Oliver Langewitz und Nadine Knobloch sind zwei der emsigen Macher der Independent Days (ID) 2025 in Karlsruhe - und freuen sich schon auf das Filmfestival in der Schauburg. ka-news.de hat zum Start des Festivals am 9. April den beiden ID-Machern Langewitz und Knobloch ein paar Fragen gestellt.
Wenn Sie das Festival in eine Filmszene verwandeln müssten – wie sähe diese aus?
Oliver Langewitz: Vielleicht am ehesten diese berühmte Szene aus "Modern Times", von und mit Charlie Chaplin. Aber: Im Gegensatz zu dieser Schauspiel-Legende verzweifeln wir nicht, geben nicht auf (lächelt)!
Nadine Knobloch: Es wäre schon schön, wenn alle (Karlsruher) Cineasten tatsächlich zu den ID kommen würden, es kommen mittlerweile ja sehr viele aus anderen Orten. Ich weiß, dass manche Leute sich vom Namen abschrecken lassen, Tenor: "Da werden ja nur amerikanische Filme gezeigt!"

Falsch: Man muss den Leuten klarmachen, dass sie hier richtig coole Streifen zu sehen bekommen, diese auch erstmalig. Mit Themen, die man so im Kino eher nicht sieht. Die Stadtgesellschaft kennt uns, die ganze Kulturszene. Wir als kleines, ehrenamtliches Team sind ja Mitglied im Kulturring, haben uns in der Branche mittlerweile einen guten Namen gemacht - Filmemacher goutieren unsere Arbeit/unser Engagement. Und: Die Schauburg ist schon ein echtes Juwel!
Welcher Film hat Sie persönlich emotional am meisten mitgenommen – und warum gerade dieser?
Das ist ganz klar der mittellange 70-Minüter "Home Sweet Home" von Regisseurin Annika Mayer (Deutsch mit englischen UT, Sonntag, 14. April, 12.30 Uhr, Schauburg).

Gibt es Neues aus Nollywood?
Wir haben seit 2017/2018 eine Kooperation aufgebaut, mit dem Goethe-Zentrum Uganda. Wir haben einige Einreichungen aus Afrika bekommen, zwei Produktionen aus Nigeria dann auch im Programm gehabt. Klar, wir zeigen Filme natürlich nur, weil sie gut sind, nicht weil sie aus dem schwarzen Kontinent kommen. Man bedenke: Nollywood ist mittlerweile die drittgrößte Filmindustrie der Welt!

Letzte Frage: Gibt es ein Thema, das Ihr gerne zeigen würdet, Euch aber noch nicht getraut habt?
Nadine Knobloch: Eher: Platzmäßig könnte man natürlich viel mehr zeigen, auch was Einreichungen angeht, uns fehlt schlicht und ergreifend der Raum, fehlt zusätzliches Kino.
Oliver Langewitz: Zur Frage: Themen wie Gewalt und Pornographie sind natürlich ausgeklammert. Wir haben ein mehrstufiges Auswahlsystem: 20 Leute sichten Filme und bewerten diese dann. Uns haben dieses Mal satte 1.000 Einreichungen erreicht - das sind netto 73 Arbeitstage!

Zum Schluss ein kleiner Appell an (Karlsruher) Filmfans: Gerne auch mal ins Rahmenprogramm schauen, KI- und die Drehbuch-Tools in der Badisches Landesbibliothek sind sicherlich sehr spannend. Des Weiteren unsere schöne Filmparty in Die Stadtmitte, hier kann man wunderbar neue Kontakte knüpfen und/oder alte auffrischen. Ansonsten: Einfach vorbeikommen und sich trauen - es lohnt sich!
Frau Knobloch, Herr Langewitz, viel Erfolg bei den Independent Days 2025!
