Nachdem es in der jüngeren Vergangenheit recht ruhig um einen möglichen Abgang von Philipp Hofmann war und der Stürmer einen Wechsel innerhalb der Liga ausschloss, rumorte es Anfang der Woche wieder im Wildpark. Der SV Werder Bremen - der kommende Gegner des KSC - klopfte wegen einer Verpflichtung an.
Kanon von Kreuzer und Eichner
Doch bei den Verantwortlichen des KSC stießen die Norddeutschen auf taube Ohren. "Philipp bleibt bei uns", sagte KSC-Sportgeschäftsführer Oliver Kreuzer gegenüber den "Badischen Neuesten Nachrichten" (BNN). Der Zeitpunkt des Angebotes sei völlig unmoralisch, so Kreuzer weiter.

Nach der Trainingseinheit am Mittwoch äußert sich auch KSC-Cheftrainer Christian Eichner gegenüber ka-news.de zum Angebot der Norddeutschen. "Ich weiß das Philipp ein interessanter Spieler ist und ich habe grundsätzlich Verständnis wenn ein Verein Interesse an ihm hat, aber wir haben uns da schon vor Wochen klar positioniert und Philipp wird weiterhin für uns auf Torejagd gehen."

Spannend ist die Frage ob es den Verantwortlichen auch bei einem Angebot aus der Bundesliga gelingt, das Thema so klar weg zu moderieren. Schließlich kann es sich der KSC nur schwer erlauben ein Angebot von beispielsweise vier Millionen Euro abzulehnen und dann riskieren das der Torjäger die Fächerstadt im Sommer 2022 möglicherweise ohne Ablöse verlässt.
Was passiert wenn ein Bundesligist anklopft?
Oliver Kreuzer dazu: "Auch wenn bis zum 31. August ein Bundesligist vier Millionen auf den Tisch legt...Philipp bleibt bei uns." Der KSC-Sportchef rechne ohnehin nicht mehr damit, dass ein Verein aus der Bundesliga eine Anfrage stellt.

Auch stellt sich die Frage, ob ein Wechsel nach Bremen für Hofmann attraktiv wäre. Schließlich verkündete Hofmann selbst, dass ein Wechsel innerhalb der Liga für ihn wenig Sinn machen würde und die sportliche Situation an der Weser ist nach dem Abstieg und einem personellen Aderlass alles andere als rosig.

In Sachen Vertragsverlängerung beim KSC gibt es bei "Hoffi" derweil keine neuen Wasserstandsmeldungen, wie Eichner bestätigt. "Ich denke, dass erst nach dem 31. August Bewegung in die Sache kommen könnte", so der Fußballlehrer. Der KSC hatte dem 28-Jährigen mit Beginn der Saisonvorbereitung ein neues Angebot vorgelegt, welches Hofmann bisher nicht unterschrieb.
Mangel an Verteidigern
Während die Frage nach der Zukunft von Philip Hoffman also weiter über dem Wildpark schwebt, müssen Eichner, Kreuzer und Co. eine weitere Baustelle abarbeiten. Nach dem Jochbeinbruch von Robin Bormuth, bleiben mit Christoph Kobald und Routinier Daniel Gordon nur zwei gestandene Innenverteidiger.

Wie angespannt die Situation in der Hintermannschaft aktuell ist, zeigt das Mannschaftstraining am Mittwoch: Gemeinsam mit "Testspieler" Felix Irorere bildet der Ex-Profi und U16-Trainer Martin Stoll die Innenverteidigung einer Mannschaft beim elf gegen elf.

Irorere bringt mit 1,96 Meter Gardemaß für einen Innenverteidiger mit, ist 19 Jahre alt und steht aktuell bei Eintracht Frankfurt unter Vertrag. Seit der U17 spielt der Deutsch-Franzose für die Adler.
Eichner: "Beide Blickwinkel betrachten"
Gemeinsam mit Irorere durfte auch Godfrey Bitok Stephen sein Können unter Beweis stellen. Der 20 Jahre alte Nigerianer kann sowohl auf der der linken Seite als auch im Zentrum verteidigen. Stephen steht aktuell bei Jagiellonia Bialystok in der polnischen ersten Liga unter Vertrag, kam dort aber meist in der 2. Mannschaft zum Einsatz.

"Beide haben ihre Sache sehr ordentlich gemacht, jetzt müssen wir die Lage bewerten und versuchen den sportlichen und wirtschaftlichen Blickwinkel unter einen Hut zu bekommen", bilanziert Eichner am Mittwoch.
Wie aus dem Wildpark aber zu hören sei, soll die Entscheidung ob überhaupt und wenn ja, ob beide oder einer der Trainingsgäste verpflichtet werden soll, erst kommende Woche getroffen werden.

Nur in einer Sache legt sich Eichner schon jetzt fest. Ein Comeback von Martin Stoll wird es - trotz angespannter Personalsituation nicht geben. "Auch wenn er es herausragend gemacht hat und man gesehen hat warum er Bundesliga-Spieler war, ein Comeback gibt es nicht", so der KSC-Trainer schmunzelnd.