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Insekten: Die Hummel: Arten, Nest und Lebensdauer - alle Infos zum flauschigen Insekt

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Die Hummel: Arten, Nest und Lebensdauer - alle Infos zum flauschigen Insekt

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    Stechen Hummeln? Oder beißen sie? In diesem Artikel gibt es viele spannende Infos zur Hummel.
    Stechen Hummeln? Oder beißen sie? In diesem Artikel gibt es viele spannende Infos zur Hummel. Foto: Federico Gambarini (dpa), Symbolbild

    (Honig)bienen - Wespen - Hummeln: Sie alle schwirren durch unsere Gärten und sind erkennbar an ihrer gelblich-dunklen Färbung. Nicht selten wird die Hummel als Biene mit Pelzmantel beschrieben. 

    Tatsächlich zählen Hummeln, wie es beim Bundesministerium für Ernährung und Landwirtschaft heißt, zu den Wildbienen - sie sind eine eigene Gattung unter den wilden Bienen. Wenig verwunderlich haben sie damit einige Gemeinsamkeiten mit den Honigbienen - aber machen Hummeln dann auch Honig? Und können Hummeln stechen? Oder beißen sie womöglich? 

    In diesem Artikel erhalten Sie einen Überblick über die brummenden Insekten. Wir haben für Sie alle Informationen rund um Arten, Nest und der Lebensdauer von Hummeln zusammengefasst.

    Wo leben Hummeln?

    Laut Umweltbundesamt sind besonders viele verschiedene Arten von Hummeln in den gemäßigten Klimazonen auf der Nordhalbkugel beheimatet - im europäischen und asiatischen Raum. Wohl fühlen sie sich vor allem in etwas kühleren Gebieten und kommen daher in wärmeren Teilen nur im Gebirge vor.

    Wie lange leben Hummeln?

    Hummeln sind staatenbildende Insekten. Das bedeutet, dass neben einer Königin etwa 50 bis 600 weitere Hummeln zusammen einen sogenannten Hummelstaat bilden, in dem sie zusammenleben. Bei den übrigen Hummeln handelt es sich großteils um Arbeiterinnen. Aber auch männliche Hummeln, die als Drohnen bezeichnet werden, und ein paar Jungköniginnen gehören zum Volk.

    In dieser Konstellation lebt der Hummelstaat einen Sommer lang, bis er im Spätsommer oder frühen Herbst stirbt - mit der Hummelkönigin. Diese hat aber im Vorhinein für Nachfolge gesorgt. Wie der NABU schreibt, legt die Königin in den Sommermonaten Eier ab, die unbefruchtet bleiben und sich zu Drohnen entwickeln sowie Eier, die befruchtet werden. Aus letzteren entstehen große Weibchen, die auch als Vollweibchen bekannt sind. Dies sind neue Königinnen, die sich schon bald in lockerer Erde oder im Moos ein Quartier suchen, in dem sie den Winter verbringen. 

    Hummeln: Nest - das Zuhause des Volkes

    In den Frühlingsmonaten März, April und Mai suchen die jungen Hummelköniginnen in Totholzhaufen, Mäuselöcher und Steinspalten - teilweise auch Hausisolierungen nach einem Ort zum Nisten. 

    Ist eine Königin fündig geworden, kümmert sie sich um den Bau einer ersten Wabe, in die sie dann etwa sechs bis acht Eier legt. Zudem sammelt sie Pollen von Blumen, um damit die aus den Eiern schlüpfenden Larven zu versorgen und Nektar, den sie zu Honig weiterverarbeitet und der ihr so als Vorrat zur Verfügung steht. Nach etwa vier Wochen verpuppen sich die Larven und schlüpfen. Schon bald erfüllen sie verschiedene Aufgaben. Dazu zählen Nestbau und -verteidigung, genauso wie Brutpflege.

    Wenn das Volk zum Sommerende stirbt, bleibt das Nest zurück. Es wird im nächsten Sommer nicht wieder als Zuhause eines anderen Hummelstaates verwendet, sondern zerfällt.

    Beißen oder stechen Hummeln?

    Grundsätzlich sei gesagt: Hummeln können beides - beißen und stechen. Zumindest gilt das für die weiblichen Hummeln, denn Drohnen sind nicht in der Lage, zu stechen - sie besitzen laut bienen.info schlichtweg keinen Stachel.

    Ein Stich einer Hummel ist im Vergleich zu dem einer Honigbiene, Wespe oder Hornisse recht harmlos. Hummeln geben nur eine geringe Menge Gift ab und versuchen sich dann meist selbst, aus dem Staub zu machen. Noch dazu sind Stiche selten - es kommt nur in Gefahrensituationen dazu. Falls Sie sich fragen, ob Hummeln nach dem Stich sterben, sei Ihnen gesagt: Nein, das verwechseln Sie mit Honigbienen. Hummeln verlieren ihren Stachel beim Stechen nicht.

    Eine andere Option, um sich zu verteidigen, steht Hummeln darüber hinaus auch zu: Aufgrund ihrer Mundwerkzeuge können sie zubeißen, wenn sie Gefahr wittern. Zunächst machen sie aber durch lautes Brummen auf sich aufmerksam.

    Machen Hummeln Honig?

    Auch Hummeln sind in der Lage, Honig zu produzieren. Dafür nutzen sie ihre gesammelten Werke an Nektar sowie körpereigene Enzyme. Jedoch ist der "Hummel-Honig" nicht für die kommerzielle Verwendung durch Imker relevant, heißt es auf der Seite der Kreisgruppe Starnberg des Landesbundes für Vogel- und Naturschutz (LBV). Die Mengen Honig, die von Hummelstaaten hergestellt werden, sind zu gering. 

    Dies liegt aber nicht daran, dass Hummeln zu wenig Honig produzieren, sondern daran, dass Hummelvölker sehr viel kleiner als die von Honigbienen sind. Prinzipiell könnten Züchter - würde der Hummelstaat so groß wie ein Bienenvolk sein - etwa zehnmal so viel Honig gewinnen. Hummeln fliegen nämlich auch an Tagen mit schlechterem Wetter aus, um Nektar und Pollen zu sammeln.

    Hummelarten - welche gibt es?

    Dem Bundesministerium für Ernährung und Landwirtschaft zufolge gibt es in Deutschland insgesamt 41 verschiedene Arten - betrachtet man den gesamten Globus sind es an die 300. Der Bund für Umwelt- und Naturschutz Deutschland hat häufige Arten aufgelistet:

    • Gartenhummel: kommt in ganz Europa vor und lebt u. a. an Waldrändern, auf Wiesen und (wie der Name sagt) Gärten
    • Ackerhummel: bräunlich gefärbt und lebt u. a. auf Weiden und an Straßen-, Feld- und Wegrändern
    • Erdhummel: Nester befinden sich in Hohlräumen unter der Erde
    • Baumhummel: eher dunkel gefärbt und lebt an Waldrändern, in Parks und Gärten
    • Steinhummel: noch dunkler als die Baumhummel gefärbt, lebt u. a. an Waldrändern, Wiesen und Parks und bevorzugt gelbe Blüten
    • Waldhummel: heller/gelblich gefärbt und lebt (nicht wie ihr Name vermuten lässt) im Wald, sondern präferiert Waldränder und "parkartiges Terrain"
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