Montagmorgen, kurz vor zehn im Wildpark: Einige Gartenarbeiter bringen die Grünflächen rund um das Wildparkstadion auf Vordermann. Das Besondere an diesem Morgen sind die vielen Zuschauer dieser Arbeiter. Denn hunderte KSC-Fans sind an diesem Montagmorgen in den Wildpark gekommen. Sie wollen sich Tickets für die kommenden Spiele sichern, nachdem ihre Mannschaft mit einem 2:0 gegen Aalen die Relegation perfekt gemacht hat. Vor dem Ticketshop hat sich daher eine lange Schlange gebildet.
Am 18. und 22. Mai spielt die Mannschaft von Alois Schwartz gegen den 16. aus der 2. Liga. Wer das ist entscheidet sich am kommenden Sonntag. Sechs Mannschaften aus der zweiten Liga sind noch im Rennen um die Relegation. Nur eines steht fest: Erzrivale Kaiserslautern wird es nicht mehr werden. Die "Roten Teufel" sind bereits abgestiegen.

Im Fanshop, aber auch in Containern neben dem Stadion, werden an mehreren Schaltern die Tickets für die Spiele in knapp zwei Wochen ausgegeben. Unter dem Motto "Farbe bekennen" sollen möglichst viele Fans im Trikot des KSC zu den Relegationsspielen kommen. Das Dress der Wildpark-Kicker ist deshalb aktuell für 25 Euro erhältlich. Viele Fans schnappen an diesem Vormittag zu und sichern sich neben ihren Karten auch ein Trikot, um ihre Mannschaft anfeuern zu können.
Eintrittskarten statt Vorlesung
Unter den bei sommerlichen Temperaturen wartenden Fans sind auch dutzende Studenten, die sich ihre Tickets für die beiden wichtigsten Spiele des Jahres sichern möchten. Darunter sind auch Marvin und Benedikt. Die beiden haben für ihren KSC sogar die Vorlesung an der Uni sausen lassen, um Tickets zu bekommen. Neben Zuversicht haben sie auch Zeit mitgebracht: "Wir rechnen mit ein bis zwei Stunden Wartezeit", sagt Marvin. Sie wollen sich für beide Spiele Karten holen, egal wohin die Reise für den KSC im Auswärtsspiel geht.

Während Benedikt keinen speziellen Wunschgegner hat, sondern nur nicht auf Dynamo Dresden treffen möchte, nennt Kumpel Marvin die Spielvereinigung aus Fürth als Wunschgegner für die Aufstiegsspiele. Es seit an der Zeit, "die mal runter zu schießen", begründet er seine Entscheidung.
Auch Yannick und Florian studieren in Karlsruhe und halten zu den Blau-Weißen. Sie stehen seit einer knappen halben Stunde für ihre Karten an, halten den Andrang aber noch für überschaubar. Auch sie würden sich in der Relegation auf ein Duell mit Greuther Fürth freuen. Und auch sie wollen ihre Mannschaft nicht nur im Wildpark, sondern auch beim Gastspiel in der Fremde anfeuern. "Die Auswärtsfahrt geht klar", betonen die Studenten.
Während die beiden ziemlich am Ende der Schlange stehen, hat es KSC-Fan Richard schon geschafft und macht sich mit seinen Karten auf den Heimweg. Am liebsten wäre ihm ein Duell gegen die Franken aus Fürth. "Bisher haben wir gegen die immer gut ausgesehen", begründet er optimistisch.
Anderen ist der Gegner völlig egal, sie erwarten zwei ausgeglichene Spiele an denen die Tagesform entscheiden wird. Wieder andere wünschen sich Eintracht Braunschweig; die seien nervös und wackelig auf den Beinen, erklärt ein wartender Fan. Einig sind sich dagegen fast alle, dass es nicht unbedingt Bundesliga-Absteiger Darmstadt 98 werden muss. Deren Trainer Dirk Schuster hat eine KSC-Vergangenheit, spielte von 1991 bis 1997 im Wildpark und war im vergangenen Jahr als KSC-Trainer im Gespräch.
Alois #Schwartz nach dem Sieg am Samstag ? #nurderksc #karlsruhe #karlsruhersc #dritteliga
Aus einer sehr guten Saison wolle man eine herausragende machen, sagte Trainer Alois Schwartz nach dem Spiel in Aalen. Die Mannschaft von Schwartz hat zunächst Heimrecht und muss vier Tage später zum Rückspiel in die Fremde. Wo das sein wird, steht aufgrund der engen Tabellensituation erst am kommenden Sonntag gegen 17.30 Uhr fest. Neben dem "Wunschgegner" vieler KSC-Fans am Ticket-Shop, Fürth, sind auch noch Braunschweig, Darmstadt, Dresden, Aue und Heidenheim mögliche Gegner.
KSC-Gegner wird am Sonntag ausgespielt
In zwei direkten Duellen treffen vier Abstiegskandidaten der zweiten Liga aufeinander. Darmstadt (40 Punkte) spielt zu Hause gegen die punktgleichen "Veilchen" aus Aue. Heidenheim (41 Punkte) empfängt Fürth (39 Punkte), die derzeit auf einem direkten Abstiegsplatz stehen.
Die Löwen aus Braunschweig, die derzeit den Relegationsplatz inne haben, bekommen es am letzten Spieltag mit der Überraschungsmannschaft des Jahres zu tun. Holstein Kiel ist erst im vergangenen Jahr aus der 3. Liga aufgestiegen und spielen jetzt in der Aufstiegsrelegation um die Fußball-Bundesliga. Dresden hat zu Hause gegen Union Berlin alles in eigener Hand. Sandhausen, die mit 42 Punkten auf Platz 11 liegen sind gerettet, weil sie vor den vier Mannschaften stehen die in direkten Duellen aufeinander treffen.
Karten für das Rückspiel am Dienstag, 22. Mai, gibt es ab kommenden Montag den 14. Mai im Vorverkauf. Mitglieder und Dauerkartenbesitzer haben auch hier ein zweitägiges Vorkaufsrecht.
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