Beim Spiel in Nürnberg musste Marvin Wanitzek auf der Auswechselbank Platz nehmen. Erstmals seit Jahren… Das fiel dem Mittelfeldmann, der eigentlich absolut gesetzt ist, sicher nicht leicht.
Rückkehr in die Startelf
Aber: Er überzeugte als er eingewechselt wurde. Wanitzek, mit 27 Jahren im besten Fußballalter, traf im Frankenland zum 1:1 Ausgleich, sicherte so dem KSC den verdienten Auswärtspunkt.
"Ich bin reingekommen, hab' meine Leistung gebracht und wir sind verdient mit einem Punkt vom Platz gegangen. Ich denke, darauf können wir jetzt aufbauen", sagt er.

Die logische Konsequenz: Der gebürtige Bruchsaler kehrte gegen Darmstadt, bei der bitteren Heimniederlage, in die Startelf zurück.
Wanitzek durfte vom Anpfiff an in einem flexiblen System ran. War der KSC im Ballbesitz agierte er auf der "Zehnerposition" im zentralen, offensiven Mittelfeld.
Hatten die Gäste die Kugel, sollte er sich neben Abräumer Lukas Fröde und Kapitän Jerôme Gondorf ins Mittelfeld einreihen.
Wanitzek am Sonntag oft blass
In der Theorie stellt dieses Aufgabenfeld kein Problem dar. Die Praxis war anders: Wanitzek wollte, aber schaffte es nicht, das KSC Spiel zu steuern. Er war beim 3:4 des KSC gegen die Lilien öfters minutenlang – unauffällig.

Dass er beim Elfmeter für den KSC die Verantwortung übernahm und den Ball souverän ins Netz setzte - verdient Respekt. Respekt auch für sein gesamtes Engagement: Eine Laufleistung von 11,6 Kilometern, eine Passquote von 68 Prozent und 58 Prozent Zweikampfquote sind absolut in Ordnung.
Choi oder Wanitzek?
Aber: Es gibt auch Verbesserungspotential. Als Initiator der Offensive, als Ideengeber ist eine Torschussvorlage im gesamten Spiel für einen Profi von der Qualität Wanitzek zu wenig.
Auch dass er nur einen Torschuss abgab - und das war der Elfmeter - ist nicht allzu viel, um den Stammplatz absolut abzusichern.

Ob Wanitzek beim FC St. Pauli am Sonntag erneut auf der "Zehnerposition" ran darf? Oder übernimmt wieder Rok Choi, der Ex-Paulianer, diesen Job bei den Kiez-Kickern? Abwarten.