„Wir haben eine brutale Überkapazität“, sagt der neu gewählte Vorstand des Karlsruher Kreisverbands der DEHOGA, Patrick Seiffert, in der Jahreshauptversammlung am 20. Oktober. Das Hotelgutachten der Stadt von 2016 sei veraltet gewesen und habe eine unrealistisch hohe Wachstumsrate prognostiziert. „Jetzt gibt es 50 Prozent mehr Betten, aber nur fünf Prozent mehr Bedarf“, so Seiffert.
Weiterer Streitpunkt: City-Tax
Zudem kritisierte der Vorstand die Einführung der City-Tax. Inzwischen habe der Verband jedoch ein Abkommen mit der Stadt erzielt: Die DEHOGA habe künftig ein Mitspracherecht bei der Verwendung der eingenommenen Mittel. „Von der City-Tax sollte keine Kita querfinanziert werden“, betont Seiffert.

Hoffnung auf Senkung der Mehrwertsteuer
Für bessere Stimmung auf der Jahresversammlung sorgte die Aussicht auf eine Senkung der Mehrwertsteuer für die Gastronomie auf sieben Prozent. Die Bundesregierung habe bereits grundsätzlich zugestimmt, doch die endgültige Entscheidung steht noch aus. Für Hauptgeschäftsführer Jürgen Kirchherr steht fest: „Alle werden mit den sieben Prozent gewinnen – auch der Staat.“

Doch selbst diese Entlastung werde nicht alle Probleme lösen. Die Betriebe müssten laut Kirchherr weiterhin massiv investieren, denn die Branche befinde sich in einem tiefgreifenden strukturellen Wandel: Die Gastgewohnheiten verändern sich. Take-away-Angebote nehmen zu, ebenso die Nachfrage nach Imbissen. Die klassischen und traditionellen Gasthöfe hingegen sind um 43 Prozent zurückgegangen.
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