Wer nachts im Bett kleine, huschende Insekten entdeckt, denkt vielleicht zuerst an Silberfischchen. Doch wenn die Tiere nicht im Bad oder in der Küche, sondern im Schlafzimmer auftauchen, könnten es Papierfischchen sein. Diese Insekten verstecken sich in Möbeln, Regalen und sogar im Bettgestell. Sie ernähren sich von Papier und können Bücher, Dokumente und Bilder beschädigen. In Neubauten und gut gedämmten Wohnungen finden sie ideale Bedingungen. Laut ZDF treten sie seit etwa 2007 vermehrt in deutschen Haushalten auf. Wer sie einmal entdeckt, wird sie nur schwer wieder los. Hier erklären wir, wie man einen Befall erkennt und die Insekten wieder vertreibt.
Silberfischchen vs. Papierfischchen: So erkennen Sie die Insekten
Papierfischchen (Ctenolepisma longicaudata) gehören zur Familie der Fischchen und sind nahe Verwandte der Silberfischchen. Anders als diese bevorzugen sie jedoch trockene und warme Umgebungen, wie das ZDF berichtet. Die nachtaktiven Insekten leben ausschließlich in Gebäuden und verstecken sich in Möbeln, Regalen, Sockelleisten und kleinen Hohlräumen. Die Tiere nisten sich auch in unseren Betten ein. Hierbei sind es besonders die Hohlräume der Bettgestelle.
Ob es sich um Papierfischchen oder Silberfischchen handelt, lässt sich an bestimmten Merkmalen erkennen: Beide Arten sind etwa 15 Millimeter lang und besitzen einen länglichen Körper. Silberfischchen sind silbrig und eher glänzend, während Papierfischchen bräunlich und eher matt gefärbt sind. Besonders auffällig sind aber die Filamente: Die antennenartigen Fortsätze sind bei Papierfischen laut ZDF deutlich länger als bei Silberfischen. Sie können so lang wie ihr gesamter Körper werden. Ein weiteres Unterscheidungsmerkmal ist das Verhalten: Während Silberfischchen hohe Luftfeuchtigkeit benötigen und häufig in Küche oder Bad auftreten, halten sich Papierfische lieber in trockenen Räumen auf und können auch tagsüber gesichtet werden, wie der Blog der Schädlingsbekämpfer Patronus berichtet.
Papierfischchen ernähren sich von stärkehaltigen Materialien wie Papier, Karton und Zellulose. Sie verursachen Schäden an Büchern, Dokumenten und Bildern und sind daher besonders in Bibliotheken, Archiven und Museen eine echte Plage. Aber auch in Privathaushalten können sie Schaden anrichten, indem sie wichtige Dokumente zersetzen. Ihre Fähigkeit, sich durch kleinste Ritzen zu bewegen, erschwert gleichzeitig die Bekämpfung. Wer tatsächlich einen Befall im Bett bemerkt, muss leider damit rechnen, dass sie sich bereits in anderen Bereichen der Wohnung verbreitet haben, wie der spezialisierte Blog Fischchen Experte aufklärt.
Papierfische bekämpfen
Die Bekämpfung von Papierfischchen im Bett beginnt mit einer gründlichen Reinigung. Bettdecken, Kissen und Bezüge sollten laut Fischchen Experte entfernt und bei 60 °C gewaschen werden. Matratze und Lattenrost müssen abgesaugt werden, um versteckte Tiere und Eier zu entfernen. Bei engen Zwischenräumen zum Beispiel in Schraublöchern und Holzritzen reicht der Staubsauger nicht: Hier sollte das Druckluft-Reinigungsspray zum Einsatz kommen, das kann auch durch Kälte Insekten abtöten. Abschließend hilft ein feuchtes Abwischen des Bettgestells mit einem Lavendel-Reinigungsmittel, da die Insekten den Geruch meiden. Um das Bett vor einer erneuten Besiedlung zu schützen, können präventive Maßnahmen ergriffen werden. Zum Beispiel mit doppelseitigem Klebeband an den Bettfüßen. An diesem bleiben die Insekten beim Krabbeln haften. Es sollte alle sechs bis acht Wochen erneuert werden.
Wenn die Papierfische sich allerdings bereits im Bettgestell angesiedelt haben, muss vermutlich eine Bekämpfung in der gesamten Wohnung erfolgen. Da man ihnen ihre Nahrungsgrundlage (Papier, Karton, Tapete und Hautschuppen) kaum entziehen kann, ist in einigen Fällen eine professionelle Bekämpfung nötig, wie das ZDF betont. Ansprechpartner sind zum Beispiel Mitgliedsbetriebe des Deutschen Schädlingsbekämpfer-Verbands oder des Vereins zur Förderung ökologischer Schädlingsbekämpfung, die gesetzliche Bestimmungen einhalten und fachgerechte Lösungen anbieten.
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