Der FCN wurde vom Karlsruher SC geradezu deklassiert. Die Badener sind auf dem Weg, zu den bis zur Winterpause angestrebten 20 Punkten, einen großen Schritt vorangekommen. Die Elf von Trainer Christian Eichner war nicht nur kämpferisch, sondern auch spielerisch richtig gut. Der bei Hertha BSC gezeigte Aufwärtstrend war auch gegen die Franken eindeutig zu erkennen. In allen Mannschaftsteilen.
Marcel Beifus mit gutem Startelfdebüt, Paul Nebel trifft nach 11 Sekunden
Trainer Eichner beorderte den jungen Marcel Beifus anstelle von Robin Bormuth in die Innenverteidigung. Beifus spielte absolut abgezockt und cool, lieferte ein gutes Startelfdebüt ab. Das System mit der Raute im Mittelfeld blieb unangetastet.

In dieser Partie – ein Traumstart für den KSC. Nach 11 Sekunden nutzte Paul Nebel eine Unsicherheit in der Defensive der Nürnberger zum 1:0. Der KSC war hoch konzentriert, vor allem bei der Abwehrarbeit. Immer wurde darauf geachtet, dass die Abstände zwischen den Teamteilen nicht groß waren.
Nürnberg mit mehr Ballbesitz, KSC hat die besseren Chancen
Der FCN hatte mehr Ballbesitz - der KSC aber die größeren Chancen. Doch weder Lars Stindl, Marvin Wanitzek noch Igor Matanovic gelang ein Treffer. Der agile Fabian Schleusener scheiterte nach wenigen Minuten mit einem Schuss, ein Kopfball von Beifus flog knapp vorbei. Der KSC hatte nach 45 Minuten 60 Prozent der Zweikämpfe gewonnen. Aber in Halbzeit eins: Chancenwucher bei den Badenern.

Eichner dazu: „Wenn man der Mannschaft etwas vorwerfen kann, dann, dass wir es uns nicht gelungen ist, bis zur Halbzeit eine Vorentscheidung zu schaffen“, so der Coach, der ergänzte: „Wir haben tolle, intelligente Jungs. Und: immer den Glauben an uns.“ Sebastian Jung, der nach Verletzung wieder fit war und auftrumpfte, sah es ähnlich: „Wir hatten qualitativ und quantitativ die besseren Chancen. Zur Halbzeit hätten wir ein, zwei Tore mehr auf der Habenseite haben müssen. Aber: Insgesamt ein souveräner Sieg.“
Nürnberg gleicht aus, Schleusener sorgt für die erneute Führung
Auch nach dem Seitenwechsel: anfangs schwache Chancenverwertung bei dem Blau Weißen. Wanitzek und Matanovic vergaben in aussichtsreicher Position. Nach einer Traumkombination traf Schleusener nur die Latte. Und im Gegenzug? Die Strafe für die Nachlässigkeit, die mangelnde Konsequenz vor dem Gästetor. Das 1:1.

Einmal waren die Karlsruher nicht total aufmerksam und FCN Torjäger Yilmaz Uzun traf zum 1:1(60.). „Nach einem Lattentreffer im Gegenzug das Tor zu kassieren, das ist bitter“, erklärte Schleusener und ergänzte: „Für mich war es nur eine Frage der Zeit, bis für uns das zweite Tor fällt.“
Doppelpack von Zivzivadze innerhalb von 5 Minuten macht den Deckel drauf
Und das erzielte –„Schleuse.“ Endlich nutzen die Fächerstädter eine der guten Gelegenheiten. Nebel flankte von rechts, Schleusener war in der Mitte zur Stelle, köpfte zum 2:1 ein. Dann die Show des eingewechselten Budu Zivzivadze, der mit einem Doppelschlag, mit zwei Traumtoren die Partie endgültig entschied. „Budu“ war wohl besonders motiviert, weil sein Freund und Förderer, Ex-KSC Kapitän Alexander Iashvili, im Stadion war.

Fazit: Ein wichtiger, absolut verdienter Sieg, bei dem es sich der KSC unnötig schwer machte. Chancen über Chancen wurden vergeben. Kapitän Jerome Gondorf, der eine sehr starke Leistung bot, sah das exakt so: „Wir haben einige hundertprozentige Chancen liegen lassen. Das 1:1 war bitter. Danach hätt es auch in die andere Richtung laufen können. Aber: Wir haben nicht nachgelassen, haben weiter gemacht. Wir waren ballsicher und gut positioniert.“