Startseite
Icon Pfeil nach unten
Deutschland & Welt
Icon Pfeil nach unten

Wird im Solarium auch Vitamin D gebildet? Und ist das sinnvoll bei Vitamin-D-Mangel?

Vitamin D

Wird im Solarium auch Vitamin D gebildet? Und ist das sinnvoll bei Vitamin-D-Mangel?

    • |
    • |
    • |
    Vitamin-D-Mangel: Schon ein Besuch im Solarium kann das Hautkrebsrisiko verdoppeln.
    Vitamin-D-Mangel: Schon ein Besuch im Solarium kann das Hautkrebsrisiko verdoppeln. Foto: NDABCREATIVITY, stock.adobe.com (Symbolbild)

    Wenn Herbst und Winter näher rücken, schwindet mit ihnen auch das Sonnenlicht. Schnell kommt der Gedanke auf, dass ein Vitamin-D-Mangel drohen könnte. Um diesen vorzubeugen, setzen manche auf das Solarium – in der Hoffnung, dort genügend Vitamin D zu tanken. Doch funktioniert das wirklich? Kann im Solarium tatsächlich Vitamin D gebildet werden und wie sinnvoll ist diese Methode überhaupt? Dieser Artikel zeigt, ob die Sonnenbank bei einem Vitamin-D-Mangel geeignet ist und welche Risiken sie birgt.

    Was ist Vitamin D und wozu ist es gut?

    Vitamin D, oft auch Sonnenvitamin genannt, ist für unseren Körper unverzichtbar. Nach Angaben der Deutschen Gesellschaft für Ernährung (DGE) können wir über die Nahrung jedoch vergleichsweise wenig davon aufnehmen. Lebensmittel wie fettreicher Fisch, Eier oder bestimmte Pilze enthalten nur geringe Mengen des fettlöslichen Vitamins. Der wichtigste Lieferant ist die Sonne.

    Doch wozu braucht unser Körper eigentlich Vitamin D? Laut dem Robert Koch-Institut steuert Vitamin D vor allem den Calcium- und Phosphathaushalt. Damit sorgt es dafür, dass unsere Knochen stabil und fest bleiben. Außerdem ist es an vielen weiteren Stoffwechselprozessen beteiligt, wie bei der Bildung bestimmter Proteine und bei der Steuerung von Genen.

    Wie wird Vitamin D gebildet?

    Vitamin D wird zum größten Teil durch Sonnenlicht in unserer Haut gebildet. Laut dem Robert Koch-Institut sogar bis zu 90 Prozent. Der entscheidende Auslöser ist die UVB-Strahlung, eine spezielle Form ultravioletten Lichts. Wie das Bundesamt für Strahlenschutz (BfS) erklärt, enthält die Haut eine Vorstufe von Vitamin D, das sogenannte Provitamin D3. Trifft UVB-Strahlung auf die Hautoberfläche, wandelt sie dieses Provitamin D3 in Prävitamin D3 um. Dieses Prävitamin D3 wird dann durch weitere Stoffwechselprozesse in die aktive Form von Vitamin D3 umgewandelt, die unser Körper nutzen kann.

    Solarium und Vitamin D: Bringt das wirklich etwas?

    Normalerweise bildet unser Körper Vitamin D, wenn Sonnenlicht auf unsere Haut trifft. Die DGE empfiehlt dafür, das Gesicht, die Hände, Arme und Beine täglich etwa 5 bis 25 Minuten der Sonne auszusetzen. Im Herbst und Winter, wenn die Sonne nur selten scheint, ist das jedoch oft schwierig. Viele denken dann ans Solarium. Aber ist das wirklich eine gute Idee?

    Theoretisch können Solarien Vitamin D bilden. Einige von ihnen enthalten die UVB-Strahlen, die für die Vitamin-D-Synthese notwendig sind. Laut dem BfS ist dieser UVB-Anteil aber oft sehr gering. Deutlich höher ist der Anteil an UVA-Strahlen. Und die tragen nicht zur Bildung von Vitamin D bei. Stattdessen können sie das Risiko für Hautkrebs deutlich erhöhen. UVA-Strahlen im Solarium können nämlich bis zu zehnmal stärker sein als in der natürlichen Sonne. Schon ein einziger Solarium-Besuch kann so in jungen Jahren das Hautkrebsrisiko fast verdoppeln.

    Deshalb raten sowohl das BfS als auch die DGE ausdrücklich davon ab, Solarien zur Vitamin-D-Bildung zu nutzen. In den meisten Fällen ist das auch gar nicht notwendig. Denn der Körper hat laut der DGE einen großen Speicher für das Vitamin. Wer im Sommer genug Sonne tankt, hat so genügend Vorräte, um über den Winter zu kommen.

    Vitamin-D-Mangel: Kann ein Solarium-Besuch helfen?

    Ein Vitamin-D-Mangel wird von der DGE nicht bei der Mehrheit der Deutschen angenommen. Dennoch nehmen viele nicht genug Vitamin D auf, um ihre Knochengesundheit optimal zu unterstützen. Das kann vor allem im höheren Alter gefährlich werden, weil so das Risiko für Osteoporose, Stürze und Knochenbrüche steigt.

    Was hilft also bei einem Mangel? Lohnt sich der Gang ins Solarium? Wer einen Vitamin-D-Mangel hat, sollte auf keinen Fall ein Solarium zur Behandlung nutzen. Die DGE und das BfS raten klar davon ab. Solarien sind nämlich schädlich und bergen erhebliche Risiken. Die Deutsche Krebshilfe nennt unter anderem:

    Stattdessen rät die DGE bei einem Vitamin-D-Mangel zur Einnahme von Vitamin-D-Tabletten. Besonders für bestimmte Personengruppen, wie ältere Menschen, bei denen die körpereigene Vitamin-D-Bildung abgenommen hat, sind solche Ergänzungen sinnvoll.

    Diskutieren Sie mit
    0 Kommentare

    Um kommentieren zu können, müssen Sie angemeldet sein.

    Registrieren sie sich

    Sie haben ein Konto? Hier anmelden