Was für viele Gäste nach außen kaum spürbar war, bedeutete hinter den Kulissen eine wirtschaftliche Herausforderung: Das American-Style-Restaurant „The Last Meal“ in der Kriegsstraße musste im Sommer 2025 Insolvenz anmelden. Doch statt Schließung folgte ein Neustart – mit dem Ziel, nicht nur in Karlsruhe, sondern bald auch in anderen Städten durchzustarten.
Insolvenzantrag Mitte 2025
Im Frühjahr 2024 eröffnete das Restaurant neben dem Motel One in Karlsruhe. Das Konzept orientiert sich an amerikanischem BBQ mit Fokus auf Smoker-Fleisch, Burgern und hausgemachten Getränken. Trotz positiver Resonanz auf das kulinarische Angebot und die Lage geriet die Betreibergesellschaft im Laufe des Folgejahres in wirtschaftliche Schwierigkeiten.

Geschäftsführer Dominik Safić, der bildlich nicht abgebildet werden möchte, nennt mehrere Faktoren, die zur Insolvenzanmeldung führten: „Die geopolitische und wirtschaftliche Lage insgesamt hat auf die Konsumlust der Verbraucher gedrückt“, ist er überzeugt.
Gleichzeitig seien die Kosten für Fachkräfte, Lebensmittel und Energie gestiegen. Diese Preissteigerungen hätten sich nicht vollständig auf die Gäste übertragen lassen, was die wirtschaftliche Tragfähigkeit des Betriebs zunehmend einschränkte. Mitte 2025 musste er deshalb einen Insolvenzantrag stellen.
Fortführung des Betriebs und Übernahme der bestehenden Mitarbeitenden
Trotz der finanziellen Lage blieb das Restaurant während des gesamten Insolvenzverfahrens geöffnet. Der Geschäftsbetrieb lief ohne Einschränkungen weiter.
Dies habe, laut Tobias Hirte, Fachanwalt für Insolvenz- und Sanierungsrecht bei „Schultze & Braun“, wesentlich zur späteren Fortführung beigetragen. Auch er möchte kein Bild von sich in der Presse sehen. „Der laufende Geschäftsbetrieb und die vielen Gäste, die ‚The Last Meal‘ die Treue gehalten haben, waren ausschlaggebende Faktoren dafür, dass es jetzt diese gute Nachricht für die Karlsruher Gastronomie-Szene gibt“, so Hirte.

Zum 1. September 2025 übernahm die neu gegründete „The Last Meal GmbH“ die Vermögenswerte und den Geschäftsbetrieb. Auch die Arbeitsverhältnisse der rund 30 Mitarbeitenden gingen auf die neue Gesellschaft über. Das zuständige Amtsgericht Karlsruhe eröffnete das Insolvenzverfahren planmäßig.
Vielfältige Auswahl und Lieferservice
Der Betrieb läuft laut Safić weiterhin in vollem Umfang. Die Speisekarte umfasst BBQ-Gerichte mit importiertem Fleisch, vegetarische und vegane Optionen sowie hausgemachte Getränke. „Unsere Gäste können zu den bekannten Öffnungszeiten eine einzigartige BBQ-Experience erleben“, sagt Safić. Auch der Lieferdienst wurde beibehalten.
Die Abläufe im Restaurant seien stabil, das Team eingespielt. Die Erfahrungen der vergangenen Monate hätten laut Safić gezeigt, wie wichtig klare Strukturen und eine belastbare Organisation im Hintergrund seien – gerade in wirtschaftlich angespannten Zeiten.
Neue Speisekarte ab 2026
Mit der neuen Gesellschaft soll eine wirtschaftlich stabile Basis geschaffen werden. Safić sieht die vergangenen Monate als lehrreiche Phase, aus der wichtige Erkenntnisse für die zukünftige Ausrichtung gewonnen wurden. „Wir haben viel für uns und ‚The Last Meal‘ mitgenommen, was wir jetzt für die Zukunft unseres Unternehmens einsetzen können.“ Eine überarbeitete Speisekarte ist für Anfang 2026 geplant.

Preisänderungen sind derzeit nicht vorgesehen, wobei externe Faktoren wie steigende Einkaufspreise und gesetzliche Anpassungen weiterhin Einfluss auf die Kalkulation nehmen könnten. „Eins ist sicher: Wir tun immer alles dafür, dass unser Gast das Preis-Leistungs-Verhältnis als fair empfindet“, betont Safić.
Kommt „The Last Meal“ nach Mannheim und Stuttgart?
Safić sieht zudem Potenzial für eine Weiterentwicklung im Rahmen eines Franchise-Modells. Gespräche über mögliche Ableger von „The Last Meal“ in Mannheim und Stuttgart wurden wieder aufgenommen. „Wir glauben an das Geschäftsmodell und wollen uns dem widmen, was wir am besten können – nämlich Menschen die bestmögliche BBQ-Restaurant-Experience zugänglich zu machen“, so der Gastronom.

Aktuelle Informationen und Einblicke in den Betrieb werden über digitale Kanäle geteilt. Konkrete Neuerungen sollen zu einem späteren Zeitpunkt bekannt gegeben werden. Safić bittet um Verständnis, dass Details zu geplanten Maßnahmen noch nicht veröffentlicht werden: „Wir haben viele Ideen, die wir für unsere Gäste umsetzen wollen – aber wir wollen nicht alles direkt verraten.“
Ehrlich gesagt, eine extrem unattraktiv Lage für ein Restaurant. Wer außer den Hotelgästen die eh schon im Haus sind hat Lust an der lauten Kriegsstraße essen zu gehen?
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