Der Ball rollt wieder, doch der Fußball ist nicht der Gleiche. 450 Zuschauer ist man von Testspielen gewöhnt, nicht aber von der ersten Runde des DFB-Pokals. Als die Mannschaft zum Aufwärmen auf den Platz kam, merkte man die Euphorie auf den Plätzen, die Menschen klatschten und jubelten, um ihre Mannschaft zu begrüßen.
Pures Glück, endlich wieder im Stadion zu stehen
Durch ein Losverfahren konnten Mitglieder- und Dauerkarteninhaber des Karlsruher SC die umworbenen Karten für das Spiel gewinnen. Einer der glücklichen Gewinner war Sebastian Zimmermann, der nach der langen Zeit ohne Zuschauer endlich wieder im Stadion stand.

"Es ist der Wahnsinn!", schwärmte Zimmermann in der Halbzeitpause. "Wir haben die Karten gewonnen und mussten nicht lange überlegen", erzählte der eingefleischte KSC-Fan.
"Wohnzimmer-Gefühl" im heimischen Wildpark
In den Fanreihen konnten die Insider auch den Trainer der zweiten Mannschaft des Karlsruher SC erblicken. "Es ist ein komisches Gefühl, dass das Stadion nicht voll ist. Trotzdem ist es besonders, wieder hier zu sein", beschreibt Bozidar Djokovic die Stimmung auf den Plätzen.

"Ich fühle mich hier wie im Wohnzimmer", so der Trainer des KSC II. Lobende Worte gab es auch für die Organisation des Abends, denn alles habe reibungsfrei geklappt.
Spiele vorerst ohne organisierten Support
Fangesänge schallten am Samstagabend vereinzelt über die Haupttribüne, die Fans feuerten ihre Mannschaft lautstark an - doch die Stimmung war eine andere. Die Unterstützung aus den Fanblocks, wie man sie sonst kennt, gab es nicht. Dazu hatten sich die Fanszene und die Supporters Karlsruhe im Vorfeld ausführlich in einer Stellungnahme geäußert.
"Einen organisierten Support wird es erst geben, wenn alle Sanktionen aufgehoben sind und die Fankultur ausgelebt werden kann", erklärte Marco Fuchs, der Vorsitzende des Fandachverbandes des Karlsruher SC. So sei zumindest der aktuelle Stand.

Catering aus eigenen Reihen
Unterstützung beim Spieltag gab es nicht nur von den Vereinsmitarbeitern sondern auch von der zweiten Mannschaft des Karlsruher SC und den KSC-Damen. Diese hatten sich bereit erklärt, das Catering für die rund 450 Gäste zu übernehmen und meisterten dies bravourös. Das Catering des KSC stand bisher oft in der Kritik, wird aber nun temporär mit Leben und Liebe zum Verein und den Fans gefüllt.