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Karlsruhe: KSC-Verteidiger Marco Thiede mit Selbstkritik nach der Pleite gegen Kaiserslautern: "Im Moment fehlt von allem etwas"

Karlsruhe

KSC-Verteidiger Marco Thiede mit Selbstkritik nach der Pleite gegen Kaiserslautern: "Im Moment fehlt von allem etwas"

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    Enttäuschung bei den Karlsruhern, Marco Thiede (KSC 21)
    Enttäuschung bei den Karlsruhern, Marco Thiede (KSC 21) Foto: Tim Carmele | TMC-Fotografie

    Es war 16.19 Uhr am vergangenen Samstag. Also weniger als eine halbe Stunde nach dem Schlusspfiff der 0:1 Pleite des KSC im Südwestderby gegen den 1. FC Kaiserslautern. Da macht sich Marco Thiede auf den Weg in die Kabine. Mit gesenktem Kopf, mit einer Miene, die von einer tiefen Enttäuschung geprägt war. Mit grimmigem, starr auf den Boden gesenkten Blick. Wortlos stürmte er aus dem Wildpark. Ein ungewöhnliches Verhalten für Thiede. Denn eigentlich ist der Außenverteidiger immer höflich, zuvorkommend und immer auskunftsfreudig.

    Selbstschutz vor einem emotionalen Ausbruch

    Hatte ihm die Heimniederlage die Sprache verschlagen? Oder ließ ihn die sofort nach dem Schlusspfiff von Trainer Alois Schwartz einberufene Spielbesprechung sprachlos werden? Oder war es gar die heftige, teaminterne Diskussion in der Kabine, die ihn spontan aufbrechen ließ? Nichts von alledem. Er erklärte ka-news seinen ungewohnten schnellen Abgang: "Das war Selbstschutz. Denn aus den Emotionen heraus sagt man schon mal etwas Unüberlegtes. Das wollte ich vermeiden."

    Thiede ist ungemein emotional. Auf dem Platz oft einer der "Emotional Leader." Gegen den FCK klappte das nicht richtig. "Die Situation zu pushen muss sich auch ergeben. Ich habe in der zweiten Halbzeit einen Gegner mit Ball abgegrätscht, das Publikum war sofort da. Aber solche Situationen hatten wir zu wenig. Einfach dazwischen hauen bringt nichts, da fliegt man vielleicht sogar vom Platz", sagt er.

    Verpasst den Ball Marco Thiede (KSC 21)

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    Verpasst den Ball Marco Thiede (KSC 21) ;DFL REGULATIONS PROHIBIT ANY USE OF PHOTOGRAPHS AS IMAGE SEQUENCES AND/OR QUASI-VIDEO. Foto: Tim Carmele | TMC-Fotografie

    Thiede ist enorm ehrgeizig, zuverlässig, schnell, kampfstark und: Er kann nur ganz schwer verlieren. Alles Eigenschaften, die von Fans, Teamkollegen und Trainer gleichsam geschätzt werden. Auch daher stand er in allen Begegnungen in dieser Saison vom Anpfiff bis zum Abpfiff auf dem Feld.

    "Ich liebe die defensiven Zweikämpfe"

    Der Blondschopf ist einer, der immer alles gibt. Mit Einsatz und Engagement verdeckt er die eine oder andere kleine Schwäche. Der 26-Jährige ist kein Flankengott. Nicht alle von ihm gespielten Bälle landen im geplanten Ziel. Aber er gibt keinen Ball verloren. Ein Beispiel: In Minute zwei der Partie gegen Kaiserslautern.

    Der Dauerläufer läuft rechts einen Ball ab, spielt sofort einen Pass nach vorne – aber der landet beim Gegner. Ein kurzer Blick, er hadert nur eine Millisekunde und setzt sofort nach, so lange bis er den Ball wieder erkämpft hat. Aufgeben? Nie! Auch, weil er es liebt Duelle Mann-gegen-Mann zu führen, weil er im Spiel immer unter Strom steht. "Ich liebe die defensiven Zweikämpfe."

    In der Abwehr Marco Thiede (KSC 21) am Ball

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    In der Abwehr Marco Thiede (KSC 21) am Ball ;DFL REGULATIONS PROHIBIT ANY USE OF PHOTOGRAPHS AS IMAGE SEQUENCES AND/OR QUASI-VIDEO. Foto: Tim Carmele | TMC-Fotografie

    Eine Schippe drauflegen

    Ein Tor erzielte er bisher keines, zwei Treffer hat er allerdings schon vorbereitet. Trainer Alois Schwartz bezeichnet Thiede als "Charakterspieler". Auch weil der in jedem Training absolut professionell arbeitet. Für Thiede ist das völlig normal. "Das ist meine Art, Fußball zu spielen, und das weiß der Trainer. Ich will Leistung bringen, versuche mich mit meinen Stärken zu zeigen."

    Was muss man ändern, um in Lotte zu gewinnen? "Wir müssen wieder so auftreten wie in der Hinrunde, die alten Tugenden wieder zeigen. Wir müssen den absoluten Willen zeigen, sonst wird es heftig schwer, denn Lotte hat zuletzt gute Ergebnisse erzielt", sagt er und legt den Finger in die momentane KSC-Wunde: "Im Moment fehlt von allem etwas. Kämpferisch und spielerisch." Dann Zuversicht: "Die Gegner haben auch Federn gelassen. Das 0:1 gegen Lautern war ein 'Hallo-wach-Effekt'. Wir kommen wieder."

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