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Karlsruhe: Harrys KSC-Sportschau: Unruhen bei Leipzig-Spiel - "Ja, geht's noch?"

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Harrys KSC-Sportschau: Unruhen bei Leipzig-Spiel - "Ja, geht's noch?"

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    Harrys KSC-Sportschau: Die ka-news-Kolumne von Harald Linder - immer mittwochs.
    Harrys KSC-Sportschau: Die ka-news-Kolumne von Harald Linder - immer mittwochs. Foto: (Archiv)

    Liebe Fußballfreunde,

    da hat der KSC am Montagabend ein tolles Spiel gegen RB Leipzig hingelegt (auch wenn das Ergebnis nicht der Leistung der Blau-Weißen entsprach) aber am Ende ging es (mal wieder) nicht um dieses Spiel, sondern um das Drumherum. Dabei will ich jetzt nicht bewerten, was sich im Herxheimer Mannschaftshotel von RB Leipzig wirklich abgespielt hat.

    Ich war nicht dabei und kenne nur die (durchaus mit Vorsicht zu genießenden Aussagen von Herrn Rangnick), der von einem "Sturm" des Hotels durch 20 KSC-Fans sprach, einer Meinung, die von der Polizei offenbar nicht geteilt wird, in deren Bericht von einer Hotelbesetzung keine Rede ist. Ungeachtet dessen ist es ein Ding der Unmöglichkeit, eine Mannschaft überhaupt in irgendeiner Form zu belästigen, aber die einfachsten Begriffe des korrekten Umgangs miteinander sind für diese sogenannten Fans vermutlich etwas, das sowieso nicht in ihr Weltbild passt.

    Kruden Aktionen von "Fans"

    Die feiern lieber solch krude Aktionen, wie sich im Stadion mit Mundschutz zu zeigen, um sich nicht mit der "Bullenseuche" zu infizieren, wie aus einem mit sehr viel kreativer Dummheit gefertigten Transparent hervorging, das die "Gegengerade" entrollte. Den Manager der Gastmannschaft als "Hurensohn" zu beschimpfen und zu skandieren, dass man keine "Bullenschweine" wolle, sind Äußerungen, die mittlerweile zum "guten Ton" derer gehören, die der Auffassung sind, dass nur sie die Stimmung in die Stadien bringen.

    Für die KSC-Führung ist ein solches Verhalten seiner sogenannten Fans, die auch noch in erheblichem Umfang subventioniert werden, bislang kein Grund, dem einen Riegel vorzuschieben. Offenbar hat man Angst vor der Reaktion dieses Pöbels, was sich nach dem Spiel bestätigte. Da tauschte nach Abpfiff der Begegnung Philipp Max sein Trikot mit seinem Gegenspieler, was aber den Unmut der Vertreter der "Tradition seit 1894" hervorrief, die darauf forderten, dass Leipzig dieses Trikot sofort wieder herausrücken müsse.

    Verein sollte Unruhestifter hochkant rauswerfen

    Man muss sich das auf der Zunge zergehen lassen. Da kommt diese Mischpoke daher und will bestimmen, wie sich Spieler und Verein zu verhalten haben. Und was passiert? Anstatt die Kameraden hochkant rauszuwerfen und sie umgehend mit Hausverbot zu belegen, kommt der Verein dieser Forderung nach und begründet dies noch als "deeskalierende Maßnahme"! Ja geht's noch? Der Drohung einiger Halbstarker nachzugeben und dies als „deeskalierend“ zu bezeichnen, ist gegenüber allen KSC-Fans, die nicht zu dem tumben Mob gehören, dem das Spiel sowie so egal ist und gegenüber den Mitgliedern dieses Vereins eine Frechheit.

    Und sie zeugt zugleich von der Unfähigkeit der beim KSC für den Spielbetrieb, die Sicherheit und die Fanbetreuung zuständigen und angestellten Mitarbeiter, die vom Verein - und damit von seinen Mitgliedern - bezahlt werden. Ich bin der Meinung, dass dies auch personelle Konsequenzen haben muss. Denn es gibt ja nur zwei Möglichkeiten: Entweder haben sich diese Mitarbeiter mit dem Mob gemein gemacht oder sie lassen sich und damit den Verein durch Drohungen - wobei bislang nicht geklärt ist, womit gedroht wurde - einschüchtern und erpressen.

    KSC-Führung muss handeln!

    In beiden Fällen sind sie als Vereinsangestellte nicht tragbar. Da ist die KSC-Führung jetzt nicht nur gefragt, sondern auch gefordert. Es reicht nicht aus, wenn Sportdirektor Jens Todt, der zwar nichts mit dem Spielbetrieb zu tun hat und das Herausgeben des Trikots ablehnte, zu dem Verhalten des Mitarbeiters, der dennoch dieses Trikot aus der Gästekabine holte, meint, "dass wir uns künftig nicht noch einmal zu so etwas drängen lassen".

    Und es reicht auch nicht aus, wenn Präsident Ingo Wellenreuther die Vorfälle vor dem Stadiontor, als Ralf Rangnick gehindert wurde, mit seinem Auto das Gelände zu verlassen, mit einem "Herr, lass Hirn regnen" kommentierte. Es wird hohe Zeit, liebes KSC-Präsidium, dass ihr eurer Verantwortung gegenüber der überwiegenden Zahl von KSC-Fans und euren Mitgliedern gerecht werdet, für die es um den KSC und nicht um die eigene Selbstbeweihräucherung geht. Ihr habt jetzt lange genug den Totengräbern dieses Vereins, die sich zu Unrecht als KSC-Fans bezeichnen, Zucker in den Hintern geblasen. Es wird Zeit, ihnen in denselbigen zu treten. Aber kräftig.

    Harald Linder

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