Die Auswärtsmisere der Badener geht weiter. Das 1:3 bei der Berliner Hertha war für den Karlsruher SC Sieglos-Spiel Nummer fünf in Folge auf gegnerischem Geläuf. Die Konsequenz: Der KSC hat einen Parkplatz im Niemandsland der Tabelle.
KSC kommt nicht in die Partie
Die Badener begannen abwartend, wollten Sicherheit ins eigene Spiel bekommen. In den Anfangsminuten hatten die Karlsruher gerade mal 30 Prozent Ballbesitz. Die Hertha agierte aktiver. Doch in der sechsten Minute erstmals Gefahr für das Tor der Gastgeber, nach einem Schuss von KSC-Kapitän Marvin Wanitzek. Insgesamt war wenig Tempo in der Partie, dafür gab es viel Ballgeschiebe im Mittelfeld. Und: Keine Tiefe im Spiel der beiden Teams.

Die Berliner gingen mit der ersten echten Chance 1:0 in Führung. Torschütze: Ex-KSC-Profi Fabian Reese. Die badische Abwehr war viel zu inaktiv. Nach 25 Minuten hatte kein KSC-Schuss das Tor der Gastgeber getroffen. Es war ein Sommerkick im Frühjahr, bei dem die Badener lange zu passiv waren, zu viele leichte Fehler produzierten.
"Nicht eine klare Torraumaktion"
Nach einer halben Stunde schlug Abwehrchef Marcel Franke den Ball mit der Hand weg - gelb. Es war seine fünfte Verwarnung in dieser Saison. Er muss gegen seinen Ex-Club Hannover gesperrt zuschauen. In dieser Phase kam der KSC minutenlang nicht über die Mittellinie.

Fazit der ersten Halbzeit: Kein KSC-Schuss aufs Hertha Tor. Der KSC-Fußball fand offensiv nahezu nicht statt. Und defensiv gab es immer wieder Lücken. Trainer Christian Eichner beschönigte nichts: "Wir hatten in der ersten Halbzeit nicht eine klare Torraumaktion."
Fehler nach der Halbzeitpause
Die zweite Halbzeit begann mit einem Nackenschlag für den KSC. Franke spielte einen Fehlpass. Reese war aufmerksam und lupfte die Kugel zum 2:0 für Hertha ins Tor. Eichners Kommentar: "Was wir uns in der Pause vorgenommen hatten, war nach zwei Zeigerumdrehungen hinfällig." Kapitän Marvin Wanitzek ärgerte sich: "Diesen Fehler haben die Berliner eiskalt bestraft und wir haben den Spielverlauf aus der Hand gegeben", so Wanitzek, der hinzufügte: "Ohne den Fehler steht es kurz danach 1:1." Das hätte dem KSC-Team wohl einen Schub gegeben. "Da wären die Karten neu gemischt worden. Dennoch", so Wanitzek: "Die Antwort von uns auf den Fehler war gut."

Damit meinte Wanitzek: Hoffnung für die Fächerstädter in der 53. Minute. Toni Leistner kam im Strafraum gegen Robin Heußer zu spät. Elfmeter. Wanitzek trat an, traf mit seinem zehnten Treffer zum 1:2. "Da hatten wir die Berliner, wo wir sie haben wollten. Wir hatten gute Möglichkeiten, das hätte für mehr reichen müssen."
Stärkere Schlussphase reicht nicht aus
Fakt war aber auch: Es war insgesamt der erste Schuss eines Karlsruhers, der das Berliner Tor traf. Danach Dreifachwechsel beim KSC: Dzenis Burnic, Leon Jensen und Lasse Günther kamen. Die Karlsruher zogen das Tempo an, wurden besser. Der KSC aktiver, engagierter. Eine Leistungssteigerung war zu sehen. Doch immer wieder unterliefen im Spielaufbau leichte Fehler, die zu Ballverlusten führten. Und auch in dieser Phase zu selten Torgefahr durch die Wildparkprofis.

Einen Schuss von Angreifer Bambasé Conté konnte der Hertha Keeper abwehren, der andere Conté Versuch war zu ungenau. Zudem hatte der eingewechselte Louey Ben Farhat eine Möglichkeit. Aber: Es fehlte die Konsequenz, die letzte Überzeugung. "Wir hatten Möglichkeiten, haben die zu hastig abgeschlossen. Da müssen wir mehr rausholen, momentan ist es leider zu wenig", haderte Wanitzek. Eichner schlug in die gleiche Kerbe. "Es war kein Chancenhagel, aber das muss reichen, um ein Tor zu schießen."