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320 Vogelspinnen unter dem Sweatshirt: Schmuggler fliegt an Flughafen auf

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320 Vogelspinnen unter dem Sweatshirt: Schmuggler fliegt an Flughafen auf

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    Nicht nur eine, sondern fast drei Dutzend erwachsene Vogelspinnen ähnlicher Größe hatte der Mann bei sich.
    Nicht nur eine, sondern fast drei Dutzend erwachsene Vogelspinnen ähnlicher Größe hatte der Mann bei sich. Foto: Christoph Schmidt, picture alliance/dpa (Symbolbild).

    Vogelspinnen unterschiedlichen Alters, zu Hunderten, unter seinem Sweatshirt: Ein 28-jähriger Koreaner soll im Flughafen der peruanischen Hauptstadt Lima genau das getan haben, was man sich nach diesen wenigen Worten vorstellt. Doch bevor er den Spinnen „Flügel“ schenken konnte, fiel er dem Nationalen Forst- und Wildtierdienst (SERFOR) von Peru, den Zollbehörden und der peruanischen Nationalpolizei auf. Der Grund: Sein besagtes Sweatshirt spannte am Bauch etwas zu sehr.

    Kurioser Schmuggel: Mann versteckt Hunderte Spinnen und Insekten

    Auch wenn es beispielsweise die Joro-Spinne gibt, die „fliegen“ kann, haben es die besagten insgesamt 320 Vogelspinnen nicht in die Lüfte geschafft. Der koreanische Staatsbürger soll SERFOR-Angaben zufolge versucht haben, zudem 110 Tausendfüßler und neun sogenannte 24-Stunden-Ameisen zu schmuggeln. Letztere verursachen im Gegensatz zu den invasiven Ameisen, die sich in Baden-Württemberg ausbreiten, hauptsächlich eines: Schmerzen.

    Die Tiere hätten in mit Klebeband verstärkten Zip-Lock-Beuteln gesteckt, welche mittels zweier Bänder am Körper des mutmaßlichen Täters befestigt waren. Es handelte sich um:

    • 35 erwachsene Vogelspinnen der Art Pamphobeteus antinous, handgroß
    • 285 junge Vogelspinnen der Art Theraphosidae
    • 110 Tausendfüßler (Scolopendra sp.)
    • neun 24-Stunden-Ameisen (Paraponera clavata).

    Der Mann sei auf dem Weg nach Korea über Frankreich gewesen, als er bei der Sicherheitskontrolle am Jorge Chavez International Airport am 8. November auffiel. Es sei ein „aufgeblähter Bauch“ festgestellt worden, der offenbar Verdacht erweckte. Als er der Aufforderung nachkam, sein Sweatshirt zu heben, seien die Gürtel/Bänder zum Vorschein gekommen.

    Die „völlig überfüllten, misshandelten und sorgfältig verpackten Tiere“ seien in Sicherheit gebracht worden und würden offenbar aus Madre de Dios, also dem Grenzgebiet zu Brasilien und Bolivien, stammen, heißt es in der Presseerklärung.

    Illegaler Handel mit Wildtieren boomt vor Weihnachten

    Auch wenn dieser Fall von illegalem Schmuggel und Handel mit Wildtieren ins Rampenlicht gezogen wurde, hat das Thema UN-Angaben zufolge nach wie vor eine gewisse Tiefe. Im „World Wildlife Crime Report“ der United Nations Office on Drugs and Crime (UNDOC) heißt es etwa, dass es „Anzeichen für Fortschritte“ bei der Reduzierung der Auswirkungen bei ikonischen Tierarten gebe. Die Auswirkungen für Elefanten und Nashörner würden sich verringern, „aber die Bewertung der verfügbaren Daten durch das UNODC gibt jedoch keinen Anlass zur Zuversicht, dass der Wildtierhandel insgesamt wesentlich reduziert wird“.

    Auch Walter Silva, Wildtierexperte des SERFOR, betont beim aktuellen Schmuggelfall, dass es sich um illegal entnommene Exemplaren handle, die Teil „des illegalen Wildtierhandels sind, der Millionen von Dollar in der ganzen Welt bewegt“. Gerade in der Vorweihnachtszeit seien solche Schmuggelversuche national wie international häufig genau dort anzutreffen, wo die Tiere „als Haustiere oder für Sammler hohe Preise erzielen“.

    Übrigens: Spinnen machen Sie schon beim Lesen unruhig? Dann sollten Sie besser wissen, wie man sich richtig verhält, wenn man eine Spinne im Auto hat.

    Was wird gegen illegalen Handel mit Wildtieren getan?

    Als im Sommer 2024 auf einem Frachtschiff in Norddeutschland eine giftige Spinne entdeckt wurde, handelte es sich um einen blinden Passagier, nicht um einen Schmuggelversuch.

    Damit der illegale Handel mit Wildtierprodukten bekämpft wird, engagiert sich Deutschland dem Bundesministerium für Umwelt, Naturschutz, nukleare Sicherheit und Verbraucherschutz (BMUV) nach seit 2015 auf Ebene der Vereinten Nationen für ein gemeinsames multilaterales Vorgehen gegen die Wilderei und illegalen Artenhandel. Eines der zentralen Anliegen: „Der illegale Artenhandel muss mit konkreten Maßnahmen entlang der gesamten illegalen Handelskette in den Ursprungs-, Transit- und Konsumländern bekämpft werden“, heißt es vom BMUV.

    Übrigens: Um die Spinnenwelt zu schützen, ist es weder ratsam, Spinnen mit dem Staubsauger wegzumachen, noch Spinnen die Toilette runterzuspülen.

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