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Karlsruhe: Das Karlsruhe-Lautern-Derby wird mit Spannung erwartet: "Wir können den Einsatz von Pyrotechnik nicht verhindern"

Karlsruhe

Das Karlsruhe-Lautern-Derby wird mit Spannung erwartet: "Wir können den Einsatz von Pyrotechnik nicht verhindern"

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    Das Karlsruhe-Lautern-Derby wird mit Spannung erwartet: "Wir können den Einsatz von Pyrotechnik nicht verhindern"
    Das Karlsruhe-Lautern-Derby wird mit Spannung erwartet: "Wir können den Einsatz von Pyrotechnik nicht verhindern" Foto: Polizeipräsidium Westpfalz

    Die Derbys des KSC werden immer mit einer ganz besonderen (An-)Spannung erwartet, nicht nur vonseiten der Fans. Oft ist der Begriff Derby negativ belegt, Rivalität geht nicht selten mit Beleidigungen und Anfeindungen einher. Nicht zuletzt auch mit Ausschreitungen - wie im August 2018 das Südwestderby des KSC gegen den FCK gezeigt hat: Böller flogen Richtung Polizisten, Beamte wurden beleidigt und als Krönung wurde eine Puppe mit der Aufschrift "KL" an eine Brücke gehängt.

    Geschmackloser Scherz: Fußballfans haben eine Puppe an einer Brücke bei Landau aufgehängt.
    Geschmackloser Scherz: Fußballfans haben eine Puppe an einer Brücke bei Landau aufgehängt. Foto: Polizei Landau

    Damit beim Rückspiel am Samstag im heimischen Wildpark die Situation nicht eskaliert, wurden bereits Maßnahmen getroffen, um die Sicherheit der Fans zu gewährleisten, wie Einsatzleiter der Polizei, Lutz Schönthal, gegenüber ka-news berichtet. "Wir haben bereits Fanbriefe versandt, eben auch um die Fans darauf hinzuweisen, wo sie parken und wie sie an das Stadion kommen können. Dann haben wir einen Entlastungszug und Shuttlebusse eingeplant", so Schönthal weiter.

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    Foto: Thomas Riedel

    "Klar, es wird Sperrungen geben, denn unser Ziel ist, die Fans konsequent zu trennen und die Sicherheit aller vor und nach dem Spiel zu gewähren. Wenn wir das schaffen, dann kann die Emotion noch so hoch kochen, dann ist die Sicherheit gewährleistet!"

    Mehr Beamte präventiv im Einsatz

    Ähnlich wie beim Derby gegen Waldhof Mannheim im April 2018 wird auch das Personal der Polizei aufgestockt, auch Bundespolizisten oder Beamte zu Pferd werden das Spiel begleiten. "Wir haben das große Aufgebot vor Ort, einfach auch in der Hoffnung, dass es präventiv wirkt und die ein oder andere Fantasie, die ein geneigter 'Fan' hegt, im Keim zu ersticken", erklärt Lutz Schönthal. 

    Pyrotechnik ist nicht nur beim Derby verboten, trotzdem kommt es immer wieder zu Fehlverhalten einiger Fans.
    Pyrotechnik ist nicht nur beim Derby verboten, trotzdem kommt es immer wieder zu Fehlverhalten einiger Fans. Foto: fu-sportfotografie.de

    Gute Vorbereitung ist laut Frank Otruba, Pressesprecher der Polizei Karlsruhe alles: "Wir haben unsere Anti-Konflikt-Teams immer dabei, die deeskalierend wirken sollen, wir haben mit den Supporters Kontakt aufgenommen und die Baustelle überprüft, damit dort alle Gefahrenstellen beseitigt sind und keine Wurfmittel zu finden sind", führt Otruba weiter aus.

    "Außerdem haben wir im Vorfeld ein Aufenthaltsverbot für Fans mit Stadionverbot ausgesprochen!" So sollen die "Krawallmacher" ebenfalls ferngehalten werden. Zusätzlich, erklärt Frank Otruba weiter, würden Beamte an allen wichtigen Punkten eingesetzt werden, an denen die Fans gerne unterwegs sind. So soll verhindert werden, dass es im Schutz der Bäume beispielsweise zu Ausschreitungen kommt. 

    "Es ist ein sportliches Ereignis, trotz aller Emotionen"

    Zudem setzt man bei der Polizei auf eine strikte Trennung beider Fanlager. "Das ist unsere oberste Prämisse und das bekommen wir auch gut hin", sagt Frank Otruba. Absperrgitter sollen die Lautern-Anhänger und Karlsruhe-Fans voneinander trennen. "Durch alle diese Maßnahmen hoffen wir, trotz aller Emotion die hochkocht, das die Fans sehen, dass es doch ein sportliches Ereignis ist, das hier im Vordergrund steht. Daher appellieren wir einfach an die Vernunft der beider Fangruppen!" 

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    Foto: Thomas Riedel

    Trotz aller Sicherheitsvorkehrungen, immer wieder finden gerade bei diesen Hochrisikospielen Bengalos, Böller und andere Feuerwerkskörper ihren Weg ins Stadion. "Wir suchen im Vorfeld alles mit Spürhunden ab, aber eine 100-prozentige Sicherheit, dass nichts in Stadion kommt, gibt es nicht", weiß Frank Otruba. Denn die Securitymitarbeiter an den Eingängen können keine körperliche Durchsuchung durchführen. "Wenn sie einen Verdacht haben, dann rufen sie die Kollegen der Polizei dazu, die können das dann machen", so Otruba weiter. 

    Komplizen hinter dem Stadionzaun? 

    Oft geht das Gerücht um, dass Mitarbeiter des Caterers dabei helfen, Pyrotechnik ins Stadion zu schmuggeln. Dazu kann Frank Otruba keine Angaben machen, dafür gebe es keine Hinweise. "Beim letzten Heimspiel gegen Lautern haben wir im Bereich vom Nackten Mann ein Erddepot gefunden", erzählt Ortuba gegenüber ka-news. "Dort haben wir eine Tüte mit Bengalos entdeckt. Da sieht man, dass das schon ein paar Tage vorher vorbereitet wurde!" 

    Für den Karlsruher SC ist das ebenso ein Unding. "Wir können leider keine Möglichkeit ausschließen, aber wir kontrollieren jeden Mitarbeiter, sei es der Caterer oder das Sicherheitspersonal. Ich würde aber für niemanden die Hand ins Feuer legen", sagt Holger Brandenburg, Sicherheitsbeauftragter des KSC, im Gespräch mit ka-news.

    "Pyrotechnik ist ein Stilmittel, ein Statement der Fans"

    "Wir tun aber alles, um das Risiko zu minimieren. Wenn es aber zum Einsatz von Pyro kommt, dann müssen wir damit umgehen!" In der Fanszene gelte Pyrotechnik als Stilmittel dazu, sagt der KSC-Mann. "Das ist ein klares Statement der Fans und das werden wir auch nicht ändern können!"

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    Foto: Tim Carmele

    Für das Spiel am Samstagnachmittag sind Frank Otruba und seine Kollegen vor Ort ein Kraftakt. "Das ist eine hohe Arbeitsbelastung und dabei fallen viele Überstunden für die Beamten an!" Er hofft, dass sich die Fans, trotz aller Emotionen bei solch einem Derby, vernünftig verhalten. "Wenn wir die Fans trennen können, dann haben wir erreicht was wir wollten!" 

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