Tohuwabohu im badischen Strafraum nach einer Gästeecke. Nachdem einige Karlsruher den Ball nicht aus der Gefahrenzone befördern konnten, hämmerte Münsters Lukas Frenkert den Ball in die Maschen. 1:1.

Zwar konnte der KSC die dritte Niederlage in Serie vermeiden, doch gegen Münster reichte es für die Blau-Weißen nur zu einem mageren, enttäuschenden Remis.
Kollektiver Tiefschlaf beim KSC
In Nachspielzeit verschenkte der KSC den eigentlich sicher geglaubten Sieg. Ein leichtfertiger Ballverlust auf links. Dann kollektiver Tiefschlaf nach einem Gästeeckball - 1:1. "Wieder ein Tor nach einem Standard kassiert, daran müssen wir arbeiten", fauchte der starke Keeper Max Weiß.

Leon Jensen, der wieder einmal ein großes Laufpensum abspulte, kopfschüttend: "Einer von uns wird beim Eckball geblockt. Die Zuteilung passt nicht ganz. Insgesamt haben wir wenig zugelassen."

Der KSC hatte nach der Führung zu schnell in den Verwaltungsmodus geschaltet - das reichte nicht zum Dreier. Zlatan Bajramovic, der den gesperrten Christian Eichner als Chefcoach vertrat, sah es ähnlich: "Wir wollten diese Führung über die Bühne bringen, hatten aber insgesamt zu wenig Torchancen." Nur das Verteidigen, das Hoffen habe eben nicht gereicht.

Verteidiger Sebastian Jung war tief enttäuscht, beschönigte aber nichts: "Wenn du so kurz vor Schluss den Ausgleich kassierst fühlt sich das an, wie eine Niederlage." Der KSC sei zu wild, zu fahrig gewesen. "Wir sind schwer ins Spiel gekommen. Mit Ball waren wir nicht gut. Wir haben nicht gut von hinten raus gespielt."
Schwacher KSC-Start
Die Statistik belegt den schwachen KSC-Start: Nach 15 Minuten: 42 Prozent Ballbesitz. Nach 30 Minuten: Ein Torschuss KSC, sieben für die Gäste. Kapitän Marvin Wanitzek erklärte: "Die ersten 15, 20 Minuten waren wir zu hektisch. Wir wollten zu schnell nach vorne spielen und haben den Ball schnell verloren."

Coach Bajramovic bemängelte: "Die ersten 30 Minuten waren körperlich und mit Ball zu wenig." Der KSC bekam kein Tempo in seine Offensivaktionen. Das Spiel litt unter Ungenauigkeiten, war in die Breite angelegt, es fehlte die Tiefe. Und: Ideen.
Verunsicherung nach zwei Niederlagen
Als Wanitzek immer stärker wurde, die Kollegen immer mehr antrieb, bekamen die Badener phasenweise etwas Oberwasser. Aber: Flügelspiel mit Flanken, um Luca Pfeiffer ins Spiel zu bringen - Fehlanzeige. Man merkte der KSC Elf die Verunsicherung nach zwei Niederlagen in Folge an.
Mit einem behäbigen Spielaufbau stellten die Karlsruher das Preußen-Team vor keine Probleme. Immer wieder quer oder zurück. Statt nach vorne. Defensiv machte das Team der Badener einen konzentrierten, guten Job, ließ fast nichts zu.

Dann die 37 Minute. Sebastian Jung Flanke von rechts. David Herold verpasste, die Kugel rutschte zu Marvin Wanitzek durch. Der sah Zivzivadze. Und "Budu" ballerte den Ball unter die Latte. 1:0 mit der ersten echten Chance. Effektivität pur.

Doch beim KSC nach Führung nur kurz mehr Selbstsicherheit, genaueres Passspiel. Torchancen blieben Mangelware. Wanitzek klagte: "Mit unserer Qualität müssen wir auf das zweite Tor spielen, müssen es machen. Es liegt viel Arbeit vor uns denn so reicht es nicht, ein Spiel zu gewinnen." Mittelfeldmann Leon Jensen schlug in die gleiche Kerbe: "Wir müssen den Deckel draufmachen, müssen das zweite Tor machen."

Aber: Pustekuchen. Die Gäste übernahmen die Initiative, der KSC wurde in die Defensive gedrängt. Es gab kaum Entlastung, da die eroberten Bälle schnell wieder verloren wurden. Zu oft setzten die Badener auf Befreiungsschläge, nicht auf Kombinationsfußball.
Bajramovic gab sich sportlich fair. "Wir wollten diese Führung über die Bühne bringen, hatten zu wenig Torchancen." Nur das Verteidigen, das Hoffen habe eben nicht gereicht. "Wir hätten den Sieg nicht unbedingt verdient gehabt, aber den Ausgleich nach der 90. Minute zu kassieren, das tut weh."
Wieder nicht ohne Gegentor
Gegen den Aufsteiger wurde der Abwärtstrend in Sachen Niederlagen zwar gestoppt. Aber: Die Badener überzeugten nicht und blieben wieder einmal nicht ohne Gegentor.