Startseite
Icon Pfeil nach unten
KSC / Karlsruher SC
Icon Pfeil nach unten

Karlsruhe: Max Weiß im Interview: Gegentore, Nationalelf und sein Weg zur Nummer eins

Karlsruhe

Max Weiß im Interview: Gegentore, Nationalelf und sein Weg zur Nummer eins

    • |
    • |
    Max Weiß im Interview: Gegentore, Nationalelf und sein Weg zur Nummer eins
    Max Weiß im Interview: Gegentore, Nationalelf und sein Weg zur Nummer eins Foto: Michaela Anderer

    ka-news.de: Herr Weiß, Sie haben alle Spiele, auch das im Pokal, über die komplette Spielzeit im Zweitligateam des absolviert. Haben Sie das so erwartet?

    Max Weiß: In der Liga auf jeden Fall. Da bin ich mit der Erwartung und dem Ziel in die Saison gegangen, alle Spiele zu machen. Im Pokal war es anfangs die Frage wie wir es machen. Dann haben wir entschieden, wir machen keinen Wechsel, weil wir Beständigkeit reinbringen wollten. Daher war es nach der ersten Runde eigentlich klar, dass ich auch in der zweiten Pokal-Runde im Tor stehen werde.

    Sind Sie zufrieden mit den Leistungen bisher? Wie lautet die Zwischenbilanz?

    Weiß: Mannschaftstechnisch sind wir gut gestartet, haben unsere Spielidee umgesetzt, oft alles auf den Platz gebracht. Aber wir haben auch schon zum Anfang relativ viele und unnötige Gegentore bekommen. Das hat sich leider etwas fortgesetzt. 

    undefined
    Foto: Michaela Anderer

    Im Moment fehlt uns ein bisschen das Quäntchen Glück. Man denke an das sehr unglückliche Spiel in Hannover oder das 1:1 gegen Münster.

    Sie erwähnten die vielen Gegentore. Woran liegt das? Was ist der Grund?

    Weiß: Es sind relativ häufig Gegentore nach Standards. Wir verteidigen diese Standards nicht gut und gewissenhaft zu Ende, wir lassen Gegenspieler laufen, verteidigen einfach zu sorglos. Das wird in dieser Liga bestraft.

    Der Karlsruher SC gewinnt das Testspiel gegen Racing Straßburg mit 4:1.
    Der Karlsruher SC gewinnt das Testspiel gegen Racing Straßburg mit 4:1.

    Beispiel: Wenn man gegen Darmstadt nach Eckbällen zwei Gegentore von Aleksandar Vukotic bekommt, der gefühlt 2,5 Meter groß ist und man das weiß - dann hat man nicht richtig verteidigt, dann ist man ihm nicht richtig auf die Füße getreten - im übertragenen Sinn gemeint. Wir haben ihn nicht genügend gestört. Wenn wir das abstellen, dann ist ein großer Schritt getan. Dann sieht es wieder gut aus.

    Gibt es Stellschrauben? Was gilt es denn konkret zu ändern? Sollte man taktisch umstellen? Manndeckung? Raumdeckung - Mischform…

    Weiß: Das ist sekundär. Wir spielen vorwiegend in der Manndeckung, aber ich glaube nicht, dass das Problem gelöst wird, wenn wir sagen: Ab jetzt im Raum decken. Auch da muss jeder gegen den Mann verteidigen.

    undefined
    Foto: Michaela Anderer

    Manche Analysten sagen: Weiß spielte anfangs der Saison top. Dann: Normal, hielt keine außergewöhnlichen Bälle. Er wurde zuletzt wieder richtig stark. Zum Beispiel im Spiel gegen Münster. Passt das, ist das OK so?

    Weiß: Solche Aussagen sind schwierig zu verifizieren, ich bin ein kritischer Mensch. Man muss die Situationen beurteilen. In den ersten fünf, sechs Spielen kam fast nichts aufs Tor. Und an den Gegentreffern konnte ich nichts machen. Das haben wir intensiv analysiert. Das waren Spiele, in denen ich mich wenig auszeichnen konnte.

    Nicolai Rapp im Spiel gegen Preußen Münster (Archivbild).
    Nicolai Rapp im Spiel gegen Preußen Münster (Archivbild). Foto: Michaela Anderer

    Gegen Berlin, in Hannover und gegen Münster hatte ich die Chance mich auszuzeichnen, das hat geklappt. Darauf werden wir aufbauen, da machen wir weiter.

    Anfangs der Saison sagten Sie, "es gibt bei mir in allen Bereichen Luft nach oben - aber nicht die eine Stellschraube an der man drehen muss." Stimmt das noch?

    Weiß: Ja, es gibt nicht die einzelne Stellschraube. Ich bin im ständigen Austausch mit Torwarttrainer Markus Miller, was wir verändern, was wir optimieren könnten, auch bei den technischen Abläufen. Aber Ich bin erst 20 Jahre alt, es wäre verrückt, wenn es da keine Verbesserungsmöglichkeiten gäbe.

    Markus Miller (Torwarttrainer),
    Markus Miller (Torwarttrainer), Foto: Marvin Ibo Güngör (GES-Sportfoto)

    Sie erwähnten "Technische Abläufe." Das sind konkret?

    Weiß: Beim Torwartspiel ist das vorwiegend die Beinarbeit. Da gibt es unterschiedliche Ansätze. Da muss man den besten Weg für sich finden, daran arbeiten wir intensiv und sind auf einem guten Weg.

    KSC-Schlussmann Max Weiß hat eine ordentliche Saison abgeliefert.
    KSC-Schlussmann Max Weiß hat eine ordentliche Saison abgeliefert. Foto: Michaela Anderer

    Sie wurden für die U20-Nationalelf nominiert. Tut es gut, etwas anderes zu sehen?

    Weiß: Zunächst ist es ein große Ehre für diese Nationalelf berufen worden zu sein. Ich freue mich sehr darauf. Es tut gut, etwas Neues zu sehen. Erst geht es mit dem Flieger nach England, dann in die Türkei. Das sind spannende Ziele. Das ist etwas anderes und hilft, den Kopf frei zu bekommen.

    Werden Sie in einem Länderspiel zum Einsatz kommen?

    Weiß: Davon gehe ich aus.

    Zurück zum KSC. Ihre Ziele diese Saison?

    Weiß: So wenig wie möglich Gegentore kassieren, und für mich versuche ich alles dafür zu tun, dass ich die bestmögliche Entwicklung nehmen kann.

    Franke gratuliert der neuen Nummer Eins im KSC-Tor zum erfolgreichen Auftaktspiel
    Franke gratuliert der neuen Nummer Eins im KSC-Tor zum erfolgreichen Auftaktspiel

    Ein Wort zum Hickhack um den neuen Vertrag von Cheftrainer Eichner? Beeinflusst Sie das?

    Weiß: Sicher war das ab und zu Thema in der Kabine. Aber wir sind als Mannschaft, und auch ich persönlich, reif und erwachsen genug, uns das während eines Spiels nicht auf unsere Schultern zu laden. 

    Haben Sie noch Kontakt zu Vorgänger Patrick Drewes?

    Weiß: Ja, nicht täglich. Aber ab und zu schon.

    Diskutieren Sie mit
    0 Kommentare
    Dieser Artikel kann nicht mehr kommentiert werden