das gesamte Karlsruher Stadtgebiet verteilen.

Die ausgestellten interaktiven Installationen, Displays, Augmented- und Virtual-Reality-Arbeiten thematisieren den öffentlichen Zugang zu Daten und befassen sich mit der Entwicklung der "Smart City" - der technologisch intelligenten Stadt von heute und morgen.

Was passiert mit gesammelten Daten?

Eine zeitgemäße Stadt unterliegt einer ständigen – wenn auch unsichtbaren – Veränderung: Täglich werden Tausende von Datenströmen erstellt, erfasst und verteilt. Der Aufstieg des Phänomens "Smart City" wirft wichtige Fragen auf: Was für eine Zukunft der Stadt wollen wir, und welche Position nehmen wir in ihr ein?

Wie können wir die Stadtlandschaft durch neue, digitale Technologien, Datenströme und Informationen beeinflussen? Was passiert mit all den Daten, die in unseren "Smart Cities" durch Sensoren und smarte Technologien gesammelt werden?

Seasons Of Media Arts
Seasons Of Media Arts | Bild: ZKM

Gemeinsam mit dem Kulturamt der Stadt Karlsruhe und verschiedenen Karlsruher Organisationen, Initiativen und Vereinen plant das ZKM ab 2019 im jährlichen Rhythmus das Projekt "Seasons Of Media Arts".

Die an der Gestaltung und Umsetzung des Projekts beteiligten Kooperationspartner sind maßgebliche Akteure für digitale Kultur und Bildung in der Stadt, die neue Technologien kritisch reflektieren und mit den Bürgern in Karlsruhe im Sinne einer offenen, technologisch informierten Gesellschaft partizipativ weiterentwickeln. Alle möglichen zur Verfügung stehenden Medien und alle zur Verfügung stehenden öffentliche Orte sollen eingesetzt werden.

Impression "Seasons Of Media Arts"
Impression "Seasons Of Media Arts" | Bild: Eric Reiff

Im Rahmen von "Seasons Of Media Arts" werden Medienkunstinstallationen über das gesamte Stadtgebiet verteilt präsentiert, die den öffentlichen Zugang zu Daten thematisieren und sich mit der Entwicklung der "Smart City" befassen.

Die Werke zeigen eine Vorstellung von "Stadt", bei der der Einsatz von Technologie nicht dazu dient, Daten über Einwohnern zu sammeln, sondern dazu, Bürgerbeteiligung und Transparenz in politischen Entscheidungsprozessen zu ermöglichen.

Kuratorin Lívia Nolasco-Rózsás beim "Seasons Of Media Arts"-Rundgang
Kuratorin Lívia Nolasco-Rózsás beim "Seasons Of Media Arts"-Rundgang | Bild: Eric Reiff

Der durch die "Seasons Of Media Arts" geschaffene virtuelle urbane Raum zeichnet sich durch Interaktion und Wissensvermittlung aus. Er trägt dazu bei, eine "Digitally Connected City" zu etablieren, in der die digitale Selbstbestimmung der Einwohner im Vordergrund steht.

"Seasons Of Media Arts" führen "Open Codes" fort

Die "Seasons Of Media Arts" führen das edukative Vermittlungsprogramm der ZKM-Ausstellung "Open Codes" fort: Projektpartner der Ausstellung bieten Workshop-Reihen an, etwa das "Citizens Knowledge Lab", das "Transparenzcafé" oder den Workshop "Feinstaubsensoren selbst bauen", welche die digitale Teilhabe der Karlsruher Bürger fördern und damit die zivilgesellschaftlichen Strukturen der Stadt stärken.

Eine Besonderheit daran: Die Workshops finden in einer mobilen Kreativ-Werkstatt, dem sogenannten Spacecraft_ZKM, der Agbogbloshie Makerspace Platform (AMP) aus Ghana statt.

Kulturamtsleiterin Susanne Asche und ZKM-Direktor Peter Weibel beim "Seasons Of Media Arts"-Rundgang in der Innenstadt
Kulturamtsleiterin Susanne Asche und ZKM-Direktor Peter Weibel beim "Seasons Of Media Arts"-Rundgang in der Innenstadt | Bild: Eric Reiff

Mögliche gesellschaftliche Auswirkungen der Entstehung einer "Digitally Connected City" werden anhand von Augmented- und Virtual Reality-Arbeiten sowie mit interaktiven Installationen und Videos, die diverse Daten poetisch oder bildlich darstellen, an verschiedenen Standorten in der Stadt erlebbar gemacht.

Im Verbund mit lokalen Gruppen wollen im Rahmen von "Seasons Of Media Arts" international tätige Medienkünstler in Zusammenarbeit mit dem ZKM die Stadt Karlsruhe in einen Ort der partizipativen Visionen verwandeln.

Impression "Seasons Of Media Arts"
Impression "Seasons Of Media Arts" | Bild: Eric Reiff

Kuratoren der Ausstellung sind Peter Weibel und Lívia Nolasco-Rózsás mit Blanca Giménez und Olga Timurgalieva. Am heutigen Donnerstag, 8. August, geht's um 20.15 Uhr auf dem Friedrichsplatz offiziell los! Um 21 Uhr folgt dann ein gemeinsamer Gang vors Karlsruher Schloss, an dem um 21.30 Uhr die Schlosslichtspiele eröffnet werden.

ka-news-Hintergrund

Das Projekt "Seasons Of Media Arts" ist – ähnlich wie die Schlosslichtspiele - ein Teil der Karlsruher Bewerbung zur "Unesco Creative City Of Media Arts". Die Medienkunst-Installationen der Ausstellung sind über das gesamte Stadtgebiet verteilt, für alle frei zugänglich! Vom Schlossgarten über Displays in der Straßenbahn und der Kubuswall am ZKM bis hin zu Ladenschaufenstern: die Aktion startet - parallel zu den Schlosslichtspielen – am 8. August, endet am 15. September und soll nun jährlich stattfinden!

Ausgewählte Werke sind die interaktive Installation "Music Passenger" (2019) von Peter Weibel im Schaufenster des Karlsruher Musikhauses Schlaile (Kaiserstraße 175), die Videoarbeit "Mosaic Virus" (2018) von Anna Ridler auf der LED-Wand des Badischen Staatstheaters Karlsruhe und die browserbasierten Videos der "Post-Apocalypse Smart City Desert" (2019) (über einen QR-Code erfassbar) von Daniel Ploeger auf Karlsruher Mülleimern, alltäglichen und oft ungeschätzten Artefakten des öffentlichen Raums.

Termin: 8. August bis 15. September, Innenstadt/Stadtgebiet Karlsruhe, Eintritt frei!