Herr Eichner, zufrieden mit dem Trainingslager? Wie lautet Ihr Fazit?
Ich bin sehr zufrieden. Tragisch war allerdings die schwere Verletzung von Efe-Kaan Sihlaroglu. Sportlich hätten wir es uns gewünscht, dass die Mannschaft gegen die zypriotische Elf etwas mehr gefordert worden wäre.

Was war besonders gut?
Der Umgang der Mannschaft untereinander, auch mit dem Staff etc. Man merkt, dass der Stamm nicht erst seit einem Jahr zusammen ist, dass die Neuen so auch schnell integriert werden. Der Zusammenhalt, der Teamspirit muss weiterhin einer der großen Trümpfe der Mannschaft sein.

Was kristallisierte sich heraus, dass man daran noch intensiv arbeiten muss?
Man muss Dinge wieder auffrischen und wir müssen wieder klar wissen und umsetzen: Dass wir viel investieren müssen, um Gegentore zu vermeiden. Denn das war die Basis des Erfolges in der Rückrunde der vergangenen Saison. In der Winterpause war uns allen klar, dass wir im defensiven Verhalten der ganzen Mannschaft zulegen müssen.
Gibt es jemanden, der besonders in den Fokus rückte? Oder einen, der enttäuschte?
Weder noch.
Hat einer der Jugendspieler, die im Trainingslager dabei waren realistische Chancen, in der Liga zu spielen?
Der Kader ist noch nicht komplett. Unabhängig des Alters hat jeder Spieler immer die Möglichkeit über Trainings- und Spielleistungen Minuten zu bekommen.
Ein Wort zu den Neuen? Drewes, Stindl, Beifus, Herold, Bormuth?
Zu Stindl ist alles gesagt. Ein Top-Mann. Drewes hat sein Können in der Liga gezeigt. Herold: Macht Spaß, ist sehr dynamisch. Schiebt nach vorne an. Er muss sich an die Zweitligaphysis im Defensivspiel gewöhnen. Beifus: Man sieht, dass er schon zweite Liga gespielt hat. Technisch sehr gut ausgebildet, hat ein prima offensives Kopfballspiel.
Bormuth: Ich wollte jemanden haben, der die Zweitligaattribute in sich trägt. Er ist eminent kopfballstark. Wir haben mit Gordon und Ballas zwei gute Kopfballspieler nicht mehr dabei. Wir waren zudem vergangene Saison bei den Standards mit dem Kopfballspiel nicht sehr erfolgreich. Daher wollte ich einen Typen wie Bormuth, zudem hat er Geschwindigkeit.

Welches System, welche Taktiken wurden verstärkt trainiert? Wurde etwas Neues einstudiert? Denken Sie an die Dreierkette?
Wir sind gerade drei Wochen im Training, da wollten wir zunächst einiges auffrischen, haben uns bisher auf das System mit Viererkette und zwei Stürmern fokussiert. Wir haben noch Zeit und durch die Verpflichtung von Innenverteidigern ist eine Dreierkette optional denkbar.
Apropos Verpflichtung: Wie ist der Stand bei den Transfers: Wer kommt? Wer geht? Gibt es etwas Konkretes?
Wir haben Positionen auf denen wir definitiv noch etwas machen werden und auch müssen. Wir hatten im zentralen Mittelfeld und im Sturm Abgänge und dementsprechend dort noch Potential für eventuelle Neuzugänge.

Wie sieht die Zukunft von Tim Rossmann aus?
Er hat Vertrag beim KSC.
Aber es war zu lesen, dass Fortuna Düsseldorf Interesse an einer Verpflichtung hat.
Dass Tim ist ein interessanter Spieler ist, wissen wir. Entscheidend ist, - und das trifft auf alle im Kader zu - dass Tim Rossmann durch seinen Einsatz, seine Leistung im Training, den Trainer mich dazu zwingt, ihm mehr Einsatzminuten zu geben.
Das heißt in Kurzform zusammengefasst: Rossmann hat Vertrag, hat die Möglichkeit sich zu präsentieren – aktuell gibt es nicht mehr zu sagen?
Genau.
Und was gibt es zur Zukunft von Philip Heise zu sagen?
Das absolut Gleiche. Er weiß um seine Konkurrenzsituation.

Kelvin Arase kam auch durch ihr Engagement, aber unter anderen Voraussetzungen, zum KSC. Er entschied sich für den KSC wohl auch vor dem Hintergrund, dass man ihm andere Perspektiven aufgezeigt hat. Tut Ihnen, als Trainer und als Mensch, so ein Spieler, der unter der Systemänderung leidet und wohl kaum Spielzeit bekommt, leid?
Logisch, aber das gehört zum Sport dazu. Unabhängig von Namen fühlt man mit den Jungs, die nicht so viel Spielzeit bekommen.
Zum Auftaktprogramm: Die beiden ersten Auswärtsspiele sind bei Aufsteigern. Wie schätzen Sie das ein?
Das ist herausfordernd. Wer die Bremer Brücke kennt, weiß, so toll wie die Stimmung dort ist, es ist alles andere als schön leicht dort zu spielen. Dazu der HSV. Dann kommt Wiesbaden. Die Mannschaft wird von Markus Kauczinski trainiert. Und Mannschaften von "Kaucze" sind immer unangenehm zu spielen. Dann das Pokalspiel in Saarbrücken - das sind alles große Herausforderungen.