Mit neuer Nummer eins und insgesamt drei Neuzugängen (Heise, Bormuth, Goller) startete der Karlsruher SC gegen Union Berlin in die neue Saison. Zunächst dauerte es rund 20 Minuten bis die Eichner-Elf ihre Passivität gegen die Bundesliga-Truppe aus der Hauptstadt ablegten konnte, die nach wenigen Minuten mit einem Pfostentreffer eine erste Duftmarke setzten.
Doch der KSC hielt dann immer besser dagegen und schaffte es, die Köpeniker weitestgehend zu neutralisieren. Für Union war es das "erwartet schwere Spiel" wie auch Berlins Trainer Urs Fischer auf der Pressekonferenz bekundete.
Gondorf: "Ab der 20. Minute war es unser Spiel"
450 Zuschauer durften erstmals seit der Corona-Pandemie wieder im Wildpark mitfiebern und sahen einen couragierten KSC und eine Union, die kaum Ideen in der Offensive entwickelte. So blieb es bei einer weitestgehend chancenarmen ersten Halbzeit.
"Wir haben den Ball gut laufen lassen und damit auch den Stürmer laufen lassen und uns nicht zu früh vom Ball getrennt. Ab der 20. Minute war es unser Spiel", so Kapitän Jerome Gondorf nach der Partie. Die zweite Halbzeit konnte der KSC dann mehr oder weniger für sich vereinnahmen und agierte deutlich mutiger.

Gondorf (47.) und Hofmann (53.) näherten sich mit Torabschlüssen an, aber ohne die nötige Präzision. Union zog sich mehr und mehr zurück, das gute Gegenpressing der Karlsruher sorgte immer wieder für fahrige Ballverluste bei den Hauptstädtern. Marco Djuricin hatte nach 74 Minuten mit seinem Distanzschuss wohl die beste Möglichkeit für die Badener, den Union-Keeper Luthe aber noch entschärfen konnte.

Sehenswerter Seitfallzieher ins KSC-Herz
Es ging in die Verlängerung, wo der KSC dem Bundesliga-Klub weiterhin alles abverlangte und durch Hofmann (97.) auch selbst nochmal zu einer Chance kam. Union blieb ohne Neuzugang und Ex-Nationalspieler Max Kruse ideenlos.
So war es fast logisch, dass am Ende ein Standard für die Entscheidung an diesem Pokalabend sorgte. Die Stärke bei ruhenden Bällen und eine sehenswerte Einlage von Unions Abwehrmann Nico Schlotterbeck waren es, die die Eisernen kurz vor dem Elfmeterschießen zum Leidwesen des KSC rettete. Nach einem Freistoß von Gießelmann aus halblinker Position schoss der 20-Jährige drei Minuten vor dem Ende der Verlängerung per Seitfallzieher zum 1:0 ins linke Eck ein – keine Chance für KSC-Keeper Gersbeck.

Ein Treffer, der weh tut in Karlsruhe und die Eichner-Truppe um ein verdientes Elfmeterschießen brachte. Entsprechend fiel auch das Fazit des neuen Chefs aus: "Auf der einen Seite eine große Enttäuschung, auf der anderen Seite eine große Portion Stolz auf die ganze Mannschaft", bekundete der 37-Jährige nach dem Spiel.