Für 500 Gramm Honig müssen Bienen etwa zwei Millionen Blüten anfliegen. Auf 40.000 Flügen fliegen sie eine Strecke, die drei Erdumrundungen entspricht - ein echter Kraftakt, der zu einer kurzen Lebensdauer der Insekten beiträgt. Doch wie genau produzieren die Fluginsekten den Honig, der am Ende im Glas verkauft wird? Ein Überblick, wie Bienen Honig produzieren.
So produzieren Bienen Honig: Von der Blüte in den Bienenstock
Vom Nektar, den Pflanzen abgeben, werden die Bienen angelockt. Sie saugen ihn mit ihrem Rüssel ein, um ihn als Nahrungsquelle ins Volk zu bringen. Im Gegenzug dazu bestäubt die Biene die Pflanze - eine klassische Win-win-Situation. Dass Honig aus Nektar gewonnen wird, ist allseits bekannt. Doch auch der zuckerhaltige Honigtau, ein Ausscheidungsprodukt von Blattläusen und anderen Insekten, wird von den Bienen gesammelt, um das flüssige Gold zu produzieren. Das berichtet die Bundesanstalt für Landwirtschaft und Ernährung (BLE).
Während des Flugs zurück in den Bienenstock lagern die Bienen Nektar und Honigtau in ihrer Honigblase, einer Art Magen. Laut dem Deutschen Imkerbund ist die Honigblase so groß wie ein Stecknadelkopf und hat ein Fassungsvermögen von 60 Milligramm. Schon während des Flugs wird der Nektar mit Stoffen aus dem Körper der Biene angereichert.
Zurück vom Flug, übergibt die Sammelbiene die Flüssigkeit an die Stockbiene, die laut Deutschem Imkerbund für die weiteren Schritte der Honigproduktion verantwortlich ist.
So verarbeiten die Bienen den Honig weiter: Das Wasser muss raus
Sind Nektar und Honigtau im Bienenstock angekommen, heißt es: Das Wasser muss raus. Durch ständiges Einsaugen und wieder Herauslassen wird der Wassergehalt des Saftes reduziert - auf 30 bis 40 Prozent. Außerdem werden der Flüssigkeit bei diesem Prozess ständig neue Stoffe beigesetzt, darunter:
- Enzyme
- Eiweiße
- Säuren
- Mineralstoffe
Diese machen laut BLE die antibakterielle Wirkung des fertig produzierten Honigs aus.
So lagern ihn die Bienen nun in leere Wabenzellen ein. Hier soll der Wassergehalt weiter sinken. Dazu werden die Waben laut honig-und-bienen.de nicht vollständig gefüllt - so bleibt eine Verdunstungsfläche. Dabei bleiben die Bienen nicht tatenlos: Sie fächeln fleißig mit ihren Flügeln, um den Prozess der Verdunstung zu beschleunigen.
Ist der Wassergehalt von über 70 Prozent auf unter 20 Prozent gesunken, ist der Honig fertig produziert und kann eingelagert werden. Die Bienen überziehen die Lagerzellen mit einem Wachsdeckel und verschließen sie luftdicht. Laut honig-und-bienen.de wird dieser Vorgang als „Verdeckeln“ bezeichnet.
Der eingelagerte Honig ist übrigens kein freundliches Geschenk an uns Menschen - eigentlich dient er als Nahrungsquelle für kalte Winter. Bienen beginnen erst dann, den Honig zu lagern, wenn der Nahrungsbedarf des Volkes gedeckt ist.
Welchen Honig produzieren Bienen: Blüten- oder Sortenhonig?
Welchen Honig Bienen produzieren, hängt von ihrem Umfeld ab. Je nachdem, wo das Bienenvolk steht, können zwei Sorten von Honig produziert werden - Blüten- oder Sortenhonig:
- Als Blütenhonig wird Honig bezeichnet, der aus dem Nektar verschiedener Pflanzenarten produziert wird, wie die BLE schreibt. Steht ein Volk in einer Umgebung, in der viele verschiedene Pflanzensorten wachsen, produzieren sie Blütenhonig.
- Sortenhonig wird aus dem Nektar einer einzigen Pflanzenart produziert. Steht ein Bienenvolk in der Nähe eines Rapsfeldes, produzieren die Bienen beispielsweise Rapshonig. Andere Sortenhonige sind laut der BLE Löwenzahn-Honig, Linden-Honig oder Akazien-Honig.
Übrigens: So viele Beine hat eine Biene und diese Pflanzen können Bienen gefährlich werden.
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