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Aue/ Karlsruhe: Aus der Traum vom Aufstieg: KSC verpasst die Rückkehr in zweite Liga! Und jetzt?

Aue/ Karlsruhe

Aus der Traum vom Aufstieg: KSC verpasst die Rückkehr in zweite Liga! Und jetzt?

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    Der Karlsruher SC bedankt sich bei seinen Fans, die nach Aue mitgereist sind.
    Der Karlsruher SC bedankt sich bei seinen Fans, die nach Aue mitgereist sind. Foto: Frank Kruczynski

    "Lebbe geht weider!" ist eines der bekanntesten Zitate der Bundesliga-Geschichte. Es stammt aus dem Jahr 1992 von Dragoslav Stepanovic. Der Serbe war damals Trainer bei Eintracht Frankfurt und verpasste mit seiner Mannschaft unglücklich die sicher geglaubte Deutsche Meisterschaft. Das Zitat des serbischen Trainers passt an nun - leider - auch zum KSC.         

    Die gute Ausgangsbasis aus dem Hinspiel konnte das Team von Trainer Alois Schwartz am Abend im Rückspiel der Relegation nicht ausnutzen. Erzgebirge Aue gewann durch Tore von Sören Bertram (25., 53. und 75. Minute) und sichert sich damit den letzten freien Platz in der zweiten Liga. Damit steht auch fest: Die Badener müssen auch in der kommenden Spielzeit in der 3. Liga spielen. Eine famose Aufholjagd konnte am Ende nicht mit einem Erfolg gekrönt werden.

    Nächste Saison mit Mini-Etat

    Nach einem 0:0 am Freitag hätte dem KSC ein Untentschieden mit eigenem Treffer (1:1, 2:2, 3:3) gereicht um in die zweite Liga zurückzukehren. Doch jubeln durfte am Ende das Team von Hannes Drews, das sich nach einer unglücklichen Schiedsrichterleistung zu Unrecht in der Relegation sah und vor dem DFB-Sportgericht klagte. 

    Die neue Saison in Liga 3 bedeutet auch, dass der Klub erneut mit einem sehr kleinen Etat planen muss, der große Topf für die Fernsehgeldern wirft für Drittligisten nur einen sehr geringen Betrag ab. Hinzu kommen hohe Reise- und Personalkosten, die es den Vereinen der 3. Liga schwer machen, sportlich erfolgreich und liquide zu sein. Der Verein spart in in der kommenden Saison die Kosten für die zweite Mannschaft, die aufgelöst wird. Das Geld, eine knappe halbe Million Euro, das bisher in die Oberliga-Mannschaft geflossen ist, kann also zusätzlich in den Etat der Profis fließen. Dennoch gilt ein jedes weitere Jahr in der Drittklassigkeit als existenzbedrohend für die größeren Profivereine.

    Die Spiel-Freigabe für ein weiteres Jahr in der 3. Liga hat der KSC übrigens noch nicht in der Tasche: Bislang hat die Vereinsführung beim DFB nur die vorläufigen Unterlagen eingereicht - die endgültigen müssen noch folgen. Erst dann entscheidet der Fußballbund, ob der KSC weiterhin spielberechtigt ist.

    (Symbolbild)
    (Symbolbild) Foto: Julia Wessinger

    Was wird aus Top-Torjäger Schleusener ?

    Mit 17 Treffern war Fabian Schleusener einer der herausragenden Spieler in dieser Saison. Der Haken ist: Schleusener steht, ebenso wie Abwehrmann Jonas Föhrenbach, beim SC Freiburg unter Vertrag. Beide sind nur ausgeliehen, der Leihvertrag endet am Saisonende. Die Konkurrenz im Breisgau ist vor allem für Schleusener in der Offensive sehr groß.

