Sie wurden mit dem Bambi, dem Echo, der Goldenen Europa, der Goldenen Stimmgabel und vielen weiteren Preisen ausgezeichnet. Unzählige Gold- und Silberplatten säumen ihren Weg. Mit ihrem Lied vom kleinen Zitronenbäumchen feierte die Pforzheimer Band "Fools Garden" weltweite Erfolge. Der Hitsong "Lemon Tree" vom zweiten Album "Dish Of The Day" war vor 28 Jahren wochenlang an der Spitze der Hitparade und verkaufte sich weit über eine Million Mal.

Lemon Tree war kein One-Hit-Wonder
Große Liveshows in Deutschland, Europa und Asien waren die Folge. Auch nach diesem raketenhaften Erfolg, der alles andere als ein "One-Hit-Wonder" war, gelangen der damals fünfköpfigen Gruppe mit Titeln wie "Wild Days", "It Can Happen", "Why Did She Go" oder "Innocence" immer wieder Radiohits und Chartnotierungen. Mit dem Song "Closer" avancierten sie in Russland sogar zu Superstars.
Fools Garden feiert 30-jähriges Jubiläum nach
Sänger Peter Freudenthaler und Gitarrist Volker Hinkel – bis heute die einzig verbliebenen Musiker der ursprünglichen Besetzung - hatten die Gruppe 1991 in der Goldstadt gegründet. Jetzt feiern sie ihr 30-jähriges Bestehen mit einem dreitägigen Festival vom 2. bis 4. August im Pforzheimer Kulturhaus Osterfeld nach.

Corona verhinderte geplantes Jubiläum 2021
"Eigentlich wollten wir unser rundes Jubiläum 2021 feiern, doch Corona machte uns einen Strich durch die Rechnung. Jetzt holen wir den runden Geburtstag drei Jahre später nach", gibt der 61-jährige Bandgründer und Frontmann Peter Freudenthaler zu Protokoll.
Freitag, 2. August: Benefizgala im Congress-Center Pforzheim
Am Freitag, 2. August wird ab 18.30 Uhr eine Benefizgala zugunsten von "Water is Right" sowie "Menschen in der Not" im Congress-Center Pforzheim über die Bühne gehen, wobei neben Fools Garden auch bekannte Künstler wie Peter Schilling, Laith Al-Deen, Julia Neigel, Sandie Wollasch, Pe Werner, Christoph Sonntag, die Sean Treacy Band oder Ex-Puhdys-Sänger Dieter "Maschine" Birr am Start sind.

Samstag, 3. August: Party im Kulturhaus Osterfeld
Am Samstag, 3. August geht es ab 17 Uhr im Kulturhaus Osterfeld Pforzheim (Innenhof und Großen Saal) weiter, wobei sich Stoppok, Bell Book & Candle, Rolf Stahlhofen und Daniel Wirtz auch Fury in the Slaughterhouse, Die Prinzen oder Andreas Kümmert die Ehre geben.

