Raketen, die auf den gegnerischen Rasen gefeuert werden oder Fans im Polizeikessel - wenn Anhänger des KSC auf die des VfB Stuttgart treffen, geht das selten problemlos vonstatten. Auch das Derby am Sonntag wäre von der Polizei vermutlich wieder als "High Risk" eingestuft worden.

Polizei mit höchstens 99 Einsatzkräften im Einsatz
Doch mit der Corona-Krise ist nun alles anders: Die Ränge im Stadion bleiben leer und die Fans beider Lager - hoffentlich - zuhause. Auch für die Polizei, die normalerweise mit schwerem Geschütz und hunderten Einsatzkräften anrücken muss, ist das wohl ruhigste Derby in der Geschichte der Badener und Schwaben eine ganz neue Situation.

"Es wird natürlich einen Einsatz geben, allerdings nur einen kleinen", so ein Sprecher der Karlsruher Polizei im Gespräch mit ka-news.de. Von der Anzahl der Einsatzkräfte liege man "im zweistelligen Bereich". Zum Vergleich: Beim Auswärtsspiel gegen den VfB im April 2017 waren rund 1.000 Einsatzkräfte vor Ort.

Ob das auch Einsparungen für die Staatskasse bedeutet, ist nicht bekannt. Eine Anfrage an das baden-württembergische Innenministerium blieb am Freitag unbeantwortet.
"Aktuell gibt es keine Hinweise auf etwaige Fanaktionen"
"Das spart natürlich Arbeitszeit und Kapazitäten, die woanders gebraucht werden", so die Polizei weiter. Wo genau man kontrollieren wolle, konnte man auf Nachfrage von ka-news.de nicht beantworten, allerdings "gibt es aktuell keine Hinweise auf etwaige Fanaktionen", sagt der Sprecher.

Entspannt geht das Derby hinsichtlich der Sicherheit auch der Karlsruher SC selbst an. Im direkten Austausch mit der Fanszene stehe man nicht, um sich über eventuelle Aktionen zu informieren, heißt es auf Nachfrage von ka-news.de. Einen direkten Appell an seine Anhänger zum Derby hat der KSC nicht. Der Grund: "Die Fußballfans haben sich bisher ausgezeichnet verhalten."