Peter Putzing

Beim SC Paderborn standen damals drei Neuzugänge in der Startelf, die zuvor noch nie in der 2. Bundesliga gespielt hatten, die zum Teil sogar nur Regionalligaerfahrung hatten - dennoch Topleistungen ablieferten. Solche Volltreffer in Sachen Neuzugänge - also Spieler, die aus unteren Ligen für ganz wenig Geld kamen und Stammkräfte wurden - das gab es beim KSC seit Jahren nicht mehr.

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Hoffnung Marius Gersbeck?

Gegenüber diesem Negativerlebnis beim Saisonbeginn hat sich aber aktuell etwas Wichtiges verändert. Der große Vorteil des KSC, wenn es am Freitag im Wildpark gegen die Westfalen geht: Marius Gersbeck steht im Tor der Badener. Beim Auftaktspiel fehlte der Klasse-Keeper verletzt.

Sein Vertreter Kai Eisele war nicht schlecht. Aber: Gersbeck hat nun mal mehr Erfahrung, strahlt insgesamt mehr Ruhe und Sicherheit aus. Trainer Christian Eichner will diesen Fakt nicht zu hoch hängen: "Das trifft auf sehr viele Mannschaften zu, dass es ruhiger wird, wenn die Nummer eins im Tor steht.“

KSC test vs SCF: Gersbeck.
Marius Gersbeck steht beim Rückrundenauftakt wieder im Tor. Ein gutes Omen? | Bild: Mia

In Paderborn war es ein skurriles Spiel. "Das sagten beide Trainer nach dem Abpfiff“, erinnert sich Eichner an die Aussagen seines Kollegen Lukas Kwasniok. "Es war 60 Minuten ein Unentschiedenspiel. Das hätte man uns nach der Vorbereitung so nicht zugetraut. Dann sah man die Stärke von Paderborn, es geht darum, das am Freitag nicht zum Tragen kommen zu lassen.“

Sechs von 19 Spielen gewann der KSC

Das schnelle Umschaltspiel, die Pässe in die Angriffsspitze gelte es zu verhindern. In der zweiten Bundesliga trafen die Kontrahenten in 19 Spielen aufeinander. Der KSC gestaltete sechs davon siegreich, drei Partien endeten remis. Nach der Klatsche zum Saisonauftakt ist Wiedergutmachung angesagt. 2020 war den Karlsruhern der letzte Heimsieg gelungen. Ein 1:0. Torschütze: Daniel Gordon.

Der Karlsruher Daniel Gordon spielt den Ball.
Der Karlsruher Daniel Gordon spielt den Ball. | Bild: Uli Deck/dpa/Archivbild

Die Fächerstädter holten aus den letzten fünf Begegnungen vor der Winterpause nur einen Zähler. Und der SCP? Der war ebenfalls außer Tritt geraten, ergatterte im gleichen Zeitraum auch nur einen Zähler. Durch ein Remis bei Eintracht Braunschweig, stürzte daher in der Tabelle von Rang zwei ins Mittelfeld ab. Platz sechs mit 26 Punkten, der KSC belegt Platz 13 mit 18 Zählern.

Wer den SCP-Coach Lukas Kwasniok kennt, weiß, der ungemein ehrgeizige und fleißige Trainer war daher stocksauer.

Gerücht: Wirbt der KSC um Mehlem?

Bester Torschütze beim KSC Gegner: Marvin Pieringer. Den Angreifer wollte der KSC einst auch verpflichten. Das gelang nicht, man entschied sich daher für Mikkel Kaufmann und Simone Rapp. Pieringer, der Mittelstürmer aus Bad Urach in der Nähe von Reutlingen, erzielte in 15 Einsätzen sieben Tore und gab drei Torvorlagen.

Daniel "Gordi“ Gordon hat die meisten Einsätze im Trikot der Blau Weißen gegen den SCP: Acht. Beim KSC Gegner kam Markus Krösche, inzwischen erfolgreicher Sportvorstand bei Eintracht Frankfurt, am häufigsten gegen die Badener zum Zuge, auch achtmal. Auswärts sind die Westfalen vor allem in Halbzeit zwei treffsicher.

Florent Muslija (2.v.r) erzielte bei Paderborns Sieg gegen den KSC das erste Tor.
Florent Muslija (2.v.r) erzielte bei Paderborns Sieg gegen den KSC das erste Tor. | Bild: Friso Gentsch/dpa

Direkt nach Wiederanpfiff und in der Schlussviertelstunde treffen sie am häufigsten. Von 19 auswärts erzielten Toren fielen in diesem Zeitraum elf. Für einige im Paderborner Kader ist das Spiel im Wildpark eine Rückkehr an ihre frühere Wirkungsstätte: Die Ex-KSC-Jugendspieler Florent Muslija und Marcel Mehlem. An Mehlems Rückkehr soll der KSC übrigens erst kürzlich Interesse gehabt haben.