Startseite
Icon Pfeil nach unten
KSC / Karlsruher SC
Icon Pfeil nach unten

Karlsruhe: KSC-Debakel in Darmstadt: "Das war von A bis Z nichts"

Karlsruhe

KSC-Debakel in Darmstadt: "Das war von A bis Z nichts"

    • |
    • |
    KSC-Debakel in Darmstadt: "Das war von A bis Z nichts"
    KSC-Debakel in Darmstadt: "Das war von A bis Z nichts" Foto: Michaela Anderer

    Selten kassierte der KSC eine 0:3-Klatsche, die derart verdient war. Kämpferisch und spielerisch ein erschreckend schwacher Auftritt der Blau-Weißen. Die letzten Minuten wurden die Karlsruher in der einen oder anderen Phase vorgeführt. Wenn eines nach diesem Auftritt der Badener bei den Lilien klar ist dann: Der KSC kann das Thema Aufstieg wohl endgültig abhaken.

    Wer die Dinger vorne nicht macht...

    Ein enttäuschter Trainer Christian Eichner analysierte knallhart: "Das war von A bis Z nichts." Dabei begann es ganz gut für die Blau-Weißen. Nach einer Ecke in Minute sechs gab es eine doppelte Riesenchance für den KSC. Erst scheiterte Nicolai Rapp mit einem Kopfball am Lilien-Keeper Marcel Schuhen, dann ballerte Marcel Franke den Ball aus vier Metern über das Darmstädter Gehäuse.

    Trifft Franke ins Tor, hätte das das Spiel verändern können. Aber: Nicht getroffen - nicht gepunktet, verdient verloren. Franke war total geknickt. So einen Fehlschuss würde man durch das ganze Spiel mitziehen. "Ich bin überzeugt, dass ein Großteil der Fans im Stadion den Ball im Tor untergebracht hätte. Ich muss das hinkriegen, muss das Tor machen", sagt er ehrlich, fügte dann hinzu: "Darmstadt war richtig gut. Wir sind nicht in die Zweikämpfe gekommen, da haben immer ein paar Meter gefehlt."

    ...bekommt sie hinten eingeschenkt

    Für KSC-Coach Christian Eichner war der Darmstädter Sieg am Böllenfalltor hochverdient. Er wollte die vergebene Franke Chance nicht als Ausrede nutzen. "Ich könnte jetzt sagen: 'Hätten wir nach 5, 6 Minuten das 1:0 gemacht, dann wäre es total interessant geworden.' Das kann ich heute Abend aber nicht. Dafür war es zu klar. Dafür war der Sieg zu verdient. Mit so einer Chance um die Ecke zu kommen, das würde mir den Schlaf rauben."

    Christian Eichner und der KSC müssen sich weiter gedulden.
    Christian Eichner und der KSC müssen sich weiter gedulden. Foto: Uli Deck/dpa

    Die erste KSC-Nachlässigkeit wurde bestraft. Als die Defensive ungeordnet war, fiel der erste Darmstädter Treffer. Erst krachte das Leder an die Latte - dann war Lilien-Torjäger Isac Lidberg zur Stelle. 1:0 (10.) Kein Team in Liga zwei geriet so oft in Rückstand wie Karlsruhe: 18-mal! "Nach unserer vergebenen Chance hat der Gegner seine erste Möglichkeit genutzt und war insgesamt vom Gesamtpaket in der ersten Halbzeit das eine Tor besser", so Eichner zu dieser Phase.

    Desaströse Zweikampfquote

    Zur Halbzeit hatten die Karlsruher eine desaströse Zweikampfbilanz von knapp mehr als 25 Prozent. Sprich: drei von vier direkten Duellen wurden verloren. Die Badener haben die erste Halbzeit verschlafen und sind in Halbzeit zwei nie richtig wach geworden. Biedere Blau-Weiße waren nahezu permanent unterlegen. Spielerisch und in Sachen Zweikampfbilanz schwach, sehr schwach.

    Mikkel Kaufmann (r.) und der KSC verloren am Freitag deutlich in Darmstadt.
    Mikkel Kaufmann (r.) und der KSC verloren am Freitag deutlich in Darmstadt. Foto: Uwe Anspach/dpa

    Dass der KSC mit drei Innenverteidigern agierte, war nicht der Grund für die heftige Niederlage. Defensiv sorgte diese Dreierkette weitgehend für Stabilität. Offensiv fehlten Genauigkeit, Kreativität und Durchsetzungsvermögen. Die Taktik war nicht dafür verantwortlich, dass die Darmstädter die Partie komplett beherrschten. Die Karlsruher ließen Grundtugenden vermissen. Sie waren weniger aggressiv, waren weniger lauf- und vor allem weniger zweikampfstark. Verlorene Zweikämpfe - das hieß: Hinterherlaufen. Und - die Badener gewannen kaum zweite Bälle. Auch das hieß: Hinterherlaufen.

    Biedere Badener mit Ballverlusten

    Dazu: zu wenig Bewegung mit Ball und wenn man die Kugel hatte, zu viele leichte Ballverluste. Ballbesitzphasen? Fehlanzeige. Von Kreativität im Offensivspiel war folglich nichts zu sehen. Der KSC hat die erste Halbzeit verschlafen. Und ist in Halbzeit zwei auch nie richtig wach geworden. Biedere Badener waren nahezu permanent unterlegen. Spielerisch und in Sachen Zweikampfbilanz schwach sehr schwach.

    Der KSC und Trainer Christian Eichner sind am Freitagabend in Darmstadt zu Gast.
    Der KSC und Trainer Christian Eichner sind am Freitagabend in Darmstadt zu Gast. Foto: Uli Deck/dpa

    Eichner dazu: "In der zweiten Halbzeit haben wir den Ball sehr häufig verloren, der war weg und zack, die Darmstädter konnten umschalten. Der beste Mann war bei uns der Torwart, bei einem 0:3 ist das selten gut. Offensiv haben wir bis auf einen Torschuss von Kaufmann nichts mehr zu Stande gebracht." Jetzt müsse man schleunigst schauen, "dass wir wieder mit Überzeugung Fußball spielen."

    Das große Aufbäumen bleibt aus

    Kurz vor dem Seitenwechsel hatte Kapitän Marvin Wanitzek eine Kopfballchance - drüber. Aber nach dem Rückstand: Aufbäumen? Aggressiv attackieren? Gefährlich in die Sturmspitze spielen? Von alledem war nichts zu sehen. In Minute 59 und 60 hielt Keeper Max Weiß den KSC im Spiel, als er mit zwei tollen Paraden ein 0:2 verhinderte.

    undefined
    Foto: Michaela Anderer

    In der 61. Minute die erste gut herausgespielte KSC-Chance. Doch Mikkel Kaufmann brachte den Ball nicht im Darmstädter Tor unter. Ein Dreifachwechsel bei den Badenern änderte nichts. Das Offensivspiel wurde nur kurz einen Hauch besser. Als KSC-Spieler bei Killian Corredor nur Spalier standen, fiel das zweite Darmstädter Tor. Die Phase, als der KSC etwas besser ins Spiel kam, war vorbei. Dass die Fächerstädter nach einem Konter das dritte Gegentor kassierten, besiegelte den schwachen Auftritt der Badener.

    Diskutieren Sie mit
    0 Kommentare
    Dieser Artikel kann nicht mehr kommentiert werden