    02.02.2018, xfux, Fussball 3.Liga, SV Wehen Wiesbaden - Karlsruher SC, emspor, v.l. Fabian Schleusener (Karlsruher SC KSC) Torjubel, Goal celebration, celebrate the goal zum 0:1
    02.02.2018, xfux, Fussball 3.Liga, SV Wehen Wiesbaden - Karlsruher SC, emspor, v.l. Fabian Schleusener (Karlsruher SC KSC) Torjubel, Goal celebration, celebrate the goal zum 0:1 Foto: Florian Ulrich

    Mit Nils Petersen haben die Freiburger den besten deutschen Stürmer in ihren Reihen. Zudem hat der Sportclub mit Florian Niederlechner, Lukas Höler und Tim Kleindienst weitere ambitionierte Offensiv-Kräfte in seinen Reihen. Auf Föhrenbachs Position des Linksverteidiger ist Christian Günter gesetzt.

    Beide hätten es wohl schwer, beim Bundesligisten regelmäßig Spielpraxis zu bekommen. Doch ob die Karlsruher die beiden Leistungsträger überzeugen können, noch ein weiteres Jahr in der 3. Liga zu spielen oder ob ein Zweitligist sich einen der Beiden auf Leihbasis holt, bleibt abzuwarten. Nach der Saison ist vor der Kaderplanung, bei der Sportdirektor Oliver Kreuzer und Geschäftsführer Helmut Sandrock versuchen werden, eine konkurrenzfähige Mannschaft zusammenzustellen.

    Duell mit "Erzfeind" vom Betzenberg 

    Bei aller Trauer über den verpassten Aufstieg und Duellen gegen Hamburg, St. Pauli, Köln oder Sandhausen, können sich die Fans wieder auf Duelle mit dem 1. FC Kaiserslautern freuen. Traditionell steckt in den Spielen mit den Pfälzern immer jede Menge Zündstoff. Beide Traditionsvereine kämpften über Jahrzehnte um die Vormachtstellung im Südwesten. Leider kam es am Rande der Begegnungen auch immer wieder zu schweren Ausschreitungen. 

    Doch aus zwei Bundesliga-Schwergewichtern der 90er Jahre, sind inzwischen zwei finanziell klamme Vereine geworden, die um ihre Existenz auf der Fußballlandkarte kämpfen. Beide Vereine verbindet immerhin eine riesige Fan-Basis. Die Roten Teufel müssen zur neuen Saison zum ersten Mal in ihrer Vereinsgeschichte in die Drittklassigkeit.

    Florian Dick
    Florian Dick Foto: Uwe Anspach

    Im Duell mit den Roten Teufeln werden die Karlsruher auf einen alten Bekannten treffen. Der gebürtige Bruchsaler Florian Dick wurde beim KSC ausgebildet, spielte bis 2008 für die Badener und wechselte dann zum FCK. 2014 ging es für den Verteidiger zu Arminia Bielfeld. Zur neuen Saison kehrt Florian Dick zu den Roten Teufeln zurück. 

    Ob es in der 3. Liga auch zu einem Duell mit Waldhof Mannheim kommt, werden die Relegationsspiele der Regionalliga am kommenden Donnerstag (24.5.) und am Sonntag (27.5.) zeigen. Dort spielt Waldhof als Vize-Meister der Regionalliga Südwest gegen den KFC Uerdingen, Meister in der Regionalliga West und Klub von Ex-Torwart René Vollath.

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    Foto: Tim Carmele

    Zuletzt verpassten die Mannheimer zwei Jahre in Folge den Aufstieg in die 3. Liga, in der Relegation verlor der Ex-Bundesligist gegen Meppen im Elfmeterschießen (2017) und ein Jahr zuvor gegen die Sportfreunde Lotte. Auch ein Auswärtsspiel ins nur knapp zwei Stunden entferne Saarbrücken könnte für den KSC in der nächsten Saison drin sein. Die Saarländer wurden Meister in der Regionalliga Südwest und spielen in der Relegation nun gegen den Meister in der Regionalliga Bayern, die Löwen von 1860 München. 

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