Sonntag, 4. August: Großer Abschluss mit "Die Höhner" und Co
Zum Abschluss des schrägen 33-jährigen Bandgeburtstages gastieren am Sonntag, 4. August ab 16 Uhr an gleicher Stelle Die Höhner, Dieter Thomas Kuhn, Eure Mütter, die Fuenf, Orange Blue oder auch Stumpfes Zieh- & Zupf-Kapelle.
Fouls Garden: Von Beatles Kult und Gitarren-Pop hin zu Synthie-Sounds
Mit ihrem noch aktuellen, bislang elften Album "Captain...Coast Is Clear", ist Fools Garden, die in der Vergangenheit immer wieder mit den Beatles verglichen wurden, einmal mehr ein großer Wurf gelungen.
Er bedeutet durch überraschende, am Computer entstandene Synthie-Sounds allerdings auch einen gewissen Abschied vom Gitarren-Pop vergangener Jahre. Elektronische Töne à la Coldplay dominieren auf dem Longplayer mit insgesamt 14 Songs, wobei es sicher den einen oder anderen in Pforzheim zu hören gibt.
Debüt der Band in Karlsruhe bei das "Fest am See"
Zuletzt waren die beiden Hauptsongwriter Volker Hinkel und Peter Freudenthaler beim Karlsruher "Fest am See" auf der Bühne und gaben zusammen mit Stefan Buchholz und seiner Band "Buchi & the Southbound Allstars" eine gefeierte Einlage mit drei Songs – natürlich erklang auch "Lemon Tree".
"Lemon Tree" gilt als Kultsong und Teil es baden-württembergischen Lehrplans
Was viele Menschen nicht wissen: Der Klassiker "Lemon Tree" schaffte es sogar bis in den Lehrplan der baden-württembergischen Schulklassen. "Das Lied wird an den Schulen im Musikunterricht analysiert, das war im Unterricht meiner Tochter schon so", erzählt der Frontmann. Dies sei sogar auch an englischen Schulen der Fall. "Seltsam, bei einem relativ einfachen Text".
Fouls Garden: Wie alles begann?
Frontsänger Peter Freudenthaler studierte in den 90er Jahren in Stuttgart Medientechnik, jobbte von 1990 bis 1995 in Karlsruhe bei Musik-Schlaile in der Kaiserstraße und erinnert sich: "Ich stimmte damals im Schaufenster öfters ein Klavier und manchmal blieben ein paar Leute stehen und schauten zu".
Als "Lemon Tree" in alle Munde und Peter Freudenthaler plötzlich bekannt "wie ein bunter Hund" war, spielte die Band einen kleinen Gig bei Schlaile und im Nu sei die Straße voll von Menschen gewesen.
Der Rückblick: Mit "Lemon Tree" war nichts mehr wie es vorher war
Da auch Gitarrist Volker Hinkel (59) aus Weil der Stadt an der gleichen Universität eingeschrieben war, hatten sich die beiden bereits Anfang der 90er-Jahre kennengelernt, die Band "Fools Garden" gegründet und eine gleichnamige Promo-CD aufgenommen.

Als sich Freudenthaler vier Jahre später ans Klavier setzte und innerhalb von 20 Minuten das Lied vom Zitronenbäumchen komponiert hatte, war in der Folge nichts mehr, wie es war. Radio-Moderator Matthias Matuschik vom Südwestrundfunk spielte das Stück in Dauerschleife. Der Rest ist Geschichte.
"Das war's mit Studium und Job" - doch Freudenthaler ist Karlsruhe treu geblieben
Hörerwünsche, Plattenvertrag, ein Jahr lang Nummer eins in den deutschen Charts. "Das war's natürlich mit dem Studium. Ich hatte noch zwei mündliche Prüfungen und die Diplomarbeit zu absolvieren, doch einfach keine Zeit mehr", so Freudenthaler im Rückblick. Auch den Job in der Fächerstadt konnte der stets gut aufgelegte Frontmann nicht mehr ausüben, doch nach Karlsruhe sollte er im Laufe der Jahre immer wieder zurückkehren.

Freudenthaler: "Ich bin ein halber Karlsruher geworden"
"Ja, ich bin schließlich durch meine lange Tätigkeit im Musikhaus ein halber Karlsruher geworden und habe mir den hiesigen Dialekt einverleibt", lacht er. Freudenthaler denkt gerne an "wunderbare Konzerte" im Tollhaus, Substage, Jubez oder Kammertheater (als Gast bei Edo Zanki präsentiert...) zurück.

Freudenthaler blickt freudig auf die Zeit mit dem Zitronenbaum zurück
Ob das magische, generationsübergreifende Zitronenbäumchen namens "Lemon Tree" Fluch oder Segen war? "Das war eindeutig ein Segen, denn dadurch wurden viele Dinge angeschoben, die es so nicht gegeben hätte". Gemeinsame Auftritte mit Manfred Mann's Earth Band und Roger Chapman oder die Zusammenarbeit mit Klaus Voormann aus München, der für George Harrison den Bass spielte und 2012 das Cover für das Fools Garden-Album "Who Is Jo King" entwarf, bleiben für immer.