Ende September 2020 kam Sebastian Jung nach Karlsruhe, zuvor war er kurz vertragslos. Inzwischen, nach wenigen Monaten, fühlt er sich in der Fächerstadt - gemeinsam mit Ehefrau Arzu, Sohn Louis Jidril und Hund Buddy - richtig wohl. "Sebi" ist angekommen. Privat und sportlich.
Immer wieder eine Verletzung
Der Ex-Nationalspieler hat eine schwere Zeit hinter sich. Anfang 2016 erlitt er einen Kreuzbandriss. Seither war er immer und immer wieder verletzt. Aber: Ohne diese Verletzungsseuche hätte der KSC den Rechtsverteidiger wohl nie verpflichten können. Trotz Verletzungsseuche - ein Karriereende war nie ein Thema für den gebürtigen Hessen, der die Nähe von Karlsruhe zum Heimatort Königstein genießt. So könne er die Familie und Freunde schnell besuchen kann.

Der gelernte Bäcker entwickelte sich zum Ende der Saison beim KSC zur Stammkraft. Der schnelle und technisch versierte Mann für rechts in der Viererkette, der 155 Einsätze in der Bundesliga hat, brachte es im Badischen auf sieben Einsätze, stand zuletzt viermal in Folge in der Startelf. Im Trikot des KSC gelang ihm eine Torvorbereitung. Man merkte von Spiel zu Spiel, wie er selbstsicherer wurde, wie er immer mehr Vertrauen in den so oft streikenden Körper fand.
Jung freut sich über Verlängerung
Mit einem richtig guten Gefühl und absolut entspannt ging Jung in die Sommerpause. So etwas hat der Ex-Nationalspieler seit rund einem halben Dutzend Jahren nicht mehr erlebt. Zum einen hinderte ihn eine ewig lange Verletzungsseuche daran, zum anderen eine - oft daraus resultierende - Vertragsunsicherheit. Jetzt war der Hesse über längere Zeit fit, kam konstant zu Einsätzen. Prompt kam vom KSC das Angebot eine weitere Saison für die Blau-Weißen zu spielen.

"Es freut mich, dass ich noch mindestens ein weiteres Jahr hierbleiben darf und kann", sagt der bald 31-Jährige. "Ich fühle mich mit meiner Familie hier in Karlsruhe sehr wohl. Außerdem habe ich eine Menge Spaß mit meinen Mannschaftskollegen. Von daher passt das alles sehr gut. Es freut mich sehr, dass der KSC trotz meiner langen Verletzungszeit auf mich zu kam und verlängert hat."
Eichner: "Er hat enorme Qualität"
Der erfahrene Profi kann auch auf 47 Zweitligaspiele zurückblicken. Große Förderer Jungs: Das Trainerteam Christian Eichner und Zlatan Bajramovic. Mit Bajramovic spielte Jung bei Eintracht Frankfurt, gegen Cheftrainer Eichner hat er in der 1. Bundesliga öfters gespielt.

Eichner über Jung: "Er hat enorme Qualität. Ich bin hoch zufrieden mit ihm. Sebastian hat ein super defensives Stellungsspiel. Ganz einfach: Er ist ein Erstligaspieler. Wichtig ist auch: er nimmt seine Rolle, die er beim KSC hat, an. Er wird immer wieder Zelt bekommen, um Luft zu holen."