Startseite
Icon Pfeil nach unten
Insekten und Spinnen
Icon Pfeil nach unten

Gibt es in Deutschland giftige Spinnen?

Spinnen

Gibt es in Deutschland giftige Spinnen?

    • |
    • |
    • |
    Die Nosferatu-Spinne erreicht eine Körperlänge von bis zu zwei und eine Beinspannweite von bis zu sechs Zentimetern. Sie gehört zu jenen invasiven Tieren in Deutschland.
    Die Nosferatu-Spinne erreicht eine Körperlänge von bis zu zwei und eine Beinspannweite von bis zu sechs Zentimetern. Sie gehört zu jenen invasiven Tieren in Deutschland. Foto: Robert Pfeifle, NABU, dpa (Archivbild)

    Spinnen lösen bei vielen Menschen Ekel oder Angst aus. Dabei gibt es sie in Deutschland zuhauf. Zwar sind die meisten von ihnen für den Menschen ungefährlich, es gibt allerdings einige, wenige Arten, die giftig sind. Bei einem Biss können sie gesundheitliche Probleme verursachen.

    Die Kreuzspinne: Giftig, aber harmlos

    Die Kreuzspinne (Araneus) ist in Deutschland heimisch, wobei die Gartenkreuzspinne hierzulande die bekannteste der Gattung ist. Mit ihrem charakteristischen Kreuzmuster auf dem Hinterleib ist sie leicht zu erkennen – wenn dieses auch nicht alle Tiere der Gattung tragen; oft besteht das Muster aus fünf einzelnen Flecken, wie bei der Gartenkreuzspinne.

    Die bis zu 18 Millimeter lange Kreuzspinne ist giftig, laut der Deutschen Wildtier Stiftung für den Menschen aber ungefährlich. Die kleinen Giftklauen können die menschliche Haut in der Regel nicht durchdringen. Gelingt es doch – etwa bei Kindern – dann juckt die Haut ähnlich wie bei einem Mückenstich. Dies ist nicht gefährlich, solange man nicht allergisch reagiert.

    Die Kreuzspinne lebt vorwiegend in halbschattigem und offenem Gelände, zum Beispiel an Waldrändern, auf Streuobstwiesen, in Gärten und Parks, aber auch an Hauswänden. Der Deutschen Wildtier Stiftung zufolge gibt es circa 50 Kreuzspinnen-Arten in Deutschland.

    Auch interessant: Spinnen sollte man nicht die Toilette herunterspülen. Denn das könnte eine böse Überraschung geben.

    Zuzügler aus dem Süden: Die Nosferatu-Spinne

    Bis vor 20 Jahren kam die Nosferatu-Spinne (Zoropsis spinimana) nur im Mittelmeerraum vor, bis sie – vermutlich als blinder Passagier im Güterverkehr – in Deutschland auftauchte. 2005 wurde sie erstmals in Freiburg entdeckt. Mittlerweile lebt sie in verschiedenen Regionen der Bundesrepublik. Laut Experten ist sie nun im ersten Bundesland – in Baden-Württemberg – sogar heimisch, wie die Berliner Morgenpost berichtet.

    Die Nosferatu-Spinne ist zwar giftig, für den Menschen aber ungefährlich. Ihr Biss ist in etwa so schmerzhaft wie der eines Wespenstiches. Außerdem beißt sie nur zu, wenn sie sich bedroht fühlt. Für Menschen stellt die Zoropsis spinimana laut dem Nabu Nordrhein-Westfalen also keine Gefahr dar. Stattdessen müssen sich Insekten vor ihr in Acht nehmen. Die knapp zwei Zentimeter lange Spinne, die eine Beinspannweite von bis zu sechs Zentimetern erreicht, baut keine Netze, sondern jagt ihre Beute. Ihr natürlicher Lebensraum in Südeuropa und Nordafrika sind lichte Wälder. In Deutschland tritt die Nosferatu-Spinne hingegen vor allem in Gebäuden auf, wobei sie der Berliner Morgenpost zufolge zunehmend auch im Freien – besonders in Baden-Württemberg – gesichtet wird.

    Welche ist die wohl gefährlichste Spinne Deutschlands?

    Auch der Biss des Ammen-Dornfingers kann die menschliche Haut durchdringen und ihm Gift injizieren. Der Schmerz und die Wirkung sind laut dem Nabu Baden-Württemberg mit einem Wespenstich vergleichbar. Die betroffene Stelle kann allerdings anschwellen, weshalb ein Arzt aufgesucht werden sollte. Auch Fieber, Kreislaufversagen, Schwindel, Schüttelfrost oder Erbrechen sind möglich – laut Nabu Baden-Württemberg jedoch die Ausnahme. Nach spätestens zwei bis drei Tagen sind die Symptome wieder abgeklungen.

    Der Ammen-Dornfinger hält sich gut versteckt in hohen Gräsern und ist ausschließlich nachts aktiv. Damit ist es unwahrscheinlich, der 1,5 Zentimeter großen, grün-orange-braunen Spinne zu begegnen. Tagsüber hält sie sich in rundum geschlossenen Wohngespinsten auf, in der sie ihre Brut schützt. Die Gespinste sollte man daher in keinem Fall öffnen, um einen möglichen Biss zu vermeiden.

    Wie die Nosferatu-Spinne ist auch der Ammen-Dornfinger eine invasive Art aus Südeuropa, die mittlerweile jedoch auch in wärmeren Gebieten Mitteleuropas lebt und schon seit den 50er-Jahren in Deutschland vorkommt. Bisse wurden dem Nabu Baden-Württemberg zufolge bisher aber kaum ärztlich registriert.

    Übrigens: In Italien sind innerhalb weniger Wochen zwei Männer an den Folgen eines Spinnenbisses gestorben. Vor Kurzem gab es auch in Deutschland einen Giftspinnen-Alarm aufgrund von eingeschleppter Tiere.

    Diskutieren Sie mit
    0 Kommentare

    Um kommentieren zu können, müssen Sie angemeldet sein.

    Registrieren sie sich

    Sie haben ein Konto? Hier anmelden