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Sind Heuschrecken schädlich für die Landwirtschaft?

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Sind Heuschrecken schädlich für die Landwirtschaft?

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    Schaden Heuschrecken der Landwirtschaft? Lesen Sie in diesem Artikel, ob Bauern die Insekten eher als Nützlinge oder Schädlinge ansehen.
    Schaden Heuschrecken der Landwirtschaft? Lesen Sie in diesem Artikel, ob Bauern die Insekten eher als Nützlinge oder Schädlinge ansehen. Foto: Franz Smets, dpa (Archivbild)

    Heuschreckenplagen sind seit jeher bekannt. Auch in der Bibel werden sie erwähnt - als eine der zehn Plagen, die Ägypten zur Strafe heimsuchte. Sie sollte die restliche Ernte zunichtemachen, die nicht schon zuvor durch den Hagel zerstört wurde, der über dem Land aufzog.

    Verheerende Heuschreckenplagen in Deutschland soll es dem NABU zufolge schon zu Zeiten des Mittelalters gegeben haben - die letzte in den 1930er Jahren. Bis heute ist man trotz chemischer Mittel dem Problem nicht gänzlich Herr geworden: So wütete 2020 eine Heuschreckenplage in Ostafrika und führte zu Nahrungsmittelknappheit vor Ort.

    Schaden Heuschrecken also der Landwirtschaft? Und wie kommt es überhaupt zu Heuschreckenplagen, die mit Hungersnöten einhergehen können? Diese Fragen werden im folgenden Artikel beantwortet. Weiterhin wird geklärt, ob Heuschrecken von Landwirten eher als nützlich oder schädlich angesehen werden.

    Sind Heuschrecken gefährlich für die Landwirtschaft?

    Heuschrecken können tatsächlich zu einem Problem für Landwirte werden. Schließlich können sich Heuschrecken an den Feldern der Bauern bedienen und die Ernte fressen. Wie so oft im Leben spielt das Ausmaß eine zentrale Rolle. Erst richtige Invasionen von Heuschrecken bereiten ernsthafte Schwierigkeiten.

    Laut National Geographic verzehrt eine erwachsene Wüstenheuschrecke, die es bei der Heuschreckenplage 2020 im östlichen Teil Afrikas eine große Rolle spielte, etwa zwei Gramm Vegetation täglich. Das entspricht ungefähr ihrem eigenen Körpergewicht. Bei den angesprochenen Plagen fallen nicht einzelne Heuschrecken über die Felder der Bauern her, sondern Schwärme.

    Ein einziger Schwarm kann aus an die 70 Milliarden Tieren bestehen. Geht man von dieser Anzahl aus, würden pro Tag circa 136 Millionen Kilogramm Ernte von den Insekten aufgefressen werden. Diese Zahlen machen deutlich, warum Heuschreckenplagen tatsächlich für knappe Ernteergebnisse sorgen können - und Menschen Hungersnöte leiden.

    Auch schädlich: Heuschrecken bekämpfen

    Die gute Nachricht dabei: Laut der Welthungerhilfe gibt es dank Pestiziden effektive Bekämpfungsmethoden, mit denen man die Ausbreitung der Insekten in den Griff bekommt. Allerdings ist diese mit zahlreichen Nachteilen verbunden: Die Stoffe sind nicht nur für die Heuschrecken selbst gefährlich, sondern auch belastend für Mensch und Tier - genauso wie der Kot, den die vergifteten Heuschrecken zurücklassen. Zudem werden mit dem giftigen Sprühregen nur Teile der Schwärme erreicht.

    Wie kommt es zu Heuschreckenplagen?

    Wie aber kommen überhaupt solche Mengen an Insekten zusammen? Letztlich müssen dafür einige Bedingungen eintreten, bis sich dann ein bestimmter Mechanismus gewissermaßen verselbstständigt.

    Heuschrecken pflanzen sich insbesondere dann fort, wenn es in Gegenden regnet, in denen es normalerweise eher trocken bleibt. Die Eier werden an sichere Orte gelegt. Der Bayerischen Akademie für Naturschutz und Landwirtschaftspflege kommen dafür Pflanzenstängel, der Erdboden oder Baumrinden infrage. Wichtig dabei: Futterquellen sollten nicht weit von dem Ort der Eiablage entfernt sein. Die Jungtiere sind zunächst nicht flugfähig und benötigen Nahrung in direkter Nähe, um zu überleben.

    Im Fall von Ostafrika kam es zu erhöhten Niederschlägen, was die Population der Tiere enorm ansteigen ließ. Dies sorgt dafür, dass die ansonsten alleingängerischen Heuschrecken ihr Verhalten grundsätzlich ändern: Haben sie selbst nicht mehr genügend Platz, schließen sie sich in großen Schwärmen zusammen.

    Können Heuschrecken auch nützlich sein?

    Wie der NABU schreibt, müssen Heuschrecken aber nicht zwangsläufig schädlich für Feldfrüchte und die Landwirtschaft sein. Das hängt stark davon ab, von welcher Art die Rede ist - ob sie fleisch- oder allesfressend sind oder aber einen rein vegetarischen Lebensstil bevorzugen.

    Heuschreckenarten, die sich (auch) von Fleisch und damit anderen Tieren ernähren, können Landwirten durchaus nützlich sein - wenn sie beispielsweise andere Schädlinge fressen, die sich gerne an der Ernte der Bauern zu schaffen machen. Außerdem stellen Heuschrecken selbst eine Nahrungsquelle für verschiedene andere Lebewesen dar.

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