Mottenbefall in der eigenen Küche oder der Vorratskammer - eine Nachricht, die man am liebsten nie hören möchte. Schließlich bedeuten Lebensmittelmotten im Vorratsschrank oder am gelagerten Essen in der Küche im Regelfall, dass alle befallenen Nahrungsmittel umgehend entsorgt werden müssen. Gleichzeitig ist der Einsatz von biologischen und/oder chemischen Mitteln meist unumgänglich, um den Fortbestand und die Fortpflanzung der Lebensmittelmotten einzuschränken.
Tatsächlich sind es nicht die ausgewachsenen Motten, die unser Essen verderben, sondern deren tagaktiven Larven oder Raupen. Sie sorgen mithilfe ihrer weißen Gespinste dafür, dass das jeweilige Nährsubstrat überzogen wird und schließlich zusammenklebt. Allerdings besteht nicht bei allen Nahrungsmitteln die Gefahr, von Motten befallen zu werden. So werden manche Lebensmittel von bestimmten Motten gegenüber anderen bevorzugt. Welche das sind und wie Sie Lebensmittelmotten daran vorbeugen können, erfahren Sie in diesem Artikel.
Lebensmittelmotten: Was fressen sie?
Die Frage, wovon sich Lebensmittelmottenlarven ernähren, ist nicht ganz pauschal zu beantworten. Auf ihrem Speiseplan stehen laut dem Niedersächsischen Landesamt für Verbraucherschutz und Lebensmittelsicherheit die folgenden Nahrungsmittel:
- Trockenobst
- Nüsse
- Schokolade
- verschiedene Getreideprodukte
- Getreidemehle
- Bruchgetreide
- Tee
- Tabak
- getrocknete Gewürzpflanzen
Warum im spezifischen Fall nur bestimmte Lebensmittel befallen werden, hängt davon ab, welche Lebensmittelmotten konkret am Werke sind. Dem Umweltbundesamt zufolge kommen in Europa in erster Linie fünf Vorratsschädlinge vor: Dürrobstmotten, Mehlmotten, Samenmotten, Kornmotten und Mehlzünsler.
Dürrobstmotten: Was fressen sie?
Die Larven der Kupferfarbenen Dürrobstmotten ernähren sich von Nüssen, Mandeln, Hülsenfrüchte und Schokolade. Zudem bedienen sie sich an Mehl sowie anderen Getreideprodukten. Neben Backwaren und Tiertrockenfutter kommen auch Saatgut oder Bienenwaben außerhalb der Wohnung im Garten infrage. Genauso fallen die Motten Insekten- und Pflanzensammlungen an.
Wovon ernähren sich Mehlmotten (Lebensmittelmotten)?
Die Raupen der Mehlmotten haben ähnliche Nahrungsquellen wie die zuvor genannten Dörrobstmotten. Auch sie fressen Mehl, Getreideprodukte, Backwaren und Trockenfutter für Tiere. Darüber hinaus mögen sie Nüsse, Mandeln und Hülsenfrüchte. Auch Schokolade steht auf ihrem Speiseplan.
Lebensmittelmotten: Was fressen Samenmotten?
Samenmottenlarven sind als Materialschädlinge bekannt. Neben den klassischen Lebensmitteln nehmen sie auch andere keratinhaltige Materialien zu sich. Dazu zählen Wolle, Federn und Pelze – genauso wie Leder. Mitunter kommen dabei auch Weinkorken infrage – insbesondere, wenn diese falsch gelagert wurden.
Welche Lebensmittel essen Kornmotten?
Auch Kornmottenlarven ernähren sich von Flaschenkorken. In erster Linie fressen sie aber – wie ihr Name bereits verrät – Getreidekörner. Zudem haben sie den Leim von Bucheinbänden zum Fressen gern.
Lebensmittelmotten: Wovon ernähren sich Mehlzünsler?
Mehlzünsler fressen – ebenfalls ihrem Namen entsprechend – vor allem Getreideprodukte. Daher sind die Tiere oft in Mühlen oder Vorratslagern anzutreffen. Dort können sie sich auch im feuchten Stroh oder Heu aufhalten.
Lebensmittelmotten fressen unsere Nahrungsmittel – Maßnahmen zur Vorbeugung
Es gibt eine Reihe einfacherer Maßnahmen, die man befolgen kann, um einen Mottenfall bestmöglich zu vermeiden. Dazu zählt eine umfassende Kontrolle der Lebensmittel nach dem Kauf. Man sollte diese auf Schäden an der Verpackung prüfen - und darauf, ob bereits ein Mottenbefall besteht.
Zudem wird empfohlen, Nüsse oder Getreideprodukte in verschließbare Gläser umzufüllen, um weiblichen Lebensmittelmotten nicht die Chance zu geben, darin ihre Eier abzulegen.
Auch wenn Lebensmittelmotten im Regelfall nicht durch geöffnete Fenster den Zugang zur Wohnung finden, sondern durch passives Einschleppen in anderen Nahrungsmitteln, sollte man zur Sicherheit dennoch die eigenen Fenster mit Fliegengittern ausstatten. So ist diese Möglichkeit grundsätzlich unterbunden. Gleichzeitig schützt die Maßnahme vor anderen ungebetenen Gästen in der Wohnung, wie Mücken oder Wespen.
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