Aus gutem Grund: Beim Halbfinale 2018 gegen Waldhof flogen nicht nur Böller in Richtung Beamte, es wurde auch auf den Hubschrauber der Polizei eine Leuchtsignalrakete abgefeuert. So eine Attacke auf die Einsatzkräfte war auch der Karlsruher Polizei neu.
"Das war gezielt vorbereitet", hieß es vergangenes Jahr auf Nachfrage von ka-news. Damit das am Sonntag nicht erneut passiert, werden aufwendige Vorbereitungen getroffen. Auch diesmal werden wieder mehrere Hundertschaften der Polizei im Einsatz sein, aus ermittlungstaktischen Gründen nennt die Polizei keine konkreten Zahlen.
Fangruppen sollen getrennt werden
"Wir haben unsere Anti-Konflikt-Teams immer dabei, die deeskalierend wirken sollen", sagt Frank Otruba, Pressesprecher der Polizei Karlsruhe im Gespräch mit ka-news. Zusätzlich, so Otruba, würden Beamte an allen wichtigen Punkten eingesetzt werden, an denen die Fans gerne unterwegs sind. So soll verhindert werden, dass es im Schutz der Bäume beispielsweise zu Ausschreitungen kommt.

Weiterhin setzt die Polizei auf eine strikte Trennung beider Fanlager. "Das ist unsere oberste Prämisse und das bekommen wir auch gut hin", sagt Frank Otruba. Absperrgitter sollen die Waldhof-Anhänger und Karlsruhe-Fans voneinander fernhalten.

"Durch alle diese Maßnahmen hoffen wir, trotz aller Emotionen, dass die Fans das sportliche Ereignis sehen, das hier im Vordergrund steht. Daher appellieren wir an die Vernunft der beider Fangruppen!"
Polizei hat sich mit Fanbrief an beide Lager gewandt
Konkret hat dies die Polizei Karlsruhe in einem Fanbrief an die beiden Lager formuliert: "Zu einem Endspiel mit der Begegnung zweier Traditionsmannschaften gehört eine emotionale Atmosphäre mit lautstarken Fangesängen, Choreografien und Farbenbekenntnissen zum eigenen Verein unbedingt dazu."

"Das macht das Fußballspiel zu einem Erlebnis! Definitiv nicht dazu gehören aber Gewalt, Diffamierungen und Straftaten", heißt es in dem Schreiben an die beiden Vereine. "Gewalttätiges Verhalten wird von der Polizei konsequent unterbunden!" Auch solle kein Fan provozieren oder sich provozieren lassen.
Pyrotechnik ist nicht zu verhindern
Trotz aller Maßnahmen, die vor dem Spiel eingeleitet werden: Ganz verhindern lassen sich Pyrotechnik und Bengalos nicht: Das hat auch das letzte Saisonspiel gegen den Halleschen FC gezeigt, als im Gästeblock mehrere Nebeltöpfe gezündet wurden.

"Wir suchen im Vorfeld alles mit Spürhunden ab, aber eine 100-prozentige Sicherheit, dass nichts in Stadion kommt, gibt es nicht", sagt Frank Otruba. Denn die Security-Mitarbeiter an den Eingängen können keine körperliche Durchsuchung durchführen. "Wenn sie einen Verdacht haben, rufen sie die Kollegen der Polizei dazu, diese müssen das dann übernehmen", so Otruba weiter.

Auch wenn gute Vorbereitung bekanntlich alles ist - für die Beamten ist ein Hochrisikospiel immer ein enormer Kraftakt. "Das ist eine hohe Belastung und es fallen viele Überstunden an", sagt Frank Otruba. "Wenn wir die Fans trennen können, dann haben wir erreicht, was wir wollten!"